Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.III. Zeuget Petrus vom Todt Christi. Dann sie habenIII. Mors. V. 39. diesen Wolthäter getödtet / vnnd an ein Holtz gehangen / das ist der Juden gratias, für Christi Wolthaten. Bey dieser Art bleibet die Welt wol allezeit / vnnd zahlet mit gleicher Müntze. Mustu das erfahren / so gedenck daran / Christus habe wol so viel guts gethan als du / vnd muß sich doch tödten lassen von denen / den er guts gethan hat. Daran gedenck / wann du auch Vndanck zu Lohn bekommest / vnnd schäme dich dann / daß du es woltest besser haben dann der HErr; spricht nit Christus? beym Matthaeo am 10.Matth. 10. 24. Der Jünger ist nicht vber seinen Meister / noch der Knecht vber den HErrn. Es ist aber kein Zweiffel / es wirdt der Sathan hie sehr geschäfftig geweßt seyn / daß Jesus möchte zum Todt gebracht werden / weil auch außtrücklich von Juda dem Verräther geschrieben stehet: Der Teuffel hatte jhm ins Hertz gegeben / daß er jhnIoh. 13. 2. verrieth. Nun ists Wunder / daß der Teuffel sich hierzu hat wollen gebrauchen lassen / weil er doch wol gewust / daß es jhm seinen Schlangenkopff kosten wurde. Da kan nit leicht gesagt werden / was der Sathan für Gedancken gehabt / da er Christum hat wollen zum Todte helffen / eines ist gewiß / das alles / was er gethan / er Christo zu Haß vnnd zum Verderben vorgenommen. Dann er hat doch wol gesehen / daß er mit diesem Menschen einen Kampff halten muste. GOtt hatte dem Schwerdt vber JEsum geruffen / vnd jhn dahin gegeben / daß aller Höllen Gewalt möchten mit jhm anfangen / was sie wolten. Darumb hat der Feind alle Kunstan diesem JEsu versucht mit aller Gewalt / vnd nach allem Vermögen. Wie er den ersten Adam durch Schmeicheley vberwunden / also versucht ers bey dem andern Adam mit Verzweiffelung. Alldieweil mit Schmeicheley er jhm sein Lebelang nichts hat abgewinnen können. Were es jhm hie gelungen / were der Sathan Meister vber vns geblieben in Ewigkeit. Christus hat dieses Beginnen deß III. Zeuget Petrus vom Todt Christi. Dann sie habenIII. Mors. V. 39. diesen Wolthäter getödtet / vnnd an ein Holtz gehangen / das ist der Juden gratias, für Christi Wolthaten. Bey dieser Art bleibet die Welt wol allezeit / vnnd zahlet mit gleicher Müntze. Mustu das erfahren / so gedenck daran / Christus habe wol so viel guts gethan als du / vnd muß sich doch tödten lassen von denen / den er guts gethan hat. Daran gedenck / wann du auch Vndanck zu Lohn bekommest / vnnd schäme dich dann / daß du es woltest besser haben dann der HErr; spricht nit Christus? beym Matthaeo am 10.Matth. 10. 24. Der Jünger ist nicht vber seinen Meister / noch der Knecht vber den HErrn. Es ist aber kein Zweiffel / es wirdt der Sathan hie sehr geschäfftig geweßt seyn / daß Jesus möchte zum Todt gebracht werden / weil auch außtrücklich von Juda dem Verräther geschrieben stehet: Der Teuffel hatte jhm ins Hertz gegeben / daß er jhnIoh. 13. 2. verrieth. Nun ists Wunder / daß der Teuffel sich hierzu hat wollen gebrauchen lassen / weil er doch wol gewust / daß es jhm seinen Schlangenkopff kostẽ wurde. Da kan nit leicht gesagt werden / was der Sathan für Gedancken gehabt / da er Christum hat wollen zum Todte helffen / eines ist gewiß / das alles / was er gethan / er Christo zu Haß vnnd zum Verderben vorgenommen. Dann er hat doch wol gesehen / daß er mit diesem Menschen einen Kampff halten muste. GOtt hatte dem Schwerdt vber JEsum geruffen / vnd jhn dahin gegeben / daß aller Höllen Gewalt möchten mit jhm anfangen / was sie wolten. Darumb hat der Feind alle Kunstan diesem JEsu versucht mit aller Gewalt / vnd nach allem Vermögen. Wie er den ersten Adam durch Schmeicheley vberwunden / also versucht ers bey dem andern Adam mit Verzweiffelung. Alldieweil mit Schmeicheley er jhm sein Lebelang nichts hat abgewinnen können. Were es jhm hie gelungen / were der Sathan Meister vber vns geblieben in Ewigkeit. Christus hat dieses Beginnen deß <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0643" n="623"/> <p>III. Zeuget Petrus vom Todt Christi. Dann sie haben<note place="right">III. Mors. V. 39.</note> diesen Wolthäter getödtet / vnnd an ein Holtz gehangen / das ist der Juden gratias, für Christi Wolthaten. Bey dieser Art bleibet die Welt wol allezeit / vnnd zahlet mit gleicher Müntze. Mustu das erfahren / so gedenck daran / Christus habe wol so viel guts gethan als du / vnd muß sich doch tödten lassen von denen / den er guts gethan hat. 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Dann er hat doch wol gesehen / daß er mit diesem Menschen einen Kampff halten muste. GOtt hatte dem Schwerdt vber JEsum geruffen / vnd jhn dahin gegeben / daß aller Höllen Gewalt möchten mit jhm anfangen / was sie wolten. Darumb hat der Feind alle Kunstan diesem JEsu versucht mit aller Gewalt / vnd nach allem Vermögen. Wie er den ersten Adam durch Schmeicheley vberwunden / also versucht ers bey dem andern Adam mit Verzweiffelung. Alldieweil mit Schmeicheley er jhm sein Lebelang nichts hat abgewinnen können. Were es jhm hie gelungen / were der Sathan Meister vber vns geblieben in Ewigkeit. Christus hat dieses Beginnen deß </p> </div> </body> </text> </TEI> [623/0643]
III. Zeuget Petrus vom Todt Christi. Dann sie haben diesen Wolthäter getödtet / vnnd an ein Holtz gehangen / das ist der Juden gratias, für Christi Wolthaten. Bey dieser Art bleibet die Welt wol allezeit / vnnd zahlet mit gleicher Müntze. Mustu das erfahren / so gedenck daran / Christus habe wol so viel guts gethan als du / vnd muß sich doch tödten lassen von denen / den er guts gethan hat. Daran gedenck / wann du auch Vndanck zu Lohn bekommest / vnnd schäme dich dann / daß du es woltest besser haben dann der HErr; spricht nit Christus? beym Matthaeo am 10. Der Jünger ist nicht vber seinen Meister / noch der Knecht vber den HErrn.
III. Mors. V. 39.
Matth. 10. 24. Es ist aber kein Zweiffel / es wirdt der Sathan hie sehr geschäfftig geweßt seyn / daß Jesus möchte zum Todt gebracht werden / weil auch außtrücklich von Juda dem Verräther geschrieben stehet: Der Teuffel hatte jhm ins Hertz gegeben / daß er jhn verrieth. Nun ists Wunder / daß der Teuffel sich hierzu hat wollen gebrauchen lassen / weil er doch wol gewust / daß es jhm seinen Schlangenkopff kostẽ wurde. Da kan nit leicht gesagt werden / was der Sathan für Gedancken gehabt / da er Christum hat wollen zum Todte helffen / eines ist gewiß / das alles / was er gethan / er Christo zu Haß vnnd zum Verderben vorgenommen. Dann er hat doch wol gesehen / daß er mit diesem Menschen einen Kampff halten muste. GOtt hatte dem Schwerdt vber JEsum geruffen / vnd jhn dahin gegeben / daß aller Höllen Gewalt möchten mit jhm anfangen / was sie wolten. Darumb hat der Feind alle Kunstan diesem JEsu versucht mit aller Gewalt / vnd nach allem Vermögen. Wie er den ersten Adam durch Schmeicheley vberwunden / also versucht ers bey dem andern Adam mit Verzweiffelung. Alldieweil mit Schmeicheley er jhm sein Lebelang nichts hat abgewinnen können. Were es jhm hie gelungen / were der Sathan Meister vber vns geblieben in Ewigkeit. Christus hat dieses Beginnen deß
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/643>, abgerufen am 22.07.2024. |