Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

treffliche erschaffene Gaben / sondern auch die vnendliche allmächtige Krafft Gottes / dann es wohnet Gott in jhm leibhafftig als in seinem eigenen Tempel. Solche göttliche Kräffte haben sich auch bey jhm sehen lassen. Dann wie es Krafft gibt / wann einer mit köstlichem Balsam vbergossen wird: Also da Christus gesalbet ist mit dem H. Geist / hat sich die göttliche Krafft mercken lassen / erstlich in vielen Wunderwercken. Hernach in dem Werck der Erlösung / da er weißlich seinem Vatter gedienet / vnnd die Erlösung kräfftig vollenführet hat.

Vnd das ist auch die Vrsach dieser Salbung; Er muste Gaben empfangen / vnd genugsame Kräffte zu seinem Ampte. Man hatte vormals pflegen zu salben / dreyerley Standes Personen / Könige / Priester vnnd Propheten. Wie aber Christus nicht hat sollen seyn ein gemeiner König / Priester vnnd Prophet / also ist er auch nicht mit gemeinem Oel gesalbet / sondern mit dem H. Geist /Psal. 45, 8. mehr dann seine Gesellen / mehr dann alle die vor vnd nach jhm gesalbet werden. Er ist gesalbet zum Lehrer / der vns offenbaret den Frieden mit GOtt / dar zu ist jhm gegeben eine gelehrte Zunge / die er nicht allein gebrauchet in den Tagen seines Fleisches / sondern auch nun redet er durch sein Wort in vns / vnnd rühret vnsere Hertzen. Er ist gesalbet zu einem Hohenpriester / der mit seinem Opffer vns bey GOtt versöhnete / daß wir dadurch finden Vergebung aller vnser Sünden; dazu hat er bekommen genugsame Krafft / daHebr, 9, 14. er sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist / Gott geopffert hat. Er ist gesalbet zum Könige / der da sey ein HERR vber alles / vnd ein Gnadenreich auffrichte in vnseren Hertzen / biß er endlich dem Vatter das Reich vbergebe / wann er künfftig vber jederman das Vrtheil wird gesprochen haben / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten.

II. Zeuget Petrus von den Thaten Christi: Er ist vmbher2. Operatio. gezogen / vnd hat wolgethan / vnd gesundt gemacht /V. 38. 39.

treffliche erschaffene Gaben / sondern auch die vnendliche allmächtige Krafft Gottes / dann es wohnet Gott in jhm leibhafftig als in seinem eigenen Tempel. Solche göttliche Kräffte haben sich auch bey jhm sehen lassen. Dann wie es Krafft gibt / wann einer mit köstlichem Balsam vbergossen wird: Also da Christus gesalbet ist mit dem H. Geist / hat sich die göttliche Krafft mercken lassen / erstlich in vielen Wunderwercken. Hernach in dem Werck der Erlösung / da er weißlich seinem Vatter gedienet / vnnd die Erlösung kräfftig vollenführet hat.

Vnd das ist auch die Vrsach dieser Salbung; Er muste Gaben empfangen / vnd genugsame Kräffte zu seinem Ampte. Man hatte vormals pflegen zu salben / dreyerley Standes Personen / Könige / Priester vnnd Propheten. Wie aber Christus nicht hat sollen seyn ein gemeiner König / Priester vnnd Prophet / also ist er auch nicht mit gemeinem Oel gesalbet / sondern mit dem H. Geist /Psal. 45, 8. mehr dann seine Gesellen / mehr dann alle die vor vnd nach jhm gesalbet werden. Er ist gesalbet zum Lehrer / der vns offenbaret den Frieden mit GOtt / dar zu ist jhm gegeben eine gelehrte Zunge / die er nicht allein gebrauchet in den Tagen seines Fleisches / sondern auch nun redet er durch sein Wort in vns / vnnd rühret vnsere Hertzen. Er ist gesalbet zu einem Hohenpriester / der mit seinem Opffer vns bey GOtt versöhnete / daß wir dadurch finden Vergebung aller vnser Sünden; dazu hat er bekommen genugsame Krafft / daHebr, 9, 14. er sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist / Gott geopffert hat. Er ist gesalbet zum Könige / der da sey ein HERR vber alles / vnd ein Gnadenreich auffrichte in vnserẽ Hertzen / biß er endlich dem Vatter das Reich vbergebe / wann er künfftig vber jederman das Vrtheil wird gesprochen haben / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten.

II. Zeuget Petrus von den Thaten Christi: Er ist vmbher2. Operatio. gezogen / vnd hat wolgethan / vnd gesundt gemacht /V. 38. 39.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0641" n="621"/>
treffliche erschaffene                      Gaben / sondern auch die vnendliche allmächtige Krafft Gottes / dann es wohnet                      Gott in jhm leibhafftig als in seinem eigenen Tempel. Solche göttliche Kräffte                      haben sich auch bey jhm sehen lassen. Dann wie es Krafft gibt / wann einer mit                      köstlichem Balsam vbergossen wird: Also da Christus gesalbet ist mit dem H.                      Geist / hat sich die göttliche Krafft mercken lassen / erstlich in vielen                      Wunderwercken. Hernach in dem Werck der Erlösung / da er weißlich seinem Vatter                      gedienet / vnnd die Erlösung kräfftig vollenführet hat.</p>
        <p>Vnd das ist auch die Vrsach dieser Salbung; Er muste Gaben empfangen / vnd                      genugsame Kräffte zu seinem Ampte. Man hatte vormals pflegen zu salben /                      dreyerley Standes Personen / Könige / Priester vnnd Propheten. Wie aber Christus                      nicht hat sollen seyn ein gemeiner König / Priester vnnd Prophet / also ist er                      auch nicht mit gemeinem Oel gesalbet / sondern mit dem H. Geist /<note place="right">Psal. 45, 8.</note> mehr dann seine Gesellen / mehr                      dann alle die vor vnd nach jhm gesalbet werden. Er ist gesalbet zum Lehrer / der                      vns offenbaret den Frieden mit GOtt / dar zu ist jhm gegeben eine gelehrte Zunge                      / die er nicht allein gebrauchet in den Tagen seines Fleisches / sondern auch                      nun redet er durch sein Wort in vns / vnnd rühret vnsere Hertzen. Er ist                      gesalbet zu einem Hohenpriester / der mit seinem Opffer vns bey GOtt versöhnete                      / daß wir dadurch finden Vergebung aller vnser Sünden; dazu hat er bekommen                      genugsame Krafft / da<note place="right">Hebr, 9, 14.</note> er sich                      selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist / Gott geopffert hat. Er ist                      gesalbet zum Könige / der da sey ein HERR vber alles / vnd ein Gnadenreich                      auffrichte in vnsere&#x0303; Hertzen / biß er endlich dem Vatter das                      Reich vbergebe / wann er künfftig vber jederman das Vrtheil wird gesprochen                      haben / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten.</p>
        <p>II. Zeuget Petrus von den Thaten Christi: Er ist vmbher<note place="right">2. Operatio.</note> gezogen / vnd hat wolgethan / vnd gesundt gemacht                          /<note place="right">V. 38. 39.</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[621/0641] treffliche erschaffene Gaben / sondern auch die vnendliche allmächtige Krafft Gottes / dann es wohnet Gott in jhm leibhafftig als in seinem eigenen Tempel. Solche göttliche Kräffte haben sich auch bey jhm sehen lassen. Dann wie es Krafft gibt / wann einer mit köstlichem Balsam vbergossen wird: Also da Christus gesalbet ist mit dem H. Geist / hat sich die göttliche Krafft mercken lassen / erstlich in vielen Wunderwercken. Hernach in dem Werck der Erlösung / da er weißlich seinem Vatter gedienet / vnnd die Erlösung kräfftig vollenführet hat. Vnd das ist auch die Vrsach dieser Salbung; Er muste Gaben empfangen / vnd genugsame Kräffte zu seinem Ampte. Man hatte vormals pflegen zu salben / dreyerley Standes Personen / Könige / Priester vnnd Propheten. Wie aber Christus nicht hat sollen seyn ein gemeiner König / Priester vnnd Prophet / also ist er auch nicht mit gemeinem Oel gesalbet / sondern mit dem H. Geist / mehr dann seine Gesellen / mehr dann alle die vor vnd nach jhm gesalbet werden. Er ist gesalbet zum Lehrer / der vns offenbaret den Frieden mit GOtt / dar zu ist jhm gegeben eine gelehrte Zunge / die er nicht allein gebrauchet in den Tagen seines Fleisches / sondern auch nun redet er durch sein Wort in vns / vnnd rühret vnsere Hertzen. Er ist gesalbet zu einem Hohenpriester / der mit seinem Opffer vns bey GOtt versöhnete / daß wir dadurch finden Vergebung aller vnser Sünden; dazu hat er bekommen genugsame Krafft / da er sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist / Gott geopffert hat. Er ist gesalbet zum Könige / der da sey ein HERR vber alles / vnd ein Gnadenreich auffrichte in vnserẽ Hertzen / biß er endlich dem Vatter das Reich vbergebe / wann er künfftig vber jederman das Vrtheil wird gesprochen haben / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten. Psal. 45, 8. Hebr, 9, 14. II. Zeuget Petrus von den Thaten Christi: Er ist vmbher gezogen / vnd hat wolgethan / vnd gesundt gemacht / 2. Operatio. V. 38. 39.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/641
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/641>, abgerufen am 22.11.2024.