Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Es war Cornelius ein Heyde / dazu ein Kriegesmann / doch Gottselig vnnd Gottsfürchtig mit seinem gantzen Hause / gab viel Allmosen / vnd bettet jmmer zu Gott. Ein herrlig Lob von einem Kriegsmann. Doch hat er die Beschneidung nicht angenommen. Zu diesem sandte GOtt seinen Engel / dann es war ein Zeitlang das Evangelium nur geprediget den beschnittenen Juden / jetzt wolte sich Gott mit der offentlichen Predigt auch kehren zu den Heyden / vnd wird der Anfang gemacht bey Cornelio / der sihet in einem Gesicht offenbarlich am Tag zu jhm eingehen einen Engel Gottes / der spricht: Corneli dein Gebett vnd dein Almosen sind hinauff kommen ins Gedächtnuß für Gott / so sende nur Männer gegen Joppen / vnnd laß fordern Simon mit dem Zunahmen Petrus / der wird dir sagen / was du thun solt / was ist das? Cornelius gefiel GOtt wol in allem seinem Leben / vnnd soll doch erstlich von Petro hören ein heylsames Wort / das jhn lehre was er thun soll / damit er Gott wol gefalle? Das ist es. Es hatte zwar Cornelius mit dem Glauben sich gehänget an den Messiam / wrlchen Gott den Vättern versprochen / vnd durch die Propheten zuvor verkündiget / dadurch gefiel er Gott wol / vnd that auch herrliche Werck / von der Person aber hatte er noch keinen Bericht / daß es der Jesus von Nazareth were / diß must er auch wissen. Dann nach dem der Heyland gestorben / vnd wider von Todten erwecket war / solt man nicht mehr glauben an einen Heyland der erst kommen solt / sondern an einen solchen Heyland / der schon in der Welt offenbaret ist / dann von diesem hat der Vatter gezeuget: Diß ist mein Sohn / den solt jhr hören. Zu solchem Ende ist auch das Evangelium Christi bald nach der Aufferstehung außgebreytet durch die gantze Welt.

Daß nun auch Cornelius hievon Bericht habe / muß ers von Petro hören / wie aber die Gesandten auff dem Wege seyn / den Apostel Petrum zu holen / wirdt derselbige durch ein Gesicht vnterwiesen. Dann er ward entzuckt / vnnd sahe hernieder fahren

Es war Cornelius ein Heyde / dazu ein Kriegesmann / doch Gottselig vnnd Gottsfürchtig mit seinem gantzen Hause / gab viel Allmosen / vnd bettet jmmer zu Gott. Ein herrlig Lob von einem Kriegsmann. Doch hat er die Beschneidung nicht angenommen. Zu diesem sandte GOtt seinen Engel / dann es war ein Zeitlang das Evangelium nur geprediget den beschnittenen Juden / jetzt wolte sich Gott mit der offentlichen Predigt auch kehren zu den Heyden / vnd wird der Anfang gemacht bey Cornelio / der sihet in einem Gesicht offenbarlich am Tag zu jhm eingehen einen Engel Gottes / der spricht: Corneli dein Gebett vnd dein Almosen sind hinauff kommen ins Gedächtnuß für Gott / so sende nur Männer gegen Joppen / vnnd laß fordern Simon mit dem Zunahmen Petrus / der wird dir sagẽ / was du thun solt / was ist das? Cornelius gefiel GOtt wol in allem seinem Leben / vnnd soll doch erstlich von Petro hören ein heylsames Wort / das jhn lehre was er thun soll / damit er Gott wol gefalle? Das ist es. Es hatte zwar Cornelius mit dem Glauben sich gehänget an den Messiam / wrlchen Gott den Vättern versprochen / vnd durch die Propheten zuvor verkündiget / dadurch gefiel er Gott wol / vnd that auch herrliche Werck / von der Person aber hatte er noch keinen Bericht / daß es der Jesus von Nazareth were / diß must er auch wissen. Dann nach dem der Heyland gestorben / vnd wider von Todten erwecket war / solt man nicht mehr glauben an einen Heyland der erst kommen solt / sondern an einen solchen Heyland / der schon in der Welt offenbaret ist / dann von diesem hat der Vatter gezeuget: Diß ist mein Sohn / den solt jhr hören. Zu solchem Ende ist auch das Evangelium Christi bald nach der Aufferstehung außgebreytet durch die gantze Welt.

Daß nun auch Cornelius hievon Bericht habe / muß ers von Petro hören / wie aber die Gesandten auff dem Wege seyn / den Apostel Petrum zu holen / wirdt derselbige durch ein Gesicht vnterwiesen. Dann er ward entzuckt / vnnd sahe hernieder fahren

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0636" n="616"/>
        <p>Es war Cornelius ein Heyde / dazu ein Kriegesmann / doch Gottselig vnnd                      Gottsfürchtig mit seinem gantzen Hause / gab viel Allmosen / vnd bettet jmmer zu                      Gott. Ein herrlig Lob von einem Kriegsmann. Doch hat er die Beschneidung nicht                      angenommen. Zu diesem sandte GOtt seinen Engel / dann es war ein Zeitlang das                      Evangelium nur geprediget den beschnittenen Juden / jetzt wolte sich Gott mit                      der offentlichen Predigt auch kehren zu den Heyden / vnd wird der Anfang gemacht                      bey Cornelio / der sihet in einem Gesicht offenbarlich am Tag zu jhm eingehen                      einen Engel Gottes / der spricht: Corneli dein Gebett vnd dein Almosen sind                      hinauff kommen ins Gedächtnuß für Gott / so sende nur Männer gegen Joppen / vnnd                      laß fordern Simon mit dem Zunahmen Petrus / der wird dir sage&#x0303; /                      was du thun solt / was ist das? Cornelius gefiel GOtt wol in allem seinem Leben                      / vnnd soll doch erstlich von Petro hören ein heylsames Wort / das jhn lehre was                      er thun soll / damit er Gott wol gefalle? Das ist es. Es hatte zwar Cornelius                      mit dem Glauben sich gehänget an den Messiam / wrlchen Gott den Vättern                      versprochen / vnd durch die Propheten zuvor verkündiget / dadurch gefiel er Gott                      wol / vnd that auch herrliche Werck / von der Person aber hatte er noch keinen                      Bericht / daß es der Jesus von Nazareth were / diß must er auch wissen. Dann                      nach dem der Heyland gestorben / vnd wider von Todten erwecket war / solt man                      nicht mehr glauben an einen Heyland der erst kommen solt / sondern an einen                      solchen Heyland / der schon in der Welt offenbaret ist / dann von diesem hat der                      Vatter gezeuget: Diß ist mein Sohn / den solt jhr hören. Zu solchem Ende ist                      auch das Evangelium Christi bald nach der Aufferstehung außgebreytet durch die                      gantze Welt.</p>
        <p>Daß nun auch Cornelius hievon Bericht habe / muß ers von Petro hören / wie aber                      die Gesandten auff dem Wege seyn / den Apostel Petrum zu holen / wirdt                      derselbige durch ein Gesicht vnterwiesen. Dann er ward entzuckt / vnnd sahe                      hernieder fahren
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[616/0636] Es war Cornelius ein Heyde / dazu ein Kriegesmann / doch Gottselig vnnd Gottsfürchtig mit seinem gantzen Hause / gab viel Allmosen / vnd bettet jmmer zu Gott. Ein herrlig Lob von einem Kriegsmann. Doch hat er die Beschneidung nicht angenommen. Zu diesem sandte GOtt seinen Engel / dann es war ein Zeitlang das Evangelium nur geprediget den beschnittenen Juden / jetzt wolte sich Gott mit der offentlichen Predigt auch kehren zu den Heyden / vnd wird der Anfang gemacht bey Cornelio / der sihet in einem Gesicht offenbarlich am Tag zu jhm eingehen einen Engel Gottes / der spricht: Corneli dein Gebett vnd dein Almosen sind hinauff kommen ins Gedächtnuß für Gott / so sende nur Männer gegen Joppen / vnnd laß fordern Simon mit dem Zunahmen Petrus / der wird dir sagẽ / was du thun solt / was ist das? Cornelius gefiel GOtt wol in allem seinem Leben / vnnd soll doch erstlich von Petro hören ein heylsames Wort / das jhn lehre was er thun soll / damit er Gott wol gefalle? Das ist es. Es hatte zwar Cornelius mit dem Glauben sich gehänget an den Messiam / wrlchen Gott den Vättern versprochen / vnd durch die Propheten zuvor verkündiget / dadurch gefiel er Gott wol / vnd that auch herrliche Werck / von der Person aber hatte er noch keinen Bericht / daß es der Jesus von Nazareth were / diß must er auch wissen. Dann nach dem der Heyland gestorben / vnd wider von Todten erwecket war / solt man nicht mehr glauben an einen Heyland der erst kommen solt / sondern an einen solchen Heyland / der schon in der Welt offenbaret ist / dann von diesem hat der Vatter gezeuget: Diß ist mein Sohn / den solt jhr hören. Zu solchem Ende ist auch das Evangelium Christi bald nach der Aufferstehung außgebreytet durch die gantze Welt. Daß nun auch Cornelius hievon Bericht habe / muß ers von Petro hören / wie aber die Gesandten auff dem Wege seyn / den Apostel Petrum zu holen / wirdt derselbige durch ein Gesicht vnterwiesen. Dann er ward entzuckt / vnnd sahe hernieder fahren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/636
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/636>, abgerufen am 22.11.2024.