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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Ist so viel gesagt: Daß jhr rein seyt / kompt nicht von euch her / sondern von Christo / weil jhr Christum durch den Glauben habet / als das Lamb Gottes für ewre Sünde geschlachtet.

Hie werden wir geführet auff das Osterlamb altes Testaments / vns zuerinnern / wie es damit gehalten worden. Das war theils ein Gedächtnuß eines das vergangen / vnd ein Fürbild eines das zukünfftig war. Dann dabey musten die glaubige Israeliten sich erstlich erinnern / wie durch eine mächtige Hand GOtt sie auß dem Diensthauß erfreyet hatte; Zum andern / haben sie auch sollen dabey gedencken an die geistliche Dienstbarkeit der Sünden / welche geschehen solte durch ein Osterlamb / welches GOtt selbst bereyten muste. Vnd das ist Jesus Christus / den nennet hie Paulus das Osterlamb für vns geopffert; eben wie der Tauffer Johannes / der mit Fingern auff JEsum gezeyget / vnnd gesaget: Sihe / das Lamb GOttes / das da trägt die Sünde der Welt. Seiner Person halben must er ein Mensch seyn / doch auch mehr als ein Mensch / sonsten hätte er die Last vnserer Sünden nit ertragen können. Darumb heisset er das Lamb GOttes / nicht allein daß es ein Lamb sey von Gott bereytet / sondern daß es ein Lamb sey das GOtt selbst ist / vnd Göttliche Krafft in sich hat. Das Ampt dieses Gottes-Lambs ist / der Welt Sünde tragen / für vns geopffert werden. Die Last aller meiner Sünden / die Last aller deiner Sünden / die Last aller Menschen Sünde / auf einen Hauffen geworffen / machen ja eine schwere Last. Da jemand die Sünde im Gewissen gefühlet / kan jhm weiter nachdencken; Diese grosse schwere Last hat Christus als das Lamb Gottes müssen auff sich nemen / tragen / büssen / also dz wir davon erfreyet seyn in Ewigkeit. Gewißlich muß der Zorn über die Sünde so geringe nit seyn / als wir jn vns einbilden / weil er durch kein anders Opffer / als durch den Todt deß Sohns Gottes hat können versöhnet werden. Dann

Ist so viel gesagt: Daß jhr rein seyt / kompt nicht von euch her / sondern von Christo / weil jhr Christum durch den Glauben habet / als das Lamb Gottes für ewre Sünde geschlachtet.

Hie werden wir geführet auff das Osterlamb altes Testaments / vns zuerinnern / wie es damit gehalten worden. Das war theils ein Gedächtnuß eines das vergangen / vnd ein Fürbild eines das zukünfftig war. Dann dabey musten die glaubige Israeliten sich erstlich erinnern / wie durch eine mächtige Hand GOtt sie auß dem Diensthauß erfreyet hatte; Zum andern / haben sie auch sollen dabey gedencken an die geistliche Dienstbarkeit der Sünden / welche geschehen solte durch ein Osterlamb / welches GOtt selbst bereyten muste. Vnd das ist Jesus Christus / den nennet hie Paulus das Osterlamb für vns geopffert; eben wie der Tauffer Johannes / der mit Fingern auff JEsum gezeyget / vnnd gesaget: Sihe / das Lamb GOttes / das da trägt die Sünde der Welt. Seiner Person halben must er ein Mensch seyn / doch auch mehr als ein Mensch / sonsten hätte er die Last vnserer Sünden nit ertragen können. Darumb heisset er das Lamb GOttes / nicht allein daß es ein Lamb sey von Gott bereytet / sondern daß es ein Lamb sey das GOtt selbst ist / vnd Göttliche Krafft in sich hat. Das Ampt dieses Gottes-Lambs ist / der Welt Sünde tragen / für vns geopffert werden. Die Last aller meiner Sündẽ / die Last aller deiner Sündẽ / die Last aller Menschen Sünde / auf einen Hauffen geworffen / machẽ ja eine schwere Last. Da jemand die Sünde im Gewissen gefühlet / kan jhm weiter nachdencken; Diese grosse schwere Last hat Christus als das Lamb Gottes müssen auff sich nemen / tragen / büssen / also dz wir davon erfreyet seyn in Ewigkeit. Gewißlich muß der Zorn über die Sünde so geringe nit seyn / als wir jn vns einbildẽ / weil er durch kein anders Opffer / als durch den Todt deß Sohns Gottes hat können versöhnet werden. Dann

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[597/0617] Ist so viel gesagt: Daß jhr rein seyt / kompt nicht von euch her / sondern von Christo / weil jhr Christum durch den Glauben habet / als das Lamb Gottes für ewre Sünde geschlachtet. Hie werden wir geführet auff das Osterlamb altes Testaments / vns zuerinnern / wie es damit gehalten worden. Das war theils ein Gedächtnuß eines das vergangen / vnd ein Fürbild eines das zukünfftig war. Dann dabey musten die glaubige Israeliten sich erstlich erinnern / wie durch eine mächtige Hand GOtt sie auß dem Diensthauß erfreyet hatte; Zum andern / haben sie auch sollen dabey gedencken an die geistliche Dienstbarkeit der Sünden / welche geschehen solte durch ein Osterlamb / welches GOtt selbst bereyten muste. Vnd das ist Jesus Christus / den nennet hie Paulus das Osterlamb für vns geopffert; eben wie der Tauffer Johannes / der mit Fingern auff JEsum gezeyget / vnnd gesaget: Sihe / das Lamb GOttes / das da trägt die Sünde der Welt. Seiner Person halben must er ein Mensch seyn / doch auch mehr als ein Mensch / sonsten hätte er die Last vnserer Sünden nit ertragen können. Darumb heisset er das Lamb GOttes / nicht allein daß es ein Lamb sey von Gott bereytet / sondern daß es ein Lamb sey das GOtt selbst ist / vnd Göttliche Krafft in sich hat. Das Ampt dieses Gottes-Lambs ist / der Welt Sünde tragen / für vns geopffert werden. Die Last aller meiner Sündẽ / die Last aller deiner Sündẽ / die Last aller Menschen Sünde / auf einen Hauffen geworffen / machẽ ja eine schwere Last. Da jemand die Sünde im Gewissen gefühlet / kan jhm weiter nachdencken; Diese grosse schwere Last hat Christus als das Lamb Gottes müssen auff sich nemen / tragen / büssen / also dz wir davon erfreyet seyn in Ewigkeit. Gewißlich muß der Zorn über die Sünde so geringe nit seyn / als wir jn vns einbildẽ / weil er durch kein anders Opffer / als durch den Todt deß Sohns Gottes hat können versöhnet werden. Dann

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/617>, abgerufen am 22.11.2024.