Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.anzeigt 1. Cor. 15. Es ist die Begräbnuß Christi zuvor verkündiget1. Cor. 15, 3 mit Klagworten im 16. Psalm: Du wirst meine Seele nicht inPsal. 16, 50. der Hölle lassen / vnd nicht zugeben / daß dein Heiliger verwese. Sie ist verkündiget durch das Fürbilde Jonas / der drey Tage vnd drey Nachte im Bauch deß Wallfisches ist verschlossen gewesen / wie solches der HERR Christus selbst auff sich ziehet / Matth. 12.Matth. 12. 39. 40. Was haben wir aber für frommen von der Begräbnuß deß gecreutzigten JEsus? 1. Die Begräbnuß ist ein Zeugnuß / vnd eine Bekräfftigung des Todtes Christi. Were er nicht gestorben / were er auch nicht begraben. Die Juden wollen Christum für den Messias nicht annehmen / darumb weil er schmähliger Weise gestorben ist; wir aber erkennen so viel auß GOttes Wort / daß Christus vns nicht könne Christus seyn / wo er nicht gestorben / vnd ein Fluch geworden ist. Die Begräbnuß aber bezeuget / er sey gestorben. 2. Die Begräbnuß Christi ist die Vergebung vnserer Sünde. Vnsere Sünde seind auf Christum gefallen / die haben jhn als eine schwere Last in den Todt gedruckt / die hat er auch mit sich vnter die Erde verscharret. Zun Röm. am 6. steht geschrieben: WirRom. 6, 4. seynd mit Christo begraben in den Todt / ist so vil: Wie Christus für vnsere Sünde gestorben vnd begraben / also auch wir / wann wir glauben / haben dz Ansehen für Gott / als wann wir selbst für vnsere Sünde schon gestorben vnd begraben weren. So hat nun eben dieselbe Sünde / die Christum ans Creutz gebracht / jhn auch ins Grab gezogen. Ist aber auch die Sünde mit jhm auß dem Grabe wieder herfür kommen? Das muste nicht seyn; vmb der Sünde willenRom. 4, 25 / ist er zwar gestorben vnd begraben / aber vmb der Gerechtigkeit willen ist er wieder von Todten aufferstanden. So ist ja die Sünde im Grabe verscharret geblieben / vnd kan sich nicht mehr wider vns auffrichten / nur daß wir sie muthwillig nicht wider herfür kratzen. Darumb soll auch die Sünde nicht herschen in vnserm sterblichen Leibe / jhr gehorsam zu leisten. Endlich 3. ist anzeigt 1. Cor. 15. Es ist die Begräbnuß Christi zuvor verkündiget1. Cor. 15, 3 mit Klagworten im 16. Psalm: Du wirst meine Seele nicht inPsal. 16, 50. der Hölle lassen / vnd nicht zugeben / daß dein Heiliger verwese. Sie ist verkündiget durch das Fürbilde Jonas / der drey Tage vnd drey Nachte im Bauch deß Wallfisches ist verschlossen gewesen / wie solches der HERR Christus selbst auff sich ziehet / Matth. 12.Matth. 12. 39. 40. Was haben wir aber für frommen von der Begräbnuß deß gecreutzigten JEsus? 1. Die Begräbnuß ist ein Zeugnuß / vnd eine Bekräfftigung des Todtes Christi. Were er nicht gestorben / were er auch nicht begraben. Die Juden wollen Christum für den Messias nicht annehmen / darumb weil er schmähliger Weise gestorben ist; wir aber erkennen so viel auß GOttes Wort / daß Christus vns nicht könne Christus seyn / wo er nicht gestorben / vnd ein Fluch geworden ist. Die Begräbnuß aber bezeuget / er sey gestorben. 2. Die Begräbnuß Christi ist die Vergebung vnserer Sünde. Vnsere Sünde seind auf Christum gefallen / die haben jhn als eine schwere Last in dẽ Todt gedruckt / die hat er auch mit sich vnter die Erde verscharret. Zun Röm. am 6. steht geschrieben: WirRom. 6, 4. seynd mit Christo begrabẽ in den Todt / ist so vil: Wie Christus für vnsere Sünde gestorben vñ begraben / also auch wir / wañ wir glauben / haben dz Ansehẽ für Gott / als wañ wir selbst für vnsere Sünde schon gestorben vnd begraben weren. So hat nun eben dieselbe Sünde / die Christum ans Creutz gebracht / jhn auch ins Grab gezogen. Ist aber auch die Sünde mit jhm auß dem Grabe wieder herfür kommen? Das muste nicht seyn; vmb der Sünde willenRom. 4, 25 / ist er zwar gestorben vnd begraben / aber vmb der Gerechtigkeit willen ist er wieder von Todten aufferstandẽ. So ist ja die Sünde im Grabe verscharret geblieben / vnd kan sich nicht mehr wider vns auffrichten / nur daß wir sie muthwillig nicht wider herfür kratzen. Darumb soll auch die Sünde nicht herschen in vnserm sterblichen Leibe / jhr gehorsam zu leisten. Endlich 3. ist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0605" n="585"/> anzeigt 1. Cor. 15. Es ist die Begräbnuß Christi zuvor verkündiget<note place="right">1. Cor. 15, 3</note> mit Klagworten im 16. Psalm: Du wirst meine Seele nicht in<note place="right">Psal. 16, 50.</note> der Hölle lassen / vnd nicht zugeben / daß dein Heiliger verwese. 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anzeigt 1. Cor. 15. Es ist die Begräbnuß Christi zuvor verkündiget mit Klagworten im 16. Psalm: Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen / vnd nicht zugeben / daß dein Heiliger verwese. Sie ist verkündiget durch das Fürbilde Jonas / der drey Tage vnd drey Nachte im Bauch deß Wallfisches ist verschlossen gewesen / wie solches der HERR Christus selbst auff sich ziehet / Matth. 12.
1. Cor. 15, 3
Psal. 16, 50.
Matth. 12. 39. 40. Was haben wir aber für frommen von der Begräbnuß deß gecreutzigten JEsus? 1. Die Begräbnuß ist ein Zeugnuß / vnd eine Bekräfftigung des Todtes Christi. Were er nicht gestorben / were er auch nicht begraben. Die Juden wollen Christum für den Messias nicht annehmen / darumb weil er schmähliger Weise gestorben ist; wir aber erkennen so viel auß GOttes Wort / daß Christus vns nicht könne Christus seyn / wo er nicht gestorben / vnd ein Fluch geworden ist. Die Begräbnuß aber bezeuget / er sey gestorben. 2. Die Begräbnuß Christi ist die Vergebung vnserer Sünde. Vnsere Sünde seind auf Christum gefallen / die haben jhn als eine schwere Last in dẽ Todt gedruckt / die hat er auch mit sich vnter die Erde verscharret. Zun Röm. am 6. steht geschrieben: Wir seynd mit Christo begrabẽ in den Todt / ist so vil: Wie Christus für vnsere Sünde gestorben vñ begraben / also auch wir / wañ wir glauben / haben dz Ansehẽ für Gott / als wañ wir selbst für vnsere Sünde schon gestorben vnd begraben weren. So hat nun eben dieselbe Sünde / die Christum ans Creutz gebracht / jhn auch ins Grab gezogen. Ist aber auch die Sünde mit jhm auß dem Grabe wieder herfür kommen? Das muste nicht seyn; vmb der Sünde willen / ist er zwar gestorben vnd begraben / aber vmb der Gerechtigkeit willen ist er wieder von Todten aufferstandẽ. So ist ja die Sünde im Grabe verscharret geblieben / vnd kan sich nicht mehr wider vns auffrichten / nur daß wir sie muthwillig nicht wider herfür kratzen. Darumb soll auch die Sünde nicht herschen in vnserm sterblichen Leibe / jhr gehorsam zu leisten. Endlich 3. ist
Rom. 6, 4.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/605>, abgerufen am 22.07.2024. |