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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Vnter dem Wort Hurerey ist hie verbotten allerley Vnreinigkeit deß Leibes / wider das sechste Gebott / sie geschehe von einem allein / oder selbst ander / heimlich oder offentlich. Von aller solcher Vnreinigkeit soll sich ein geheiligter Christ enthalten / also / daß er recht wisse sein Gefäß zu behalten vnd zu besitzen / in Heiligung vnd Ehren / vnd nicht in der Lustseuche.

Der Leib heisst in H. Schrifft ein Gefäß / weil es ist ein Rüstzeug der Seelen. Also auch hie heisset vnser Gefäß / ein Leib / oder Rüstzeug / welches wir zur Vnreinigkeit mißbrauchen können. Es heisset der Leib zwar vnser Gefäß / muß aber nicht nach vnserem Willen gebrauchet werden / sondern wir sollen es behalten oder besitzen in Heiligung vnd Ehre / vnd nicht in der Lustseuche. Da stehen dreyerley Worte / haben aber einerley Meynung. Der Leib wird geehret auff zweyerley weise. Erstlich / leiblicher weise / seiner natürlichen pflege nach / wann wir demselben nottürfftig sein Futter vnd Decke geben / daß er bey Krafft vnd Gesundheit erhalten werde. Hernach / heiliger weise / nach der Keuschheit / wann er mit Vnkeuschheit vnd Vnreinigkeit nicht geschändet wird. Denn ein Hurer vnd Vnreiner schändet seinen eignen Leib / wie Paulus von den Heyden saget / zun Römern am 1. GOtt hat sie dahin gegeben in jhrer HertzenRom. 1, 24. Gelüste / in Vnreinigkeit / zu schänden jhre eigne Leibe an jhnen selbst. Vnd in der ersten an die Corinther am 6. stehet geschrieben: Alle Sünde / die der Mensch thut / sind ausser1. Cor. 6, 18. seinem Leibe / wer aber huret / der sündiget an seinem eignen Leibe. Wir haben nicht gerne / daß vnsere Weiber vnd Kinder geschändet werden; vnsern eignen Leib zu schänden schämen wir vns nicht / so vnsinnig seynd wir. Aber besitzet ewer Faß in Ehren / vnd in der Heiligung / nicht in der Lustseuche. Es ist niemand vnter vns / dem nicht die vnreine hurische Lüste im Hertzen ligen / wenn aber dieselbe vns vnter jhr Gebiet gebracht / daß

Vnter dem Wort Hurerey ist hie verbotten allerley Vnreinigkeit deß Leibes / wider das sechste Gebott / sie geschehe von einem allein / oder selbst ander / heimlich oder offentlich. Von aller solcher Vnreinigkeit soll sich ein geheiligter Christ enthalten / also / daß er recht wisse sein Gefäß zu behalten vnd zu besitzen / in Heiligung vnd Ehren / vnd nicht in der Lustseuche.

Der Leib heisst in H. Schrifft ein Gefäß / weil es ist ein Rüstzeug der Seelen. Also auch hie heisset vnser Gefäß / ein Leib / oder Rüstzeug / welches wir zur Vnreinigkeit mißbrauchen können. Es heisset der Leib zwar vnser Gefäß / muß aber nicht nach vnserem Willen gebrauchet werden / sondern wir sollen es behalten oder besitzen in Heiligung vnd Ehre / vnd nicht in der Lustseuche. Da stehen dreyerley Worte / haben aber einerley Meynung. Der Leib wird geehret auff zweyerley weise. Erstlich / leiblicher weise / seiner natürlichen pflege nach / wann wir demselben nottürfftig sein Futter vnd Decke geben / daß er bey Krafft vnd Gesundheit erhalten werde. Hernach / heiliger weise / nach der Keuschheit / wann er mit Vnkeuschheit vnd Vnreinigkeit nicht geschändet wird. Denn ein Hurer vnd Vnreiner schändet seinen eignen Leib / wie Paulus von den Heyden saget / zun Römern am 1. GOtt hat sie dahin gegeben in jhrer HertzenRom. 1, 24. Gelüste / in Vnreinigkeit / zu schänden jhre eigne Leibe an jhnen selbst. Vnd in der ersten an die Corinther am 6. stehet geschrieben: Alle Sünde / die der Mensch thut / sind ausser1. Cor. 6, 18. seinem Leibe / wer aber huret / der sündiget an seinem eignen Leibe. Wir haben nicht gerne / daß vnsere Weiber vnd Kinder geschändet werden; vnsern eignen Leib zu schänden schämen wir vns nicht / so vnsinnig seynd wir. Aber besitzet ewer Faß in Ehren / vnd in der Heiligung / nicht in der Lustseuche. Es ist niemand vnter vns / dem nicht die vnreine hurische Lüste im Hertzen ligen / wenn aber dieselbe vns vnter jhr Gebiet gebracht / daß

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[469/0489] Vnter dem Wort Hurerey ist hie verbotten allerley Vnreinigkeit deß Leibes / wider das sechste Gebott / sie geschehe von einem allein / oder selbst ander / heimlich oder offentlich. Von aller solcher Vnreinigkeit soll sich ein geheiligter Christ enthalten / also / daß er recht wisse sein Gefäß zu behalten vnd zu besitzen / in Heiligung vnd Ehren / vnd nicht in der Lustseuche. Der Leib heisst in H. Schrifft ein Gefäß / weil es ist ein Rüstzeug der Seelen. Also auch hie heisset vnser Gefäß / ein Leib / oder Rüstzeug / welches wir zur Vnreinigkeit mißbrauchen können. Es heisset der Leib zwar vnser Gefäß / muß aber nicht nach vnserem Willen gebrauchet werden / sondern wir sollen es behalten oder besitzen in Heiligung vnd Ehre / vnd nicht in der Lustseuche. Da stehen dreyerley Worte / haben aber einerley Meynung. Der Leib wird geehret auff zweyerley weise. Erstlich / leiblicher weise / seiner natürlichen pflege nach / wann wir demselben nottürfftig sein Futter vnd Decke geben / daß er bey Krafft vnd Gesundheit erhalten werde. Hernach / heiliger weise / nach der Keuschheit / wann er mit Vnkeuschheit vnd Vnreinigkeit nicht geschändet wird. Denn ein Hurer vnd Vnreiner schändet seinen eignen Leib / wie Paulus von den Heyden saget / zun Römern am 1. GOtt hat sie dahin gegeben in jhrer Hertzen Gelüste / in Vnreinigkeit / zu schänden jhre eigne Leibe an jhnen selbst. Vnd in der ersten an die Corinther am 6. stehet geschrieben: Alle Sünde / die der Mensch thut / sind ausser seinem Leibe / wer aber huret / der sündiget an seinem eignen Leibe. Wir haben nicht gerne / daß vnsere Weiber vnd Kinder geschändet werden; vnsern eignen Leib zu schänden schämen wir vns nicht / so vnsinnig seynd wir. Aber besitzet ewer Faß in Ehren / vnd in der Heiligung / nicht in der Lustseuche. Es ist niemand vnter vns / dem nicht die vnreine hurische Lüste im Hertzen ligen / wenn aber dieselbe vns vnter jhr Gebiet gebracht / daß Rom. 1, 24. 1. Cor. 6, 18.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/489>, abgerufen am 22.11.2024.