Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

versuchen alles in der güte / nichtes mit pochen / können auch die Schwachen mit Gedult ertragen.

Die Weltkinder seynd vngeistlich / ziehen es sich zum Schimpff / geistlich seyn. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem H. Geist / jhr Ruhm ist / wenn sie seyn geistlich vnd heilig / streben auch nach solchen Tugenden / dadurch deß Heiligen Geistes Gegenwart gemercket wird / vnd von derselben lassen sie sich in allem thun regieren.

In der Welt findet man auch wol Liebe / aber mehr in Worten / als in einem rechtschaffenen Hertzen / der Grund in der Liebe der Weltkinder ist Lust vnd Liebe der Welt / drumb mag die Liebe nicht beständig seyn. Die Christen erzeigen sich als Diener Gottes in vngefärbter Liebe / denn jhre Liebe ist auffrichtig vnd in Gott gegründet.

Die Weltkinder halten selten viel von Auffrichtigkeit vnd Warheit / sie sprechen mit Pilato: Was Warheit? Triegen vnd einen verleiten / ist ein groß stück der Welt Politie. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem Wort der Warheit / vnd haben die Warheit lieb; zu erst gegen GOtt / in dem sie folgen nicht Menschenglossen / sondern dem warhafftigen Wort / im lehren vnd im Leben. Hernach lieben sie auch die Warheit gegen die Menschen / vnd ist bey jhnen Ja ja / vnd Nein ist nein.

4. In pura sub jectione.

Letzlich halten sich Christen als Diener Gottes / In der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / zur V. 7. 8. 9. 10.Rechten vnd zur Lincken / durch Ehre vnd Schande / durch böse Gerüchte vnd gute Gerüchte. Als die Verführer / vnd doch warhafftig. Als die Vnbekanten / vnd doch bekant. Als die Sterbenden / vnd sihe / wir leben. Als die Gezüchtigten / vnd doch nicht getödtet. Als die Trawrigen / aber allezeit frölich. Als die Armen / aber

versuchen alles in der güte / nichtes mit pochen / können auch die Schwachen mit Gedult ertragen.

Die Weltkinder seynd vngeistlich / ziehen es sich zum Schimpff / geistlich seyn. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem H. Geist / jhr Ruhm ist / wenn sie seyn geistlich vnd heilig / streben auch nach solchen Tugenden / dadurch deß Heiligen Geistes Gegenwart gemercket wird / vnd von derselben lassen sie sich in allem thun regieren.

In der Welt findet man auch wol Liebe / aber mehr in Worten / als in einem rechtschaffenen Hertzen / der Grund in der Liebe der Weltkinder ist Lust vnd Liebe der Welt / drumb mag die Liebe nicht beständig seyn. Die Christen erzeigen sich als Diener Gottes in vngefärbter Liebe / denn jhre Liebe ist auffrichtig vnd in Gott gegründet.

Die Weltkinder halten selten viel von Auffrichtigkeit vnd Warheit / sie sprechen mit Pilato: Was Warheit? Triegen vnd einen verleiten / ist ein groß stück der Welt Politie. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem Wort der Warheit / vnd haben die Warheit lieb; zu erst gegen GOtt / in dem sie folgen nicht Menschenglossen / sondern dem warhafftigen Wort / im lehren vnd im Leben. Hernach lieben sie auch die Warheit gegen die Menschen / vnd ist bey jhnen Ja ja / vnd Nein ist nein.

4. In purâ sub ječtione.

Letzlich halten sich Christen als Diener Gottes / In der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / zur V. 7. 8. 9. 10.Rechten vnd zur Lincken / durch Ehre vnd Schande / durch böse Gerüchte vnd gute Gerüchte. Als die Verführer / vnd doch warhafftig. Als die Vnbekanten / vnd doch bekant. Als die Sterbenden / vnd sihe / wir leben. Als die Gezüchtigten / vnd doch nicht getödtet. Als die Trawrigen / aber allezeit frölich. Als die Armen / aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0472" n="452"/>
versuchen                      alles in der güte / nichtes mit pochen / können auch die Schwachen mit Gedult                      ertragen.</p>
        <p>Die Weltkinder seynd vngeistlich / ziehen es sich zum Schimpff / geistlich seyn.                      Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem H. Geist / jhr Ruhm ist / wenn                      sie seyn geistlich vnd heilig / streben auch nach solchen Tugenden / dadurch deß                      Heiligen Geistes Gegenwart gemercket wird / vnd von derselben lassen sie sich in                      allem thun regieren.</p>
        <p>In der Welt findet man auch wol Liebe / aber mehr in Worten / als in einem                      rechtschaffenen Hertzen / der Grund in der Liebe der Weltkinder ist Lust vnd                      Liebe der Welt / drumb mag die Liebe nicht beständig seyn. Die Christen erzeigen                      sich als Diener Gottes in vngefärbter Liebe / denn jhre Liebe ist auffrichtig                      vnd in Gott gegründet.</p>
        <p>Die Weltkinder halten selten viel von Auffrichtigkeit vnd Warheit / sie sprechen                      mit Pilato: Was Warheit? Triegen vnd einen verleiten / ist ein groß stück der                      Welt Politie. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem Wort der Warheit                      / vnd haben die Warheit lieb; zu erst gegen GOtt / in dem sie folgen nicht                      Menschenglossen / sondern dem warhafftigen Wort / im lehren vnd im Leben.                      Hernach lieben sie auch die Warheit gegen die Menschen / vnd ist bey jhnen Ja ja                      / vnd Nein ist nein.</p>
        <note place="left">4. In purâ sub je&#x010D;tione.</note>
        <p>Letzlich halten sich Christen als Diener Gottes / In der Krafft Gottes / durch                      Waffen der Gerechtigkeit / zur <note place="left">V. 7. 8. 9.                      10.</note>Rechten vnd zur Lincken / durch Ehre vnd Schande / durch böse Gerüchte                      vnd gute Gerüchte. Als die Verführer / vnd doch warhafftig. Als die Vnbekanten /                      vnd doch bekant. Als die Sterbenden / vnd sihe / wir leben. Als die Gezüchtigten                      / vnd doch nicht getödtet. Als die Trawrigen / aber allezeit frölich. Als die                      Armen / aber
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[452/0472] versuchen alles in der güte / nichtes mit pochen / können auch die Schwachen mit Gedult ertragen. Die Weltkinder seynd vngeistlich / ziehen es sich zum Schimpff / geistlich seyn. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem H. Geist / jhr Ruhm ist / wenn sie seyn geistlich vnd heilig / streben auch nach solchen Tugenden / dadurch deß Heiligen Geistes Gegenwart gemercket wird / vnd von derselben lassen sie sich in allem thun regieren. In der Welt findet man auch wol Liebe / aber mehr in Worten / als in einem rechtschaffenen Hertzen / der Grund in der Liebe der Weltkinder ist Lust vnd Liebe der Welt / drumb mag die Liebe nicht beständig seyn. Die Christen erzeigen sich als Diener Gottes in vngefärbter Liebe / denn jhre Liebe ist auffrichtig vnd in Gott gegründet. Die Weltkinder halten selten viel von Auffrichtigkeit vnd Warheit / sie sprechen mit Pilato: Was Warheit? Triegen vnd einen verleiten / ist ein groß stück der Welt Politie. Die Christen halten sich als Diener Gottes in dem Wort der Warheit / vnd haben die Warheit lieb; zu erst gegen GOtt / in dem sie folgen nicht Menschenglossen / sondern dem warhafftigen Wort / im lehren vnd im Leben. Hernach lieben sie auch die Warheit gegen die Menschen / vnd ist bey jhnen Ja ja / vnd Nein ist nein. Letzlich halten sich Christen als Diener Gottes / In der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / zur Rechten vnd zur Lincken / durch Ehre vnd Schande / durch böse Gerüchte vnd gute Gerüchte. Als die Verführer / vnd doch warhafftig. Als die Vnbekanten / vnd doch bekant. Als die Sterbenden / vnd sihe / wir leben. Als die Gezüchtigten / vnd doch nicht getödtet. Als die Trawrigen / aber allezeit frölich. Als die Armen / aber V. 7. 8. 9. 10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/472
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/472>, abgerufen am 07.06.2024.