Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das Hertz gekräncket vnd geängstet wird / daß wir nicht wissen wo auß noch ein / wie denn Paulus offt in solche Angst gerathen / daß er sich seines Lebens verziehen / da fällt denn der Maul Christ in Verzweiffelung / mancher greifft zu vnord entlichen Mitteln / suchet Hülff / wo er sie finden kan / solte er sie auch vom Teuffel bitten. Ein Christ bleibet bey seinem GOtt / dem übergibt vnd vertrawet Psal. 37, 5.er sich / nach dem 37. Psalm; Befihl dem HERRN deine Wege / vnd hoffe auff jhn / er wirds wol machen. Ein Mensch kan gerathen in Schläge / Gefängnüß / Auffruhr / wie denn Paulus darinnen wol versuchet war / er ist etzliche mahl gestäupet / in Gefängnüß geleget / auch gesteiniget / offt durch Auffruhr geängstiget / insonderheit zu Epheso / wegen der Diana / vnd zu Jerusalem / da jhn die Juden fast zur issen. Ein Weltkind hält solch Vnglück für Schande / ein Christ hälts für Ehre / mit den Aposteln / da die gestäupet wurden / sagten sie GOtt Danck / daß sie tüchtig geworden waren / vmb deß Namens JEsu etwas zu leiden. In Summa / ein Christ muß allenthalben Gedult üben. Die Zärtlinge loben sich vnter einander / wann einer kan verschmertzen / so jhm der Bauch / der Kopff / oder ein Finger etwas wehe thut / vnd sprechen: O wie gedultig ist er; Wann sie aber einen mercklichen Schaden an jhren Gütern leiden / oder wann jhnen etwas zu nahe geredet wird / da hat ein ende die grosse Gedult. Ein Diener Gottes muß allerley ertragen können / denn in allem muß jhm der Wille Gottes der beste seyn; sonst folget er nicht / als ein trewer Diener / seinem HERRN. Darumb muß er in allem / was jhm begegnet / auff GOtt sehen / wie Job: Der HERR hats gegeben / der HERR hats genommen. Wie David / da er gescholten ward: Der HERR hats jhm befohlen. 2. In laborando.Ferner / muß ein Christ sich beweisen als ein Diener Gottes / V. 5.in Arbeit / in Wachen / in Fasten / in Keuschheit. das Hertz gekräncket vnd geängstet wird / daß wir nicht wissen wo auß noch ein / wie denn Paulus offt in solche Angst gerathen / daß er sich seines Lebens verziehen / da fällt denn der Maul Christ in Verzweiffelung / mancher greifft zu vnord entlichen Mitteln / suchet Hülff / wo er sie finden kan / solte er sie auch vom Teuffel bitten. Ein Christ bleibet bey seinem GOtt / dem übergibt vnd vertrawet Psal. 37, 5.er sich / nach dem 37. Psalm; Befihl dem HERRN deine Wege / vnd hoffe auff jhn / er wirds wol machen. Ein Mensch kan gerathen in Schläge / Gefängnüß / Auffruhr / wie denn Paulus darinnen wol versuchet war / er ist etzliche mahl gestäupet / in Gefängnüß geleget / auch gesteiniget / offt durch Auffruhr geängstiget / insonderheit zu Epheso / wegẽ der Diana / vnd zu Jerusalem / da jhn die Juden fast zur issen. Ein Weltkind hält solch Vnglück für Schande / ein Christ hälts für Ehre / mit den Aposteln / da die gestäupet wurden / sagten sie GOtt Danck / daß sie tüchtig geworden waren / vmb deß Namens JEsu etwas zu leiden. In Summa / ein Christ muß allenthalben Gedult üben. Die Zärtlinge loben sich vnter einander / wann einer kan verschmertzen / so jhm der Bauch / der Kopff / oder ein Finger etwas wehe thut / vnd sprechen: O wie gedultig ist er; Wann sie aber einen mercklichen Schaden an jhren Gütern leiden / oder wann jhnen etwas zu nahe geredet wird / da hat ein ende die grosse Gedult. Ein Diener Gottes muß allerley ertragen können / denn in allem muß jhm der Wille Gottes der beste seyn; sonst folget er nicht / als ein trewer Diener / seinem HERRN. Darumb muß er in allem / was jhm begegnet / auff GOtt sehen / wie Job: Der HERR hats gegeben / der HERR hats genommen. Wie David / da er gescholten ward: Der HERR hats jhm befohlen. 2. 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Ein Diener Gottes muß allerley ertragen können / denn in allem muß jhm der Wille Gottes der beste seyn; sonst folget er nicht / als ein trewer Diener / seinem HERRN. Darumb muß er in allem / was jhm begegnet / auff GOtt sehen / wie Job: Der HERR hats gegeben / der HERR hats genommen. Wie David / da er gescholten ward: Der HERR hats jhm befohlen.</p> <note place="left">2. In laborando.</note> <p>Ferner / muß ein Christ sich beweisen als ein Diener Gottes / <note place="left">V. 5.</note>in Arbeit / in Wachen / in Fasten / in Keuschheit. </p> </div> </body> </text> </TEI> [450/0470]
das Hertz gekräncket vnd geängstet wird / daß wir nicht wissen wo auß noch ein / wie denn Paulus offt in solche Angst gerathen / daß er sich seines Lebens verziehen / da fällt denn der Maul Christ in Verzweiffelung / mancher greifft zu vnord entlichen Mitteln / suchet Hülff / wo er sie finden kan / solte er sie auch vom Teuffel bitten. Ein Christ bleibet bey seinem GOtt / dem übergibt vnd vertrawet er sich / nach dem 37. Psalm; Befihl dem HERRN deine Wege / vnd hoffe auff jhn / er wirds wol machen.
Psal. 37, 5. Ein Mensch kan gerathen in Schläge / Gefängnüß / Auffruhr / wie denn Paulus darinnen wol versuchet war / er ist etzliche mahl gestäupet / in Gefängnüß geleget / auch gesteiniget / offt durch Auffruhr geängstiget / insonderheit zu Epheso / wegẽ der Diana / vnd zu Jerusalem / da jhn die Juden fast zur issen. Ein Weltkind hält solch Vnglück für Schande / ein Christ hälts für Ehre / mit den Aposteln / da die gestäupet wurden / sagten sie GOtt Danck / daß sie tüchtig geworden waren / vmb deß Namens JEsu etwas zu leiden.
In Summa / ein Christ muß allenthalben Gedult üben. Die Zärtlinge loben sich vnter einander / wann einer kan verschmertzen / so jhm der Bauch / der Kopff / oder ein Finger etwas wehe thut / vnd sprechen: O wie gedultig ist er; Wann sie aber einen mercklichen Schaden an jhren Gütern leiden / oder wann jhnen etwas zu nahe geredet wird / da hat ein ende die grosse Gedult. Ein Diener Gottes muß allerley ertragen können / denn in allem muß jhm der Wille Gottes der beste seyn; sonst folget er nicht / als ein trewer Diener / seinem HERRN. Darumb muß er in allem / was jhm begegnet / auff GOtt sehen / wie Job: Der HERR hats gegeben / der HERR hats genommen. Wie David / da er gescholten ward: Der HERR hats jhm befohlen.
Ferner / muß ein Christ sich beweisen als ein Diener Gottes / in Arbeit / in Wachen / in Fasten / in Keuschheit.
V. 5.
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