Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.mißbrauchet werden. Wir dürfftige Creaturen haben Essen vnd Trincken von GOtt auß Gnaden / das solten wir danckbarlich zu vnser Vnterhaltung anwenden. Ein frommer ehrbarer Mensch entsetzet sich drüber / wann man nur ein bißlein Brodts mit Füssen tritt / vnd hebts auff. Die Schwelger verschütten die herrliche Gaben Gottes über den Tisch / auff den Boden / in Dreck vnd Koth / daß die Creaturen drüber schreyen müssen / Rom. 8. WieRom. 8, 20. kan denn die Vernunfft in den Heyden es gut heissen? Kan jemand diß bewegen / dem Grewel der Schwelgerey feind zu werden / ists gut; Ich aber halte euch / als Christen / allermeist für / den ernstlichen Willen ewres Gottes im Himmel. Wie jhm Schwelgerey gefalle / hat er hie durch Esaiam genug angedeutet / in dem er das Wehe drüber außgeruffen; durch Ezechiel nennet ers eine Sodomitische Sünde. Paulus muß vns im Namen Christi zuruffen: Sauffet euch nicht voll Weins / daraußEph. 5, 18. ein vnordentlich Wesen folget. Vor allen warnet vns trewlich vnser lieber Heyland Christus / beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewre Hertzen nicht beschweret werdenLuc. 21, 34. 36. mit fressen vnd sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme der letzte Tag schnell über euch. Vielmehr seyd wacker allezeit / vnd betet / daß jhr würdig werden möget / zu entfliehen diesem allen / das geschehen soll / vnd zu stehen vor deß Menschen Sohn. Sihe / womit dein Heyland dich beweget / alle zeit nüchtern zu seyn; nemblich / daß du mögest würdig seyn für jhm zu bestehen / wenn der letzte Tag entweder durchs jüngste Gericht / oder durch den Todt dich vnverhoffet überfallen würde. So sey das nun gewiß / Schwelgerey kan GOtt nicht gefallen / vnd beraubet dich der Gnaden Gottes. Darauß kanstu ferner abnehmen / wer über deinem Schwelgen erfrewet werde. Niemand anders / als der leidige Satan. Ja in der Warheit nie- mißbrauchet werden. Wir dürfftige Creaturen haben Essen vnd Trincken von GOtt auß Gnaden / das solten wir danckbarlich zu vnser Vnterhaltung anwenden. Ein frommer ehrbarer Mensch entsetzet sich drüber / wann man nur ein bißlein Brodts mit Füssen tritt / vnd hebts auff. Die Schwelger verschütten die herrliche Gaben Gottes über den Tisch / auff den Boden / in Dreck vnd Koth / daß die Creaturen drüber schreyen müssen / Rom. 8. WieRom. 8, 20. kan denn die Vernunfft in den Heyden es gut heissen? Kan jemand diß bewegen / dem Grewel der Schwelgerey feind zu werden / ists gut; Ich aber halte euch / als Christen / allermeist für / den ernstlichen Willen ewres Gottes im Himmel. Wie jhm Schwelgerey gefalle / hat er hie durch Esaiam genug angedeutet / in dem er das Wehe drüber außgeruffen; durch Ezechiel nennet ers eine Sodomitische Sünde. Paulus muß vns im Namen Christi zuruffen: Sauffet euch nicht voll Weins / daraußEph. 5, 18. ein vnordentlich Wesen folget. Vor allen warnet vns trewlich vnser lieber Heyland Christus / beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewre Hertzen nicht beschweret werdenLuc. 21, 34. 36. mit fressen vnd sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme der letzte Tag schnell über euch. Vielmehr seyd wacker allezeit / vnd betet / daß jhr würdig werden möget / zu entfliehen diesem allen / das geschehen soll / vnd zu stehen vor deß Menschen Sohn. Sihe / womit dein Heyland dich beweget / alle zeit nüchtern zu seyn; nemblich / daß du mögest würdig seyn für jhm zu bestehen / wenn der letzte Tag entweder durchs jüngste Gericht / oder durch den Todt dich vnverhoffet überfallen würde. So sey das nun gewiß / Schwelgerey kan GOtt nicht gefallen / vnd beraubet dich der Gnaden Gottes. Darauß kanstu ferner abnehmen / wer über deinem Schwelgen erfrewet werde. Niemand anders / als der leidige Satan. Ja in der Warheit nie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0455" n="435"/> mißbrauchet werden. Wir dürfftige Creaturen haben Essen vnd Trincken von GOtt auß Gnaden / das solten wir danckbarlich zu vnser Vnterhaltung anwenden. Ein frommer ehrbarer Mensch entsetzet sich drüber / wann man nur ein bißlein Brodts mit Füssen tritt / vnd hebts auff. Die Schwelger verschütten die herrliche Gaben Gottes über den Tisch / auff den Boden / in Dreck vnd Koth / daß die Creaturen drüber schreyen müssen / Rom. 8. Wie<note place="right">Rom. 8, 20.</note> kan denn die Vernunfft in den Heyden es gut heissen?</p> <p>Kan jemand diß bewegen / dem Grewel der Schwelgerey feind zu werden / ists gut; Ich aber halte euch / als Christen / allermeist für / den ernstlichen Willen ewres Gottes im Himmel. Wie jhm Schwelgerey gefalle / hat er hie durch Esaiam genug angedeutet / in dem er das Wehe drüber außgeruffen; durch Ezechiel nennet ers eine Sodomitische Sünde. Paulus muß vns im Namen Christi zuruffen: Sauffet euch nicht voll Weins / darauß<note place="right">Eph. 5, 18.</note> ein vnordentlich Wesen folget. Vor allen warnet vns trewlich vnser lieber Heyland Christus / beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewre Hertzen nicht beschweret werden<note place="right">Luc. 21, 34. 36.</note> mit fressen vnd sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme der letzte Tag schnell über euch. Vielmehr seyd wacker allezeit / vnd betet / daß jhr würdig werden möget / zu entfliehen diesem allen / das geschehen soll / vnd zu stehen vor deß Menschen Sohn. Sihe / womit dein Heyland dich beweget / alle zeit nüchtern zu seyn; nemblich / daß du mögest würdig seyn für jhm zu bestehen / wenn der letzte Tag entweder durchs jüngste Gericht / oder durch den Todt dich vnverhoffet überfallen würde.</p> <p>So sey das nun gewiß / Schwelgerey kan GOtt nicht gefallen / vnd beraubet dich der Gnaden Gottes. Darauß kanstu ferner abnehmen / wer über deinem Schwelgen erfrewet werde. Niemand anders / als der leidige Satan. Ja in der Warheit nie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [435/0455]
mißbrauchet werden. Wir dürfftige Creaturen haben Essen vnd Trincken von GOtt auß Gnaden / das solten wir danckbarlich zu vnser Vnterhaltung anwenden. Ein frommer ehrbarer Mensch entsetzet sich drüber / wann man nur ein bißlein Brodts mit Füssen tritt / vnd hebts auff. Die Schwelger verschütten die herrliche Gaben Gottes über den Tisch / auff den Boden / in Dreck vnd Koth / daß die Creaturen drüber schreyen müssen / Rom. 8. Wie kan denn die Vernunfft in den Heyden es gut heissen?
Rom. 8, 20. Kan jemand diß bewegen / dem Grewel der Schwelgerey feind zu werden / ists gut; Ich aber halte euch / als Christen / allermeist für / den ernstlichen Willen ewres Gottes im Himmel. Wie jhm Schwelgerey gefalle / hat er hie durch Esaiam genug angedeutet / in dem er das Wehe drüber außgeruffen; durch Ezechiel nennet ers eine Sodomitische Sünde. Paulus muß vns im Namen Christi zuruffen: Sauffet euch nicht voll Weins / darauß ein vnordentlich Wesen folget. Vor allen warnet vns trewlich vnser lieber Heyland Christus / beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewre Hertzen nicht beschweret werden mit fressen vnd sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme der letzte Tag schnell über euch. Vielmehr seyd wacker allezeit / vnd betet / daß jhr würdig werden möget / zu entfliehen diesem allen / das geschehen soll / vnd zu stehen vor deß Menschen Sohn. Sihe / womit dein Heyland dich beweget / alle zeit nüchtern zu seyn; nemblich / daß du mögest würdig seyn für jhm zu bestehen / wenn der letzte Tag entweder durchs jüngste Gericht / oder durch den Todt dich vnverhoffet überfallen würde.
Eph. 5, 18.
Luc. 21, 34. 36. So sey das nun gewiß / Schwelgerey kan GOtt nicht gefallen / vnd beraubet dich der Gnaden Gottes. Darauß kanstu ferner abnehmen / wer über deinem Schwelgen erfrewet werde. Niemand anders / als der leidige Satan. Ja in der Warheit nie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/455 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/455>, abgerufen am 22.07.2024. |