Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

V. 14. Daher hat die Hölle die Seele weit auffgesperret / vnd den Rachen auffgethan ohn alle masse / daß hinunter fahren / beyde jhre Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen.

V. 15. Daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütiget werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden.

V. 16. Aber der HERR Zebaoth erhöret werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit.

V. 17. Da werden dann die Lämmer sich weiden an jener statt / vnd Frembdlinge werden sich nehren in der Wüsten der Fetten.

Geliebte in Christo Jesu.

WIe GOtt / der Schöpffer aller Dinge / alle andere ThiereExord. A statu paradisi spiritualis, qui est homo. auß Erd vnd Wasser geschaffen / vnd nur zur Erden verordnet; also hat er den Menschen zu einem viel höhern Ende gesetzet; nemblich daß er solte der Tempel Gottes seyn.Is fuit 1. integer. Wie GOtt den Paradiß verordnet hat / zu einem herrlichen Lustgarten für den Menschen / also war der Mensch verordnet zu einem lustigen Paradiß Gottes. Der Mensch war gesetzet zu einem Herrn über alle Creatur / denn es muste alles dem Menschen dienen; alleine GOtt war vnd solte seyn ein HERR in der Menschen Seelen. Was könte herrlicher seyn / als daß deß Menschen Seele ein Thron vnd Paradiß Gottes war?

Aber die Früchte in diesem Paradiß seynd bald faul vnd zu2. corruptus. nichte geworden. Denn der Widersacher / der Satan hat gestrebet nach Gottes Thron / mit solcher Hoffnung / wo er nur einmahl den Besitz hätte einbekommen / würde er darin wol ein Herr bleiben.

V. 14. Daher hat die Hölle die Seele weit auffgesperret / vnd den Rachen auffgethan ohn alle masse / daß hinunter fahren / beyde jhre Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen.

V. 15. Daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütiget werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden.

V. 16. Aber der HERR Zebaoth erhöret werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit.

V. 17. Da werden dann die Lämmer sich weiden an jener statt / vnd Frembdlinge werden sich nehren in der Wüsten der Fetten.

Geliebte in Christo Jesu.

WIe GOtt / der Schöpffer aller Dinge / alle andere ThiereExord. A statu paradisi spiritualis, qui est homo. auß Erd vnd Wasser geschaffen / vnd nur zur Erden verordnet; also hat er den Menschen zu einem viel höhern Ende gesetzet; nemblich daß er solte der Tempel Gottes seyn.Is fuit 1. integer. Wie GOtt den Paradiß verordnet hat / zu einem herrlichen Lustgarten für den Menschen / also war der Mensch verordnet zu einem lustigen Paradiß Gottes. Der Mensch war gesetzet zu einem Herrn über alle Creatur / denn es muste alles dem Menschen dienen; alleine GOtt war vnd solte seyn ein HERR in der Menschen Seelen. Was könte herrlicher seyn / als daß deß Menschen Seele ein Thron vnd Paradiß Gottes war?

Aber die Früchte in diesem Paradiß seynd bald faul vnd zu2. corruptus. nichte geworden. Denn der Widersacher / der Satan hat gestrebet nach Gottes Thron / mit solcher Hoffnung / wo er nur einmahl den Besitz hätte einbekommen / würde er darin wol ein Herr bleiben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0441" n="421"/>
        <p>V. 14. Daher hat die Hölle die Seele weit auffgesperret / vnd den Rachen                      auffgethan ohn alle masse / daß hinunter fahren / beyde jhre Herrlichen vnd                      Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen.</p>
        <p>V. 15. Daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütiget werde / vnd die                      Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden.</p>
        <p>V. 16. Aber der HERR Zebaoth erhöret werde im Recht / vnd GOtt der Heilige                      geheiliget werde in Gerechtigkeit.</p>
        <p>V. 17. Da werden dann die Lämmer sich weiden an jener statt / vnd Frembdlinge                      werden sich nehren in der Wüsten der Fetten.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Geliebte in Christo Jesu.</head><lb/>
        <p>WIe GOtt / der Schöpffer aller Dinge / alle andere Thiere<note place="right">Exord. A statu paradisi spiritualis, qui est                          homo.</note> auß Erd vnd Wasser geschaffen / vnd nur zur Erden verordnet;                      also hat er den Menschen zu einem viel höhern Ende gesetzet; nemblich daß er                      solte der Tempel Gottes seyn.<note place="right">Is fuit 1.                          integer.</note> Wie GOtt den Paradiß verordnet hat / zu einem herrlichen                      Lustgarten für den Menschen / also war der Mensch verordnet zu einem lustigen                      Paradiß Gottes. Der Mensch war gesetzet zu einem Herrn über alle Creatur / denn                      es muste alles dem Menschen dienen; alleine GOtt war vnd solte seyn ein HERR in                      der Menschen Seelen. Was könte herrlicher seyn / als daß deß Menschen Seele ein                      Thron vnd Paradiß Gottes war?</p>
        <p>Aber die Früchte in diesem Paradiß seynd bald faul vnd zu<note place="right">2. corruptus.</note> nichte geworden. Denn der                      Widersacher / der Satan hat gestrebet nach Gottes Thron / mit solcher Hoffnung /                      wo er nur einmahl den Besitz hätte einbekommen / würde er darin wol ein Herr                      bleiben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0441] V. 14. Daher hat die Hölle die Seele weit auffgesperret / vnd den Rachen auffgethan ohn alle masse / daß hinunter fahren / beyde jhre Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen. V. 15. Daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütiget werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden. V. 16. Aber der HERR Zebaoth erhöret werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit. V. 17. Da werden dann die Lämmer sich weiden an jener statt / vnd Frembdlinge werden sich nehren in der Wüsten der Fetten. Geliebte in Christo Jesu. WIe GOtt / der Schöpffer aller Dinge / alle andere Thiere auß Erd vnd Wasser geschaffen / vnd nur zur Erden verordnet; also hat er den Menschen zu einem viel höhern Ende gesetzet; nemblich daß er solte der Tempel Gottes seyn. Wie GOtt den Paradiß verordnet hat / zu einem herrlichen Lustgarten für den Menschen / also war der Mensch verordnet zu einem lustigen Paradiß Gottes. Der Mensch war gesetzet zu einem Herrn über alle Creatur / denn es muste alles dem Menschen dienen; alleine GOtt war vnd solte seyn ein HERR in der Menschen Seelen. Was könte herrlicher seyn / als daß deß Menschen Seele ein Thron vnd Paradiß Gottes war? Exord. A statu paradisi spiritualis, qui est homo. Is fuit 1. integer. Aber die Früchte in diesem Paradiß seynd bald faul vnd zu nichte geworden. Denn der Widersacher / der Satan hat gestrebet nach Gottes Thron / mit solcher Hoffnung / wo er nur einmahl den Besitz hätte einbekommen / würde er darin wol ein Herr bleiben. 2. corruptus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/441
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/441>, abgerufen am 22.11.2024.