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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Glaubenssachen / sondern auch im äusserlichen Wandel vnd Christlicher Freyheit / zu erkennen in allen Fällen / was das beste ist; eine feine Gabe ist es / den wunderthätigen Glauben haben / daß man auch Berge versetzen könne / davon Christus redet Matth. 17. Matt. 17, 20Wenn jhr Glauben habet / wie ein Senffkörnlein / so möget jhr sagen zu diesem Berge / hebe dich von hinnen dorthin / so wird er sich heben / vnd euch wird nichts vnmüglich seyn. Das Reich deß Teuffels ist Berges genug / streitestu dawider / vnd überwindest es / ist es wol so viel / als hättestu einen grossen Berg ins Meer gestürtzet. So aber einer solte solche Krafft haben / wie im anfang der Kirchen / daß er viele Wunder thäte / vnd die Berge auch leiblich versetzen könte / so wäre es ja ein ansehnliches Werck für der Welt.

So seynd es ja freylich trefflich schöne vnd herrliche Gaben / weissagen / alle Geheimnüß wissen / alle Erkäntnüß vnd allen Glauben haben / dennoch so es müglich ist / daß ein solcher Mensch lebe / vnd dennoch ohne Liebe sey / so ist er doch nichts / für Menschen würde er ein Ansehen haben / GOTT aber gefällt er gar nicht.

V. 3.

Die dritte Gabe ist die Vbung aller Tugend vnd Gedult: Wenn ich all meine Haabe den Armen gebe / vnd liesse meinen Leib brennen / vnd hätte der Liebe nicht / so wäre es mir nichts nütze. Damit wird vns fürgesetzet ein Mensch / der alles gutes thut / das ein Mensch thun kan / vnd alles leidet / was ein Mensch leiden kan. Denn was kan man höher thun oder leiden / als wann ein Mensch sein Haab vnd Gut / dazu sein Leib vnd Leben dahin gibt. Doch saget Paulus / hat er die Liebe nicht / so ists jhm nichts nütze / er wird deßwegen keinen Lohn bey GOtt bekommen / hat er seinen Ruhm in der Welt gesuchet / so hat er seinen Lohn dahin.

Also bleibet nun die Liebe das nothwendigste zu allen Gaben /

Glaubenssachen / sondern auch im äusserlichen Wandel vnd Christlicher Freyheit / zu erkennen in allen Fällen / was das beste ist; eine feine Gabe ist es / den wunderthätigen Glauben haben / daß man auch Berge versetzen könne / davon Christus redet Matth. 17. Matt. 17, 20Wenn jhr Glauben habet / wie ein Senffkörnlein / so möget jhr sagen zu diesem Berge / hebe dich von hinnen dorthin / so wird er sich heben / vnd euch wird nichts vnmüglich seyn. Das Reich deß Teuffels ist Berges genug / streitestu dawider / vnd überwindest es / ist es wol so viel / als hättestu einen grossen Berg ins Meer gestürtzet. So aber einer solte solche Krafft haben / wie im anfang der Kirchen / daß er viele Wunder thäte / vnd die Berge auch leiblich versetzen könte / so wäre es ja ein ansehnliches Werck für der Welt.

So seynd es ja freylich trefflich schöne vnd herrliche Gaben / weissagen / alle Geheimnüß wissen / alle Erkäntnüß vnd allen Glauben haben / dennoch so es müglich ist / daß ein solcher Mensch lebe / vnd dennoch ohne Liebe sey / so ist er doch nichts / für Menschen würde er ein Ansehen haben / GOTT aber gefällt er gar nicht.

V. 3.

Die dritte Gabe ist die Vbung aller Tugend vnd Gedult: Wenn ich all meine Haabe den Armen gebe / vnd liesse meinen Leib brennen / vnd hätte der Liebe nicht / so wäre es mir nichts nütze. Damit wird vns fürgesetzet ein Mensch / der alles gutes thut / das ein Mensch thun kan / vnd alles leidet / was ein Mensch leiden kan. Denn was kan man höher thun oder leiden / als wann ein Mensch sein Haab vnd Gut / dazu sein Leib vnd Leben dahin gibt. Doch saget Paulus / hat er die Liebe nicht / so ists jhm nichts nütze / er wird deßwegen keinen Lohn bey GOtt bekommen / hat er seinen Ruhm in der Welt gesuchet / so hat er seinen Lohn dahin.

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[406/0426] Glaubenssachen / sondern auch im äusserlichen Wandel vnd Christlicher Freyheit / zu erkennen in allen Fällen / was das beste ist; eine feine Gabe ist es / den wunderthätigen Glauben haben / daß man auch Berge versetzen könne / davon Christus redet Matth. 17. Wenn jhr Glauben habet / wie ein Senffkörnlein / so möget jhr sagen zu diesem Berge / hebe dich von hinnen dorthin / so wird er sich heben / vnd euch wird nichts vnmüglich seyn. Das Reich deß Teuffels ist Berges genug / streitestu dawider / vnd überwindest es / ist es wol so viel / als hättestu einen grossen Berg ins Meer gestürtzet. So aber einer solte solche Krafft haben / wie im anfang der Kirchen / daß er viele Wunder thäte / vnd die Berge auch leiblich versetzen könte / so wäre es ja ein ansehnliches Werck für der Welt. Matt. 17, 20 So seynd es ja freylich trefflich schöne vnd herrliche Gaben / weissagen / alle Geheimnüß wissen / alle Erkäntnüß vnd allen Glauben haben / dennoch so es müglich ist / daß ein solcher Mensch lebe / vnd dennoch ohne Liebe sey / so ist er doch nichts / für Menschen würde er ein Ansehen haben / GOTT aber gefällt er gar nicht. Die dritte Gabe ist die Vbung aller Tugend vnd Gedult: Wenn ich all meine Haabe den Armen gebe / vnd liesse meinen Leib brennen / vnd hätte der Liebe nicht / so wäre es mir nichts nütze. Damit wird vns fürgesetzet ein Mensch / der alles gutes thut / das ein Mensch thun kan / vnd alles leidet / was ein Mensch leiden kan. Denn was kan man höher thun oder leiden / als wann ein Mensch sein Haab vnd Gut / dazu sein Leib vnd Leben dahin gibt. Doch saget Paulus / hat er die Liebe nicht / so ists jhm nichts nütze / er wird deßwegen keinen Lohn bey GOtt bekommen / hat er seinen Ruhm in der Welt gesuchet / so hat er seinen Lohn dahin. Also bleibet nun die Liebe das nothwendigste zu allen Gaben /

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/426>, abgerufen am 25.11.2024.