Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.meiner Schwachheit. Diese beyde Stücke finden wir auch beysammen Rom. 5, 2. 3./ zun Römern am 5. da der Apostel saget: Wir rühmen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben soll; nicht allein aber das / sondern wir rühmen vns auch der Trübsal. Diß wird nicht darumb gelehret / daß mans nur wisse / sondern daß mans in die Vbung bringe. Ausserhalb der Trübsal ist gut davon zusagen / in Schmach vnd Trübsal aber ists schwer zu üben. Solts darumb nur Wortwerck seyn? das sey fern. Wer ein Christ ist / vnd sich rühmen will / der rühme sich als ein Christ. Hüte dich / daß du dich dessen nicht schämest / dessen du dich rühmen soltest; vnd daß du dich dessen nicht rühmest / dessen du dich schämen soltest. Wenn wir vnsere Gaben ansehen / vnd den Vorzug / den wir in der Welt haben / achten wir vns hoher Ehren würdig. 2. Cor. 10, 18. 17.Wir solten aber daran gedencken / was die Schrifft saget: Darumb ist einer nicht tüchtig / daß er sich selbst lobet / oder lobwürdig achtet / sondern daß jhn der HERR lobet. Darumb wer sich rühmet / der rühme sich deß HERRN. Von dir selbst aber rühme dich keines Dinges / als deiner Schwachheit / vnd alles dessen / das dich für der Welt gering machet. Aber das ists / das so schwerlich in vns will. Denn wo will man den finden / der mit Paulo seine Schmach vnd Schwachheit für seine Ehre will halten? Dennoch so du von dir halten wilst als ein Christ / mustu dich alsdenn für hoch achten / wenn du vntergedruckt wirst. Die Meynung ist nicht / als wann vnser Fleisch zur Schmach vnd Schwachheit allezeit grosse Lust haben könte. Nein / dem Fleisch bleibts ein bitter Creutz. Derwegen wenn du merckest / daß du dich deiner Schwachheit vnd Gebrechligkeit schämest / so schließ als bald darauß / daß solches ein Werck deß alten Menschen sey / der noch in dir steckt. Doch aber im Geist must meiner Schwachheit. Diese beyde Stücke finden wir auch beysammen Rom. 5, 2. 3./ zun Römern am 5. da der Apostel saget: Wir rühmen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben soll; nicht allein aber das / sondern wir rühmen vns auch der Trübsal. Diß wird nicht darumb gelehret / daß mans nur wisse / sondern daß mans in die Vbung bringe. Ausserhalb der Trübsal ist gut davon zusagen / in Schmach vnd Trübsal aber ists schwer zu üben. Solts darumb nur Wortwerck seyn? das sey fern. Wer ein Christ ist / vnd sich rühmen will / der rühme sich als ein Christ. Hüte dich / daß du dich dessen nicht schämest / dessen du dich rühmen soltest; vnd daß du dich dessen nicht rühmest / dessen du dich schämen soltest. Wenn wir vnsere Gaben ansehen / vnd den Vorzug / den wir in der Welt haben / achten wir vns hoher Ehren würdig. 2. Cor. 10, 18. 17.Wir solten aber daran gedencken / was die Schrifft saget: Darumb ist einer nicht tüchtig / daß er sich selbst lobet / oder lobwürdig achtet / sondern daß jhn der HERR lobet. Darumb wer sich rühmet / der rühme sich deß HERRN. Von dir selbst aber rühme dich keines Dinges / als deiner Schwachheit / vnd alles dessen / das dich für der Welt gering machet. Aber das ists / das so schwerlich in vns will. Denn wo will man den finden / der mit Paulo seine Schmach vnd Schwachheit für seine Ehre will halten? Dennoch so du von dir halten wilst als ein Christ / mustu dich alsdenn für hoch achten / wenn du vntergedruckt wirst. Die Meynung ist nicht / als wann vnser Fleisch zur Schmach vnd Schwachheit allezeit grosse Lust haben könte. Nein / dem Fleisch bleibts ein bitter Creutz. Derwegen wenn du merckest / daß du dich deiner Schwachheit vnd Gebrechligkeit schämest / so schließ als bald darauß / daß solches ein Werck deß alten Menschen sey / der noch in dir steckt. 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Wenn wir vnsere Gaben ansehen / vnd den Vorzug / den wir in der Welt haben / achten wir vns hoher Ehren würdig. <note place="left">2. Cor. 10, 18. 17.</note>Wir solten aber daran gedencken / was die Schrifft saget: Darumb ist einer nicht tüchtig / daß er sich selbst lobet / oder lobwürdig achtet / sondern daß jhn der HERR lobet. Darumb wer sich rühmet / der rühme sich deß HERRN. Von dir selbst aber rühme dich keines Dinges / als deiner Schwachheit / vnd alles dessen / das dich für der Welt gering machet.</p> <p>Aber das ists / das so schwerlich in vns will. Denn wo will man den finden / der mit Paulo seine Schmach vnd Schwachheit für seine Ehre will halten? Dennoch so du von dir halten wilst als ein Christ / mustu dich alsdenn für hoch achten / wenn du vntergedruckt wirst. Die Meynung ist nicht / als wann vnser Fleisch zur Schmach vnd Schwachheit allezeit grosse Lust haben könte. Nein / dem Fleisch bleibts ein bitter Creutz. Derwegen wenn du merckest / daß du dich deiner Schwachheit vnd Gebrechligkeit schämest / so schließ als bald darauß / daß solches ein Werck deß alten Menschen sey / der noch in dir steckt. Doch aber im Geist must </p> </div> </body> </text> </TEI> [396/0416]
meiner Schwachheit. Diese beyde Stücke finden wir auch beysammen / zun Römern am 5. da der Apostel saget: Wir rühmen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben soll; nicht allein aber das / sondern wir rühmen vns auch der Trübsal.
Rom. 5, 2. 3. Diß wird nicht darumb gelehret / daß mans nur wisse / sondern daß mans in die Vbung bringe. Ausserhalb der Trübsal ist gut davon zusagen / in Schmach vnd Trübsal aber ists schwer zu üben. Solts darumb nur Wortwerck seyn? das sey fern. Wer ein Christ ist / vnd sich rühmen will / der rühme sich als ein Christ. Hüte dich / daß du dich dessen nicht schämest / dessen du dich rühmen soltest; vnd daß du dich dessen nicht rühmest / dessen du dich schämen soltest. Wenn wir vnsere Gaben ansehen / vnd den Vorzug / den wir in der Welt haben / achten wir vns hoher Ehren würdig. Wir solten aber daran gedencken / was die Schrifft saget: Darumb ist einer nicht tüchtig / daß er sich selbst lobet / oder lobwürdig achtet / sondern daß jhn der HERR lobet. Darumb wer sich rühmet / der rühme sich deß HERRN. Von dir selbst aber rühme dich keines Dinges / als deiner Schwachheit / vnd alles dessen / das dich für der Welt gering machet.
2. Cor. 10, 18. 17. Aber das ists / das so schwerlich in vns will. Denn wo will man den finden / der mit Paulo seine Schmach vnd Schwachheit für seine Ehre will halten? Dennoch so du von dir halten wilst als ein Christ / mustu dich alsdenn für hoch achten / wenn du vntergedruckt wirst. Die Meynung ist nicht / als wann vnser Fleisch zur Schmach vnd Schwachheit allezeit grosse Lust haben könte. Nein / dem Fleisch bleibts ein bitter Creutz. Derwegen wenn du merckest / daß du dich deiner Schwachheit vnd Gebrechligkeit schämest / so schließ als bald darauß / daß solches ein Werck deß alten Menschen sey / der noch in dir steckt. Doch aber im Geist must
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/416>, abgerufen am 22.07.2024. |