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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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in Hadder vnd Neid. Es gehöret hieher alles vnordentliche Leben im alten Wesen / es sey gegen vns selbst / oder gegen vnserem Nechsten. Etzliche Wercke aber wircket die Finsternüß in vns durch Glückseligkeit / als Fressen vnd Sauffen / Geilheit vnd Vnzucht / alle Vnkeuschheit in Worten vnd Wercken: alle Lustseuch / wenn man deß Fleisches Wollust vnd Kützel suchet / mit Faullentzen vnd Geilheit / vnd mit alle dem / was sonsten im Winckel pfleget geschehen / wie es auch jmmer geschehen kan vnd mag / von einem allein / oder selbander. Etzliche Wercke wircket die Finsternüß in Widerwertigkeit / als Hadder vnd Neid / Grimm vnd allerley Bitterkeit. Wer mit diesen vnd andern Lastern behafftet / der wisse / sie gehören zur Finsternüß. Darumb müssen wir acht auff vns haben in allen Fällen / es gehe vns nach Willen oder Widerwillen / daß wir nicht nach vnserm fleischlichen Willen handeln / nicht in den Wercken der Finsternüß gefunden werden.

Regula 4.

Die 4. Regel zeiget art vnd weise anzuziehen die Waffen deß Liechts: Ziehet an den HERRN Jesum Christ. Christus wird auff zweyerley weise angezogen. Eins / durch den Glauben: Hernach / durch ein heiliges Leben / vnd das ist allezeit bey einander. Habe ich Christi Gerechtigkeit durch den Glauben angezogen / so ist auch sein Geist in mir / vnd erleuchtet mein Thun vnd Gedancken; vnd richtet es nach Gottes Wort / vnd dem heiligen Leben Christi. Wann Christus also wird angezogen im Glauben vnd heiligen Leben / seyn wir mit Waffen deß Liechtes wol verwahret. Da findestu an statt Fressen vnd Sauffen / Mässigkeit vnd Casteyung deß Leibes: mit fasten / Arbeit / predigen vnd den Leuten wolthun. An statt der Vnzucht findestu Reinigkeit vnd Keuschheit: An statt deß Zorns vnd Zancks findestu Liebe / Demuth / Sanfftmuth / Süssigkeit / Barmhertzigkeit. Da haben wir einen Rock / darein wir vns offentlich am Tage wol dürffen sehen lassen. Bey hellem Tage wandert man nicht nacket herumb. Im Reich Christi schickets sich auch nicht / daß wir bloß erfunden werden / das Kleid aber ist Christus im Glauben vnd heiligem Wandel.

in Hadder vnd Neid. Es gehöret hieher alles vnordentliche Leben im alten Wesen / es sey gegen vns selbst / oder gegen vnserem Nechsten. Etzliche Wercke aber wircket die Finsternüß in vns durch Glückseligkeit / als Fressen vnd Sauffen / Geilheit vnd Vnzucht / alle Vnkeuschheit in Worten vnd Wercken: alle Lustseuch / wenn man deß Fleisches Wollust vnd Kützel suchet / mit Faullentzen vnd Geilheit / vnd mit alle dem / was sonsten im Winckel pfleget geschehen / wie es auch jmmer geschehen kan vnd mag / von einem allein / oder selbander. Etzliche Wercke wircket die Finsternüß in Widerwertigkeit / als Hadder vnd Neid / Grimm vnd allerley Bitterkeit. Wer mit diesen vnd andern Lastern behafftet / der wisse / sie gehören zur Finsternüß. Darumb müssen wir acht auff vns haben in allen Fällen / es gehe vns nach Willen oder Widerwillen / daß wir nicht nach vnserm fleischlichen Willen handeln / nicht in den Wercken der Finsternüß gefunden werden.

Regula 4.

Die 4. Regel zeiget art vnd weise anzuziehen die Waffen deß Liechts: Ziehet an den HERRN Jesum Christ. Christus wird auff zweyerley weise angezogen. Eins / durch den Glauben: Hernach / durch ein heiliges Leben / vnd das ist allezeit bey einander. Habe ich Christi Gerechtigkeit durch den Glauben angezogen / so ist auch sein Geist in mir / vnd erleuchtet mein Thun vnd Gedancken; vnd richtet es nach Gottes Wort / vnd dem heiligen Leben Christi. Wann Christus also wird angezogen im Glauben vnd heiligen Leben / seyn wir mit Waffen deß Liechtes wol verwahret. Da findestu an statt Fressen vnd Sauffen / Mässigkeit vnd Casteyung deß Leibes: mit fasten / Arbeit / predigen vnd den Leuten wolthun. An statt der Vnzucht findestu Reinigkeit vnd Keuschheit: An statt deß Zorns vnd Zancks findestu Liebe / Demuth / Sanfftmuth / Süssigkeit / Barmhertzigkeit. Da haben wir einen Rock / darein wir vns offentlich am Tage wol dürffen sehen lassen. Bey hellem Tage wandert man nicht nacket herumb. Im Reich Christi schickets sich auch nicht / daß wir bloß erfunden werden / das Kleid aber ist Christus im Glauben vnd heiligem Wandel.

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[14/0034] in Hadder vnd Neid. Es gehöret hieher alles vnordentliche Leben im alten Wesen / es sey gegen vns selbst / oder gegen vnserem Nechsten. Etzliche Wercke aber wircket die Finsternüß in vns durch Glückseligkeit / als Fressen vnd Sauffen / Geilheit vnd Vnzucht / alle Vnkeuschheit in Worten vnd Wercken: alle Lustseuch / wenn man deß Fleisches Wollust vnd Kützel suchet / mit Faullentzen vnd Geilheit / vnd mit alle dem / was sonsten im Winckel pfleget geschehen / wie es auch jmmer geschehen kan vnd mag / von einem allein / oder selbander. Etzliche Wercke wircket die Finsternüß in Widerwertigkeit / als Hadder vnd Neid / Grimm vnd allerley Bitterkeit. Wer mit diesen vnd andern Lastern behafftet / der wisse / sie gehören zur Finsternüß. Darumb müssen wir acht auff vns haben in allen Fällen / es gehe vns nach Willen oder Widerwillen / daß wir nicht nach vnserm fleischlichen Willen handeln / nicht in den Wercken der Finsternüß gefunden werden. Die 4. Regel zeiget art vnd weise anzuziehen die Waffen deß Liechts: Ziehet an den HERRN Jesum Christ. Christus wird auff zweyerley weise angezogen. Eins / durch den Glauben: Hernach / durch ein heiliges Leben / vnd das ist allezeit bey einander. Habe ich Christi Gerechtigkeit durch den Glauben angezogen / so ist auch sein Geist in mir / vnd erleuchtet mein Thun vnd Gedancken; vnd richtet es nach Gottes Wort / vnd dem heiligen Leben Christi. Wann Christus also wird angezogen im Glauben vnd heiligen Leben / seyn wir mit Waffen deß Liechtes wol verwahret. Da findestu an statt Fressen vnd Sauffen / Mässigkeit vnd Casteyung deß Leibes: mit fasten / Arbeit / predigen vnd den Leuten wolthun. An statt der Vnzucht findestu Reinigkeit vnd Keuschheit: An statt deß Zorns vnd Zancks findestu Liebe / Demuth / Sanfftmuth / Süssigkeit / Barmhertzigkeit. Da haben wir einen Rock / darein wir vns offentlich am Tage wol dürffen sehen lassen. Bey hellem Tage wandert man nicht nacket herumb. Im Reich Christi schickets sich auch nicht / daß wir bloß erfunden werden / das Kleid aber ist Christus im Glauben vnd heiligem Wandel.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/34>, abgerufen am 24.11.2024.