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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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thun? Rechten vnd fechten? O lieben Christen / folget doch dem Rath / den euch gibt der Geist Jesu Christi: Einer vertrage den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Muß doch Christus viel an vns tragen vnd vergeben. Vnser lieber Heyland Christus hat nicht allein Sanfftmuth geübet in den Tagen seines Fleisches hie auff Erden; sondern auch nun er sitzet zur Rechten der Majestät Gottes im Himmel / muß er die grösseste Sanfftmuth üben / vnd viel nachgeben / denn wir wissen / so wir sündigen / 1. Joh. 2, 1.daß wir einen Fürsprecher haben bey GOtt / Jesum Christum den Gerechten / der ist die Versöhnung für vnsere Sünde. Zu solchen Gedancken führet euch der H. Geist hie / vnd spricht: Gleich wie Christus euch vergeben hat / also thut auch jhr. Vergebet euch vnter einander / wo jemand Klage hat wider den andern. Wegert jhr euch aber muthwillig / so ist euch vnverborgen / mit was beding jhr Vergebung von GOtt zu erwarten habt / so lang jhr beten müsset: Vergib vns vnsere Schuld / als wir vergeben vnsern Schuldigern.

Wie vngewöhnlicher dieser vierfacher Schmuck ist / je köstlicher ist er; vnd zieret einen wiedergebornen Menschen überauß wol; hertzlich Erbarmen / Gütigkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Langmuth. Doch bleibt die Liebe das Hauptkleid / darumb Paulus V. 14.sagt: Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Die Liebe ist die Haupt-Tugend vnd höchste Frucht deß Glaubens / auß welcher folgends alle andere Tugenden entspriessen. Denn ein jegliche Tugend muß in der Liebe gegründet seyn / vnd in der Liebe geschehen / sonst ist es keine Tugend.

Paulus gibt jhr zu einen sonderbaren Titul / vnd nennet sie

thun? Rechten vnd fechten? O lieben Christen / folget doch dem Rath / den euch gibt der Geist Jesu Christi: Einer vertrage den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Muß doch Christus viel an vns tragen vnd vergeben. Vnser lieber Heyland Christus hat nicht allein Sanfftmuth geübet in den Tagen seines Fleisches hie auff Erden; sondern auch nun er sitzet zur Rechten der Majestät Gottes im Himmel / muß er die grösseste Sanfftmuth üben / vnd viel nachgeben / denn wir wissen / so wir sündigen / 1. Joh. 2, 1.daß wir einen Fürsprecher haben bey GOtt / Jesum Christum den Gerechten / der ist die Versöhnung für vnsere Sünde. Zu solchen Gedancken führet euch der H. Geist hie / vnd spricht: Gleich wie Christus euch vergeben hat / also thut auch jhr. Vergebet euch vnter einander / wo jemand Klage hat wider den andern. Wegert jhr euch aber muthwillig / so ist euch vnverborgen / mit was beding jhr Vergebung von GOtt zu erwarten habt / so lang jhr beten müsset: Vergib vns vnsere Schuld / als wir vergeben vnsern Schuldigern.

Wie vngewöhnlicher dieser vierfacher Schmuck ist / je köstlicher ist er; vnd zieret einen wiedergebornen Menschen überauß wol; hertzlich Erbarmen / Gütigkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Langmuth. Doch bleibt die Liebe das Hauptkleid / darumb Paulus V. 14.sagt: Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Die Liebe ist die Haupt-Tugend vnd höchste Frucht deß Glaubens / auß welcher folgends alle andere Tugenden entspriessen. Denn ein jegliche Tugend muß in der Liebe gegründet seyn / vnd in der Liebe geschehen / sonst ist es keine Tugend.

Paulus gibt jhr zu einen sonderbaren Titul / vnd nennet sie

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[308/0328] thun? Rechten vnd fechten? O lieben Christen / folget doch dem Rath / den euch gibt der Geist Jesu Christi: Einer vertrage den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern. Muß doch Christus viel an vns tragen vnd vergeben. Vnser lieber Heyland Christus hat nicht allein Sanfftmuth geübet in den Tagen seines Fleisches hie auff Erden; sondern auch nun er sitzet zur Rechten der Majestät Gottes im Himmel / muß er die grösseste Sanfftmuth üben / vnd viel nachgeben / denn wir wissen / so wir sündigen / daß wir einen Fürsprecher haben bey GOtt / Jesum Christum den Gerechten / der ist die Versöhnung für vnsere Sünde. Zu solchen Gedancken führet euch der H. Geist hie / vnd spricht: Gleich wie Christus euch vergeben hat / also thut auch jhr. Vergebet euch vnter einander / wo jemand Klage hat wider den andern. Wegert jhr euch aber muthwillig / so ist euch vnverborgen / mit was beding jhr Vergebung von GOtt zu erwarten habt / so lang jhr beten müsset: Vergib vns vnsere Schuld / als wir vergeben vnsern Schuldigern. 1. Joh. 2, 1. Wie vngewöhnlicher dieser vierfacher Schmuck ist / je köstlicher ist er; vnd zieret einen wiedergebornen Menschen überauß wol; hertzlich Erbarmen / Gütigkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Langmuth. Doch bleibt die Liebe das Hauptkleid / darumb Paulus sagt: Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Die Liebe ist die Haupt-Tugend vnd höchste Frucht deß Glaubens / auß welcher folgends alle andere Tugenden entspriessen. Denn ein jegliche Tugend muß in der Liebe gegründet seyn / vnd in der Liebe geschehen / sonst ist es keine Tugend. V. 14. Paulus gibt jhr zu einen sonderbaren Titul / vnd nennet sie

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/328>, abgerufen am 23.11.2024.