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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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2. Ist zum geistlichen Opffer nicht genug / Sünde meiden / man muß auch gutes wircken / daß durch die Krafft der Wiedergeburt wir vnsere Gedancken gewehnen / andächtig zu betrachten was himlisch ist; das Ohr / zu hören was göttlich ist; den Mund zu segnen; die Hände zu geben. Daher sich auch die Seele GOtt muß lassen / also / daß wenn sie bey jhr selbst zu nichte worden ist / GOtt in jhr anfange alles zu seyn / wann sie jhrem eignen Willen hat abgesaget / Gottes Willen in allem allein jhr wolgefalle / nach dem Exempel deß heiligen Opffers Christi / so gehet es ordentlich vnd richtig zu / vnd wird der Mensch ein rechtes geistliches Opffer.

Quale sit hocsacrificium.

Paulus gibt solchem Opffer folgenden Titul / daß es lebendig sey / heilig / Gott wolgefällig / vnd ein vernünfftiger Gottesdienst.

1. Vivum.

Im Alten Testament wurden die Opffer / als Schaaffe / Böcke / Rinder / getödtet / vnd blieben nicht lebendig. Hie aber wird das Opffer getödtet / daß es lebe; vnd wie mehr es getödtet wird / je Rom. 8, 13.mehr lebt es; nach der Regel Pauli: So jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Vnd gehöret hieher / was derselbe Paulus schreibet in der andern an die Corinther 2. Cor. 4, 16. 11.am 4. Ob vnser äusserlicher Mensch verweset / so wird doch der jnnerliche von Tag zu Tag vernewert / denn wir / die wir leben / werden jmmerdar in den Todt gegeben / vmb JEsus willen / auff daß auch das Leben Jesu offenbar werde an vnserm sterblichen Fleische.

2. Sanctum.

Die Opffer deß Alten Testaments waren in jhnen selbsten nicht rein oder heilig / konten auch von jhnen selbsten niemand rein oder heilig machen / was aber heiliges an jhnen war / das bestund in der Vorbildung der Wolthaten Christi / welches so es im Glauben nicht erkant vnd ergriffen ward / war das Opffer nichts nütz. Vnser Opffer ist heilig / denn der glaubige Mensch wird geheiliget durch das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / als eines vn-

2. Ist zum geistlichen Opffer nicht genug / Sünde meiden / man muß auch gutes wircken / daß durch die Krafft der Wiedergeburt wir vnsere Gedancken gewehnen / andächtig zu betrachten was himlisch ist; das Ohr / zu hören was göttlich ist; den Mund zu segnen; die Hände zu geben. Daher sich auch die Seele GOtt muß lassen / also / daß wenn sie bey jhr selbst zu nichte worden ist / GOtt in jhr anfange alles zu seyn / wann sie jhrem eignen Willen hat abgesaget / Gottes Willen in allem allein jhr wolgefalle / nach dem Exempel deß heiligen Opffers Christi / so gehet es ordentlich vnd richtig zu / vnd wird der Mensch ein rechtes geistliches Opffer.

Quale sit hocsacrificium.

Paulus gibt solchem Opffer folgenden Titul / daß es lebendig sey / heilig / Gott wolgefällig / vnd ein vernünfftiger Gottesdienst.

1. Vivum.

Im Alten Testament wurden die Opffer / als Schaaffe / Böcke / Rinder / getödtet / vnd blieben nicht lebendig. Hie aber wird das Opffer getödtet / daß es lebe; vnd wie mehr es getödtet wird / je Rom. 8, 13.mehr lebt es; nach der Regel Pauli: So jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Vnd gehöret hieher / was derselbe Paulus schreibet in der andern an die Corinther 2. Cor. 4, 16. 11.am 4. Ob vnser äusserlicher Mensch verweset / so wird doch der jnnerliche von Tag zu Tag vernewert / denn wir / die wir leben / werden jmmerdar in den Todt gegeben / vmb JEsus willen / auff daß auch das Leben Jesu offenbar werde an vnserm sterblichen Fleische.

2. Sanctum.

Die Opffer deß Alten Testaments waren in jhnen selbsten nicht rein oder heilig / konten auch von jhnen selbsten niemand rein oder heilig machen / was aber heiliges an jhnen war / das bestund in der Vorbildung der Wolthaten Christi / welches so es im Glauben nicht erkant vnd ergriffen ward / war das Opffer nichts nütz. Vnser Opffer ist heilig / denn der glaubige Mensch wird geheiliget durch das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / als eines vn-

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[226/0246] 2. Ist zum geistlichen Opffer nicht genug / Sünde meiden / man muß auch gutes wircken / daß durch die Krafft der Wiedergeburt wir vnsere Gedancken gewehnen / andächtig zu betrachten was himlisch ist; das Ohr / zu hören was göttlich ist; den Mund zu segnen; die Hände zu geben. Daher sich auch die Seele GOtt muß lassen / also / daß wenn sie bey jhr selbst zu nichte worden ist / GOtt in jhr anfange alles zu seyn / wann sie jhrem eignen Willen hat abgesaget / Gottes Willen in allem allein jhr wolgefalle / nach dem Exempel deß heiligen Opffers Christi / so gehet es ordentlich vnd richtig zu / vnd wird der Mensch ein rechtes geistliches Opffer. Paulus gibt solchem Opffer folgenden Titul / daß es lebendig sey / heilig / Gott wolgefällig / vnd ein vernünfftiger Gottesdienst. Im Alten Testament wurden die Opffer / als Schaaffe / Böcke / Rinder / getödtet / vnd blieben nicht lebendig. Hie aber wird das Opffer getödtet / daß es lebe; vnd wie mehr es getödtet wird / je mehr lebt es; nach der Regel Pauli: So jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Vnd gehöret hieher / was derselbe Paulus schreibet in der andern an die Corinther am 4. Ob vnser äusserlicher Mensch verweset / so wird doch der jnnerliche von Tag zu Tag vernewert / denn wir / die wir leben / werden jmmerdar in den Todt gegeben / vmb JEsus willen / auff daß auch das Leben Jesu offenbar werde an vnserm sterblichen Fleische. Rom. 8, 13. 2. Cor. 4, 16. 11. Die Opffer deß Alten Testaments waren in jhnen selbsten nicht rein oder heilig / konten auch von jhnen selbsten niemand rein oder heilig machen / was aber heiliges an jhnen war / das bestund in der Vorbildung der Wolthaten Christi / welches so es im Glauben nicht erkant vnd ergriffen ward / war das Opffer nichts nütz. Vnser Opffer ist heilig / denn der glaubige Mensch wird geheiliget durch das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / als eines vn-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/246>, abgerufen am 28.11.2024.