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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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genem trieb von jhnen selbsten zu GOtt vnd der himlischen Seligkeit eileten; sondern es wird die Krafft vnd Wirckung deß H. Geistes im Worte angedeutet. Wann GOtt seinem Worte Krafft gibt / daß sich viele bekehren / das heisst / daß viele sich nach Zion begeben. Dazu brauchet GOtt auch seine Camel vnd Lauffer / die jungen starcken Camel / die zum lauffen die bequemste seyn: das ist / die Schaar seiner Evangelisten / die den Frieden verkündigen. Die Predigt göttliches Wortes muß wie Wagen vnd Rosse seyn / dadurch der Menschen Seelen auß der finstern Wüstency / zu dem Liecht Gottes in Zion geführet werden. Vnd alle die also nach dem Geist versamlet werden / machen eine Statt / eine Gemeine / darinnen Gott wohnet.

Mannichmal müssen die Arbeiter am Worte Gottes zagen / alldieweil sie die Frucht vnd Wirckung nicht so sehr für Augen sehen. Im anfang / zur Zeit der Apostel / sahe man einen mercklichen Fortgang; daß man konte sagen / daß die Leute gen Jerusalem nicht zu Fuß gegangen / sondern mit Camelen vnd Lauffern gerennen kommen. Nun merckt man solchen Eyfer nicht mehr. Doch behält das Wort seine Krafft / daß noch jmmerdar etliche herzu geführet werden. Doch wird hie zum meisten gesehen auff die Außbrechung deß Worts nach der Apostel Zeiten / da alle Welt mit dem Evangelio Christi erfüllet ist.

Hie ist auch zu mercken / wann gesaget wird: Sie werden auß Saba alle kommen / daß nicht fort die Meynung sey / daß sie alle im gantzen Lande / niemand außgenommen / den Glauben haben angenommen; sondern daß zu jhnen allen das Liecht deß Evangelij gekommen / also daß man wol hat sagen können: gantz Saba ist mit dem Glauben erfüllet.

Zum andern / weissaget der Prophet auch von der Heyden Opffer: Sie werden Gold vnd Weyrauch bringen. Die Heerde Kedar / die Böcke Nabajoth / sollen auff meinem angenehmen Altar geopffert werden. Im Newen

genem trieb von jhnen selbsten zu GOtt vnd der himlischen Seligkeit eileten; sondern es wird die Krafft vnd Wirckung deß H. Geistes im Worte angedeutet. Wann GOtt seinem Worte Krafft gibt / daß sich viele bekehren / das heisst / daß viele sich nach Zion begeben. Dazu brauchet GOtt auch seine Camel vnd Lauffer / die jungen starcken Camel / die zum lauffen die bequemste seyn: das ist / die Schaar seiner Evangelisten / die den Frieden verkündigen. Die Predigt göttliches Wortes muß wie Wagen vnd Rosse seyn / dadurch der Menschen Seelen auß der finstern Wüstency / zu dem Liecht Gottes in Zion geführet werden. Vnd alle die also nach dem Geist versamlet werden / machen eine Statt / eine Gemeine / darinnen Gott wohnet.

Mannichmal müssen die Arbeiter am Worte Gottes zagen / alldieweil sie die Frucht vnd Wirckung nicht so sehr für Augen sehen. Im anfang / zur Zeit der Apostel / sahe man einen mercklichen Fortgang; daß man konte sagen / daß die Leute gen Jerusalem nicht zu Fuß gegangen / sondern mit Camelen vnd Lauffern gerennen kommen. Nun merckt man solchen Eyfer nicht mehr. Doch behält das Wort seine Krafft / daß noch jmmerdar etliche herzu geführet werden. Doch wird hie zum meisten gesehen auff die Außbrechung deß Worts nach der Apostel Zeiten / da alle Welt mit dem Evangelio Christi erfüllet ist.

Hie ist auch zu mercken / wann gesaget wird: Sie werden auß Saba alle kommen / daß nicht fort die Meynung sey / daß sie alle im gantzen Lande / niemand außgenommen / den Glauben haben angenommen; sondern daß zu jhnen allen das Liecht deß Evangelij gekommen / also daß man wol hat sagen können: gantz Saba ist mit dem Glauben erfüllet.

Zum andern / weissaget der Prophet auch von der Heyden Opffer: Sie werden Gold vnd Weyrauch bringen. Die Heerde Kedar / die Böcke Nabajoth / sollen auff meinem angenehmen Altar geopffert werden. Im Newen

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[210/0230] genem trieb von jhnen selbsten zu GOtt vnd der himlischen Seligkeit eileten; sondern es wird die Krafft vnd Wirckung deß H. Geistes im Worte angedeutet. Wann GOtt seinem Worte Krafft gibt / daß sich viele bekehren / das heisst / daß viele sich nach Zion begeben. Dazu brauchet GOtt auch seine Camel vnd Lauffer / die jungen starcken Camel / die zum lauffen die bequemste seyn: das ist / die Schaar seiner Evangelisten / die den Frieden verkündigen. Die Predigt göttliches Wortes muß wie Wagen vnd Rosse seyn / dadurch der Menschen Seelen auß der finstern Wüstency / zu dem Liecht Gottes in Zion geführet werden. Vnd alle die also nach dem Geist versamlet werden / machen eine Statt / eine Gemeine / darinnen Gott wohnet. Mannichmal müssen die Arbeiter am Worte Gottes zagen / alldieweil sie die Frucht vnd Wirckung nicht so sehr für Augen sehen. Im anfang / zur Zeit der Apostel / sahe man einen mercklichen Fortgang; daß man konte sagen / daß die Leute gen Jerusalem nicht zu Fuß gegangen / sondern mit Camelen vnd Lauffern gerennen kommen. Nun merckt man solchen Eyfer nicht mehr. Doch behält das Wort seine Krafft / daß noch jmmerdar etliche herzu geführet werden. Doch wird hie zum meisten gesehen auff die Außbrechung deß Worts nach der Apostel Zeiten / da alle Welt mit dem Evangelio Christi erfüllet ist. Hie ist auch zu mercken / wann gesaget wird: Sie werden auß Saba alle kommen / daß nicht fort die Meynung sey / daß sie alle im gantzen Lande / niemand außgenommen / den Glauben haben angenommen; sondern daß zu jhnen allen das Liecht deß Evangelij gekommen / also daß man wol hat sagen können: gantz Saba ist mit dem Glauben erfüllet. Zum andern / weissaget der Prophet auch von der Heyden Opffer: Sie werden Gold vnd Weyrauch bringen. Die Heerde Kedar / die Böcke Nabajoth / sollen auff meinem angenehmen Altar geopffert werden. Im Newen

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/230>, abgerufen am 03.05.2024.