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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Ebr. 1, 1. 2. 3.im 1. Capitel an die Ebreer: Nachdem vorzeiten GOTT manchmal / vnd mancherley weise geredet hat zu den Vättern / durch die Propheten / hat er am letzten in diesen Tagen zu vns geredt durch den Sohn / welchen er gesetzet hat zum Erben über alles / durch welchen er auch die Welt gemacht hat / welcher ist der Glantz seiner Herrligkeit / vnd das Ebenbild seines Wesens. Daß solches geschehen solte / ist hie zuvor von Esaia geweissaget / denn er verheisset ein solch Liecht / welches der HERR selbst ist; ja die Herrligkeit deß HERRN / das ist / GOtt selbst in seiner Herrligkeit / das majestätische Wesen Gottes / seine Allmacht / seine göttliche Weißheit / seine vnendliche Gütigkeit / vnd vnabmeßliche Süssigkeit. Also heisst hie das Liecht / GOtt selbsten / wann er selbst auff Erden erscheinet / vnd seine Herrligkeit augenscheinlich sehen lässet / vnd vnmittelbar durch sich selbst lehret / also daß die trostlose Hertzen durch seine heilsame Gnade erquicket vnd erfrewet werden. Das muß noch wol ein groß herrlich Liecht seyn; vnd heisset dennoch vnser Liecht: Sihe / dein Liecht kompt. Es ist zwar Gottes Liecht / weil es von Gott kompt; doch ists auch vnser Liecht / denn vns zu gut muß es in die Welt kommen / daß es vns diene vnd leuchte.

Quomolo oriatur.

Diß Liecht ist verheissen / daß es soll zu Zion kommen / vnd über Jerusalem leuchten vnd auffgehen: Sihe / dein Liecht kompt / der HERR vnd deß HERRN Herrligkeit gehet auff / vnd erscheinet über dir. Wie oder wodurch geschicht das? Durch die Menschwerdung deß Sohnes Gottes: dadurch hat müssen die Herrligkeit deß HERRN über vns auff Erden scheinen / vns erlösen / vnd durch das tröstliche Evangelium die geängstigten Gewissen erfrewen. Vnd solches muste geschehen im Jüdischen Lande. Also ists auch erfüllet in Christo Jesu vnserm

Ebr. 1, 1. 2. 3.im 1. Capitel an die Ebreer: Nachdem vorzeiten GOTT manchmal / vnd mancherley weise geredet hat zu den Vättern / durch die Propheten / hat er am letzten in diesen Tagen zu vns geredt durch den Sohn / welchen er gesetzet hat zum Erben über alles / durch welchen er auch die Welt gemacht hat / welcher ist der Glantz seiner Herrligkeit / vnd das Ebenbild seines Wesens. Daß solches geschehen solte / ist hie zuvor von Esaia geweissaget / denn er verheisset ein solch Liecht / welches der HERR selbst ist; ja die Herrligkeit deß HERRN / das ist / GOtt selbst in seiner Herrligkeit / das majestätische Wesen Gottes / seine Allmacht / seine göttliche Weißheit / seine vnendliche Gütigkeit / vnd vnabmeßliche Süssigkeit. Also heisst hie das Liecht / GOtt selbsten / wann er selbst auff Erden erscheinet / vnd seine Herrligkeit augenscheinlich sehen lässet / vnd vnmittelbar durch sich selbst lehret / also daß die trostlose Hertzen durch seine heilsame Gnade erquicket vnd erfrewet werden. Das muß noch wol ein groß herrlich Liecht seyn; vnd heisset dennoch vnser Liecht: Sihe / dein Liecht kompt. Es ist zwar Gottes Liecht / weil es von Gott kompt; doch ists auch vnser Liecht / denn vns zu gut muß es in die Welt kommen / daß es vns diene vnd leuchte.

Quomolo oriatur.

Diß Liecht ist verheissen / daß es soll zu Zion kommen / vnd über Jerusalem leuchten vnd auffgehen: Sihe / dein Liecht kompt / der HERR vnd deß HERRN Herrligkeit gehet auff / vnd erscheinet über dir. Wie oder wodurch geschicht das? Durch die Menschwerdung deß Sohnes Gottes: dadurch hat müssen die Herrligkeit deß HERRN über vns auff Erden scheinen / vns erlösen / vnd durch das tröstliche Evangelium die geängstigten Gewissen erfrewen. Vnd solches muste geschehen im Jüdischen Lande. Also ists auch erfüllet in Christo Jesu vnserm

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[200/0220] im 1. Capitel an die Ebreer: Nachdem vorzeiten GOTT manchmal / vnd mancherley weise geredet hat zu den Vättern / durch die Propheten / hat er am letzten in diesen Tagen zu vns geredt durch den Sohn / welchen er gesetzet hat zum Erben über alles / durch welchen er auch die Welt gemacht hat / welcher ist der Glantz seiner Herrligkeit / vnd das Ebenbild seines Wesens. Daß solches geschehen solte / ist hie zuvor von Esaia geweissaget / denn er verheisset ein solch Liecht / welches der HERR selbst ist; ja die Herrligkeit deß HERRN / das ist / GOtt selbst in seiner Herrligkeit / das majestätische Wesen Gottes / seine Allmacht / seine göttliche Weißheit / seine vnendliche Gütigkeit / vnd vnabmeßliche Süssigkeit. Also heisst hie das Liecht / GOtt selbsten / wann er selbst auff Erden erscheinet / vnd seine Herrligkeit augenscheinlich sehen lässet / vnd vnmittelbar durch sich selbst lehret / also daß die trostlose Hertzen durch seine heilsame Gnade erquicket vnd erfrewet werden. Das muß noch wol ein groß herrlich Liecht seyn; vnd heisset dennoch vnser Liecht: Sihe / dein Liecht kompt. Es ist zwar Gottes Liecht / weil es von Gott kompt; doch ists auch vnser Liecht / denn vns zu gut muß es in die Welt kommen / daß es vns diene vnd leuchte. Ebr. 1, 1. 2. 3. Diß Liecht ist verheissen / daß es soll zu Zion kommen / vnd über Jerusalem leuchten vnd auffgehen: Sihe / dein Liecht kompt / der HERR vnd deß HERRN Herrligkeit gehet auff / vnd erscheinet über dir. Wie oder wodurch geschicht das? Durch die Menschwerdung deß Sohnes Gottes: dadurch hat müssen die Herrligkeit deß HERRN über vns auff Erden scheinen / vns erlösen / vnd durch das tröstliche Evangelium die geängstigten Gewissen erfrewen. Vnd solches muste geschehen im Jüdischen Lande. Also ists auch erfüllet in Christo Jesu vnserm

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/220>, abgerufen am 03.05.2024.