Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Jesu / durchs Wort vnd H. Tauffe / drücket Christum in vnser Hertze / vnd vereiniget vns durch den Glauben mit Christo / daß wir in jhm empfahen alles / was er vns verdienet hat. Dieses ist gewißlich wahr / spricht Paulus / daß wir ja daran nicht zu zweiffeln haben / denn hie steckt der Grund vnser Seligkeit. Folget zum andern die Betrachtung der Leutseligkeit vndII. DEI benignitas demonstratur. Freundligkeit vnsers GOttes / wie die im Werck vnser Seligkeit herfür leuchtet / davon Paulus spricht: Da erschien die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes vnsers Heylandes / machte er vns selig / nicht vmb der Wercke willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / sondern nach seiner Barmhertzigkeit. Nemblich / da GOtt wollen beweisen Freundligkeit vnd Leutseligkeit / da hat er die verfluchte vnd verlohrne Sünder selig gemacht / vnd in dem er den Sünder selig macht / darin beweiset er seine Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Da sihe / von wem diß gesaget wird; Von deinem GOtt vnd deinem Heyland / in welches Hand allein dein Heyl stehet / Todt vnd Leben / Verdamnüß vnd Seligkeit. Diesem deinem GOtt eignet Paulus zu Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Zwey süsse tröstliche Worte von vnserm GOtt. Vnter Menschen heisset das Freundligkeit / wann einer mit angenehmen süssen Gesellschafft sich zu den Leuten thut; wann einer die Leute wol leiden kan / niemand veracht / niemand mit sauren Geberden vnd harten Worten erschreckt / oder vnangenehm ist / sondern sich so verhält / daß jeder man mit guter Zuversicht zu jhm gehen / vnd mit jhm handeln kan; wie dann solchen Wandel Christus auff Erden vnter den Sündern geführet hat. Was Leutseligkeit vnd Menschenlieb sey / mag man erkennen auß der Weltlieb / Geldlieb vnd Frawenlieb. Liebet einer Gelt vnd Welt / so hanget sein Hertz daran / wird betrübet wann er daran einen Abbruch leidet / wie mehr er aber davon hat / wie mehr er er- Jesu / durchs Wort vnd H. Tauffe / drücket Christum in vnser Hertze / vnd vereiniget vns durch den Glauben mit Christo / daß wir in jhm empfahen alles / was er vns verdienet hat. Dieses ist gewißlich wahr / spricht Paulus / daß wir ja daran nicht zu zweiffeln haben / denn hie steckt der Grund vnser Seligkeit. Folget zum andern die Betrachtung der Leutseligkeit vndII. DEI benignitas demonstratur. Freundligkeit vnsers GOttes / wie die im Werck vnser Seligkeit herfür leuchtet / davon Paulus spricht: Da erschien die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes vnsers Heylandes / machte er vns selig / nicht vmb der Wercke willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / sondern nach seiner Barmhertzigkeit. Nemblich / da GOtt wollen beweisen Freundligkeit vnd Leutseligkeit / da hat er die verfluchte vnd verlohrne Sünder selig gemacht / vnd in dem er den Sünder selig macht / darin beweiset er seine Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Da sihe / von wem diß gesaget wird; Von deinem GOtt vnd deinem Heyland / in welches Hand allein dein Heyl stehet / Todt vnd Leben / Verdamnüß vnd Seligkeit. Diesem deinem GOtt eignet Paulus zu Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Zwey süsse tröstliche Worte von vnserm GOtt. Vnter Menschen heisset das Freundligkeit / wann einer mit angenehmen süssen Gesellschafft sich zu den Leuten thut; wann einer die Leute wol leiden kan / niemand veracht / niemand mit sauren Geberden vnd harten Worten erschreckt / oder vnangenehm ist / sondern sich so verhält / daß jeder man mit guter Zuversicht zu jhm gehen / vnd mit jhm handeln kan; wie dann solchen Wandel Christus auff Erden vnter den Sündern geführet hat. Was Leutseligkeit vnd Menschenlieb sey / mag man erkennen auß der Weltlieb / Geldlieb vnd Frawenlieb. Liebet einer Gelt vnd Welt / so hanget sein Hertz daran / wird betrübet wann er daran einen Abbruch leidet / wie mehr er aber davon hat / wie mehr er er- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0207" n="187"/> Jesu / durchs Wort vnd H. Tauffe / drücket Christum in vnser Hertze / vnd vereiniget vns durch den Glauben mit Christo / daß wir in jhm empfahen alles / was er vns verdienet hat. Dieses ist gewißlich wahr / spricht Paulus / daß wir ja daran nicht zu zweiffeln haben / denn hie steckt der Grund vnser Seligkeit.</p> <p>Folget zum andern die Betrachtung der Leutseligkeit vnd<note place="right">II. DEI benignitas demonstratur.</note> Freundligkeit vnsers GOttes / wie die im Werck vnser Seligkeit herfür leuchtet / davon Paulus spricht: Da erschien die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes vnsers Heylandes / machte er vns selig / nicht vmb der Wercke willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / sondern nach seiner Barmhertzigkeit. Nemblich / da GOtt wollen beweisen Freundligkeit vnd Leutseligkeit / da hat er die verfluchte vnd verlohrne Sünder selig gemacht / vnd in dem er den Sünder selig macht / darin beweiset er seine Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Da sihe / von wem diß gesaget wird; Von deinem GOtt vnd deinem Heyland / in welches Hand allein dein Heyl stehet / Todt vnd Leben / Verdamnüß vnd Seligkeit.</p> <p>Diesem deinem GOtt eignet Paulus zu Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Zwey süsse tröstliche Worte von vnserm GOtt. Vnter Menschen heisset das Freundligkeit / wann einer mit angenehmen süssen Gesellschafft sich zu den Leuten thut; wann einer die Leute wol leiden kan / niemand veracht / niemand mit sauren Geberden vnd harten Worten erschreckt / oder vnangenehm ist / sondern sich so verhält / daß jeder man mit guter Zuversicht zu jhm gehen / vnd mit jhm handeln kan; wie dann solchen Wandel Christus auff Erden vnter den Sündern geführet hat.</p> <p>Was Leutseligkeit vnd Menschenlieb sey / mag man erkennen auß der Weltlieb / Geldlieb vnd Frawenlieb. Liebet einer Gelt vnd Welt / so hanget sein Hertz daran / wird betrübet wann er daran einen Abbruch leidet / wie mehr er aber davon hat / wie mehr er er- </p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0207]
Jesu / durchs Wort vnd H. Tauffe / drücket Christum in vnser Hertze / vnd vereiniget vns durch den Glauben mit Christo / daß wir in jhm empfahen alles / was er vns verdienet hat. Dieses ist gewißlich wahr / spricht Paulus / daß wir ja daran nicht zu zweiffeln haben / denn hie steckt der Grund vnser Seligkeit.
Folget zum andern die Betrachtung der Leutseligkeit vnd Freundligkeit vnsers GOttes / wie die im Werck vnser Seligkeit herfür leuchtet / davon Paulus spricht: Da erschien die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes vnsers Heylandes / machte er vns selig / nicht vmb der Wercke willen der Gerechtigkeit / die wir gethan hatten / sondern nach seiner Barmhertzigkeit. Nemblich / da GOtt wollen beweisen Freundligkeit vnd Leutseligkeit / da hat er die verfluchte vnd verlohrne Sünder selig gemacht / vnd in dem er den Sünder selig macht / darin beweiset er seine Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Da sihe / von wem diß gesaget wird; Von deinem GOtt vnd deinem Heyland / in welches Hand allein dein Heyl stehet / Todt vnd Leben / Verdamnüß vnd Seligkeit.
II. DEI benignitas demonstratur. Diesem deinem GOtt eignet Paulus zu Freundligkeit vnd Leutseligkeit. Zwey süsse tröstliche Worte von vnserm GOtt. Vnter Menschen heisset das Freundligkeit / wann einer mit angenehmen süssen Gesellschafft sich zu den Leuten thut; wann einer die Leute wol leiden kan / niemand veracht / niemand mit sauren Geberden vnd harten Worten erschreckt / oder vnangenehm ist / sondern sich so verhält / daß jeder man mit guter Zuversicht zu jhm gehen / vnd mit jhm handeln kan; wie dann solchen Wandel Christus auff Erden vnter den Sündern geführet hat.
Was Leutseligkeit vnd Menschenlieb sey / mag man erkennen auß der Weltlieb / Geldlieb vnd Frawenlieb. Liebet einer Gelt vnd Welt / so hanget sein Hertz daran / wird betrübet wann er daran einen Abbruch leidet / wie mehr er aber davon hat / wie mehr er er-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |