Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das sollen wir jhm zutrawen. Es wird vns nicht ehe ein Vnglück verderben / man nehme vns denn vor diesen Vatter / der für vns sorget. Darumb / so ich euch / lieben Christen / zum Newen Jahre etwas3. Pro felici anno votun. wünschen solle / so wünsche ich euch das vätterliche Hertz Gottes in Christo Jesu / daß jhr solches fruchtbarlich erkennet / vnd seliglich besitzet. So es euch wol gehet / so sey das vätterliche Hertz Gottes ewre Ergetzligkeit: So es euch vnglücklich gehet / so sey es ewer Stärck. O daß die vätterliche Liebe vnsers Gottes nimmermehr auß vnserm Hertzen verlohren werde! daß wir darinnen gehen vnd ligen / schlaffen vnd wachen / leben vnd sterben / vnd ewig selig werden. Seyd aber auch gewarnet / daß keiner diese Gabe mit Füssen4. Ad doni salutarem usum adhortatio. trette. Gedencke / so offt du eine Sünde begehest / wie dir das vätterliche Hertz nachruffe: Habe ich dir darumb meinen Sohn geschenckt / daß du jhn verwerffest? Habe ich dich darumb zu meinem Kind gemacht / daß du mich solt geringschätzig achten vnd verschmähen? Habe ich dir darumb mein vätterliches Hertz geoffenbaret / daß du darin sollest speyen? Hüte dich / daß das vätterliche Hertz durch dich nicht verbittert werde. Es ist nachdencklich / was geschrieben stehet im Prediger Salomonis am 7. GOtt schaffetEccl. 7, 15. die Tage deß Vnglücks / neben dem Tage der Wolfahrt / daß der Mensch nicht erfinden möge / was geschehen werde. Warumb das? Nemblich darumb / daß der Mensch bleibe in stätiger Furcht Gottes. Derwegen ist kem besser Rath / deß Newen Jahrs Geschenck / das wir in vnserm Jesulein haben / nemblich der Kindschafft Gottes / nützlich vnd selig zu gebrauchen / denn daß wir in kindlicher Furcht für GOtt wandeln / vnd auff seine vätterliche Liebe vnd Vorsorge vns gäntzlich verlassen / vnd laß denn kommen was nicht will außbleiben. Vnser GOtt vnd Vatter hat gefallen / nicht an Stärcke / die auch bey den das sollen wir jhm zutrawen. Es wird vns nicht ehe ein Vnglück verderben / man nehme vns denn vor diesen Vatter / der für vns sorget. Darumb / so ich euch / lieben Christen / zum Newen Jahre etwas3. Pro felici anno votũ. wünschen solle / so wünsche ich euch das vätterliche Hertz Gottes in Christo Jesu / daß jhr solches fruchtbarlich erkennet / vnd seliglich besitzet. So es euch wol gehet / so sey das vätterliche Hertz Gottes ewre Ergetzligkeit: So es euch vnglücklich gehet / so sey es ewer Stärck. O daß die vätterliche Liebe vnsers Gottes nimmermehr auß vnserm Hertzen verlohren werde! daß wir dariñen gehen vnd ligen / schlaffen vnd wachen / leben vnd sterben / vnd ewig selig werden. Seyd aber auch gewarnet / daß keiner diese Gabe mit Füssen4. Ad doni salutarem usum adhortatio. trette. Gedencke / so offt du eine Sünde begehest / wie dir das vätterliche Hertz nachruffe: Habe ich dir darumb meinen Sohn geschenckt / daß du jhn verwerffest? Habe ich dich darumb zu meinem Kind gemacht / daß du mich solt geringschätzig achten vnd verschmähen? Habe ich dir darumb mein vätterliches Hertz geoffenbaret / daß du darin sollest speyen? Hüte dich / daß das vätterliche Hertz durch dich nicht verbittert werde. Es ist nachdencklich / was geschrieben stehet im Prediger Salomonis am 7. GOtt schaffetEccl. 7, 15. die Tage deß Vnglücks / neben dem Tage der Wolfahrt / daß der Mensch nicht erfinden möge / was geschehen werde. Warumb das? Nemblich darumb / daß der Mensch bleibe in stätiger Furcht Gottes. Derwegen ist kem besser Rath / deß Newen Jahrs Geschenck / das wir in vnserm Jesulein haben / nemblich der Kindschafft Gottes / nützlich vnd selig zu gebrauchen / denn daß wir in kindlicher Furcht für GOtt wandeln / vnd auff seine vätterliche Liebe vnd Vorsorge vns gäntzlich verlassen / vnd laß denn kommen was nicht will außbleiben. Vnser GOtt vnd Vatter hat gefallen / nicht an Stärcke / die auch bey den <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0195" n="175"/> das sollen wir jhm zutrawen. Es wird vns nicht ehe ein Vnglück verderben / man nehme vns denn vor diesen Vatter / der für vns sorget.</p> <p>Darumb / so ich euch / lieben Christen / zum Newen Jahre etwas<note place="right">3. Pro felici anno votũ.</note> wünschen solle / so wünsche ich euch das vätterliche Hertz Gottes in Christo Jesu / daß jhr solches fruchtbarlich erkennet / vnd seliglich besitzet. So es euch wol gehet / so sey das vätterliche Hertz Gottes ewre Ergetzligkeit: So es euch vnglücklich gehet / so sey es ewer Stärck. O daß die vätterliche Liebe vnsers Gottes nimmermehr auß vnserm Hertzen verlohren werde! daß wir dariñen gehen vnd ligen / schlaffen vnd wachen / leben vnd sterben / vnd ewig selig werden.</p> <p>Seyd aber auch gewarnet / daß keiner diese Gabe mit Füssen<note place="right">4. Ad doni salutarem usum adhortatio.</note> trette. Gedencke / so offt du eine Sünde begehest / wie dir das vätterliche Hertz nachruffe: Habe ich dir darumb meinen Sohn geschenckt / daß du jhn verwerffest? Habe ich dich darumb zu meinem Kind gemacht / daß du mich solt geringschätzig achten vnd verschmähen? Habe ich dir darumb mein vätterliches Hertz geoffenbaret / daß du darin sollest speyen? Hüte dich / daß das vätterliche Hertz durch dich nicht verbittert werde. Es ist nachdencklich / was geschrieben stehet im Prediger Salomonis am 7. 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das sollen wir jhm zutrawen. Es wird vns nicht ehe ein Vnglück verderben / man nehme vns denn vor diesen Vatter / der für vns sorget.
Darumb / so ich euch / lieben Christen / zum Newen Jahre etwas wünschen solle / so wünsche ich euch das vätterliche Hertz Gottes in Christo Jesu / daß jhr solches fruchtbarlich erkennet / vnd seliglich besitzet. So es euch wol gehet / so sey das vätterliche Hertz Gottes ewre Ergetzligkeit: So es euch vnglücklich gehet / so sey es ewer Stärck. O daß die vätterliche Liebe vnsers Gottes nimmermehr auß vnserm Hertzen verlohren werde! daß wir dariñen gehen vnd ligen / schlaffen vnd wachen / leben vnd sterben / vnd ewig selig werden.
3. Pro felici anno votũ. Seyd aber auch gewarnet / daß keiner diese Gabe mit Füssen trette. Gedencke / so offt du eine Sünde begehest / wie dir das vätterliche Hertz nachruffe: Habe ich dir darumb meinen Sohn geschenckt / daß du jhn verwerffest? Habe ich dich darumb zu meinem Kind gemacht / daß du mich solt geringschätzig achten vnd verschmähen? Habe ich dir darumb mein vätterliches Hertz geoffenbaret / daß du darin sollest speyen? Hüte dich / daß das vätterliche Hertz durch dich nicht verbittert werde. Es ist nachdencklich / was geschrieben stehet im Prediger Salomonis am 7. GOtt schaffet die Tage deß Vnglücks / neben dem Tage der Wolfahrt / daß der Mensch nicht erfinden möge / was geschehen werde. Warumb das? Nemblich darumb / daß der Mensch bleibe in stätiger Furcht Gottes. Derwegen ist kem besser Rath / deß Newen Jahrs Geschenck / das wir in vnserm Jesulein haben / nemblich der Kindschafft Gottes / nützlich vnd selig zu gebrauchen / denn daß wir in kindlicher Furcht für GOtt wandeln / vnd auff seine vätterliche Liebe vnd Vorsorge vns gäntzlich verlassen / vnd laß denn kommen was nicht will außbleiben. Vnser GOtt vnd Vatter hat gefallen / nicht an Stärcke / die auch bey den
4. Ad doni salutarem usum adhortatio.
Eccl. 7, 15.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/195>, abgerufen am 22.07.2024. |