Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.euch gestossen? Ihr wünschet euch vnter einander ein fröliches Newes Jahr. Habt jhr nie gehöret / was geschrieben stehet im 112. Psalm? Was die Gottlosen gerne wolten / das istPsal. 112. verlohren. Wann jhr stehet vnd wünschet euch vnter einander mit kostbaren herfür gesuchten Worten ein glücklich Newes Jahr / so sihets GOtt im Himmel / vnd hörets / vnd gedenckt: O Thoren; Mich den Brunnen deß Guten verlasset jhr / vnd dencket noch fröliche Jahre zu erlangen! Gesetzet / jhr werdet alt in guten Tagen / so wird euch doch das Vnglück plötzlich überfallen. Denn so die Gutthaten Gottes / die euch solten zur Busse ziehen / euch nur verharten / daß jhr fortfahret / euch muthwillig abzukehren von GOtt / dem Brunnen alles Guten / so wird ewer gutes euch nur ein Fluch. Gehet jhr schon frey hin in dieser Welt / sicher für allem bösen / so bleibt euch doch das schreckliche Ende: schrecklich ist euch der Todt / schrecklich das Gericht / zum allerschrecklichsten die höllische Verdamnüß. Ihr seyd zwar Gottes Kinder geworden durch den Glauben; alldieweil jhr Christum habt angezogen in der Tauffe / gleich wie wir: Aber wehe euch / daß jhr solche Würde geringschätzig geacht habet! Ich wende mich aber auch zu euch / jhr GOtt ergebene Hertzen. Billig trawren wir / wann wir sehen / daß dicke Wolcken der Trübsal vnd gemeiner Landstraffen vns über dem Haupte schweben / nicht vmb vnsernthalben / denn wir seynd verschlossen in der vätterlichen Liebe Gottes; sondern darumb / dieweil Land vnd Leut jämmerlich verderbet / gut Regiment zerstöret / Zucht / Ehrbarkeit / vnd Gottesfurcht verachtet werden. Doch so fasset etwas auß dem vätterlichen Hertzen Gottes / das gewiß ist. 1. Ist euch kund / daß GOtt seine Gemeine nicht gleich will verwerffen / er läutert aber dieselbe durch gemeine Landplagen / damit er nur etwas gutes für sich behalten möge / nach dem Wort deß HERRN beym Esaia am 48. Vmb meines NamensEsai. 48, 9. 10. willen bin ich gedültig / vnd vmb meines Ruhms euch gestossen? Ihr wünschet euch vnter einander ein fröliches Newes Jahr. Habt jhr nie gehöret / was geschrieben stehet im 112. Psalm? Was die Gottlosen gerne wolten / das istPsal. 112. verlohren. Wann jhr stehet vnd wünschet euch vnter einander mit kostbaren herfür gesuchten Worten ein glücklich Newes Jahr / so sihets GOtt im Himmel / vnd hörets / vnd gedenckt: O Thoren; Mich den Brunnen deß Guten verlasset jhr / vnd dencket noch fröliche Jahre zu erlangen! Gesetzet / jhr werdet alt in guten Tagen / so wird euch doch das Vnglück plötzlich überfallen. Denn so die Gutthaten Gottes / die euch solten zur Busse ziehen / euch nur verharten / daß jhr fortfahret / euch muthwillig abzukehren von GOtt / dem Brunnen alles Guten / so wird ewer gutes euch nur ein Fluch. Gehet jhr schon frey hin in dieser Welt / sicher für allem bösen / so bleibt euch doch das schreckliche Ende: schrecklich ist euch der Todt / schrecklich das Gericht / zum allerschrecklichsten die höllische Verdamnüß. Ihr seyd zwar Gottes Kinder geworden durch den Glauben; alldieweil jhr Christum habt angezogen in der Tauffe / gleich wie wir: Aber wehe euch / daß jhr solche Würde geringschätzig geacht habet! Ich wende mich aber auch zu euch / jhr GOtt ergebene Hertzen. Billig trawren wir / wann wir sehen / daß dicke Wolcken der Trübsal vnd gemeiner Landstraffen vns über dem Haupte schweben / nicht vmb vnsernthalben / denn wir seynd verschlossen in der vätterlichen Liebe Gottes; sondern darumb / dieweil Land vnd Leut jämmerlich verderbet / gut Regiment zerstöret / Zucht / Ehrbarkeit / vnd Gottesfurcht verachtet werden. Doch so fasset etwas auß dem vätterlichen Hertzen Gottes / das gewiß ist. 1. Ist euch kund / daß GOtt seine Gemeine nicht gleich will verwerffen / er läutert aber dieselbe durch gemeine Landplagen / damit er nur etwas gutes für sich behalten möge / nach dem Wort deß HERRN beym Esaia am 48. Vmb meines NamensEsai. 48, 9. 10. willen bin ich gedültig / vnd vmb meines Ruhms <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0193" n="173"/> euch gestossen? Ihr wünschet euch vnter einander ein fröliches Newes Jahr. Habt jhr nie gehöret / was geschrieben stehet im 112. Psalm? 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Ihr seyd zwar Gottes Kinder geworden durch den Glauben; alldieweil jhr Christum habt angezogen in der Tauffe / gleich wie wir: Aber wehe euch / daß jhr solche Würde geringschätzig geacht habet!</p> <p>Ich wende mich aber auch zu euch / jhr GOtt ergebene Hertzen. Billig trawren wir / wann wir sehen / daß dicke Wolcken der Trübsal vnd gemeiner Landstraffen vns über dem Haupte schweben / nicht vmb vnsernthalben / denn wir seynd verschlossen in der vätterlichen Liebe Gottes; sondern darumb / dieweil Land vnd Leut jämmerlich verderbet / gut Regiment zerstöret / Zucht / Ehrbarkeit / vnd Gottesfurcht verachtet werden.</p> <p>Doch so fasset etwas auß dem vätterlichen Hertzen Gottes / das gewiß ist. 1. Ist euch kund / daß GOtt seine Gemeine nicht gleich will verwerffen / er läutert aber dieselbe durch gemeine Landplagen / damit er nur etwas gutes für sich behalten möge / nach dem Wort deß HERRN beym Esaia am 48. 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euch gestossen? Ihr wünschet euch vnter einander ein fröliches Newes Jahr. Habt jhr nie gehöret / was geschrieben stehet im 112. Psalm? Was die Gottlosen gerne wolten / das ist verlohren. Wann jhr stehet vnd wünschet euch vnter einander mit kostbaren herfür gesuchten Worten ein glücklich Newes Jahr / so sihets GOtt im Himmel / vnd hörets / vnd gedenckt: O Thoren; Mich den Brunnen deß Guten verlasset jhr / vnd dencket noch fröliche Jahre zu erlangen! Gesetzet / jhr werdet alt in guten Tagen / so wird euch doch das Vnglück plötzlich überfallen. Denn so die Gutthaten Gottes / die euch solten zur Busse ziehen / euch nur verharten / daß jhr fortfahret / euch muthwillig abzukehren von GOtt / dem Brunnen alles Guten / so wird ewer gutes euch nur ein Fluch. Gehet jhr schon frey hin in dieser Welt / sicher für allem bösen / so bleibt euch doch das schreckliche Ende: schrecklich ist euch der Todt / schrecklich das Gericht / zum allerschrecklichsten die höllische Verdamnüß. Ihr seyd zwar Gottes Kinder geworden durch den Glauben; alldieweil jhr Christum habt angezogen in der Tauffe / gleich wie wir: Aber wehe euch / daß jhr solche Würde geringschätzig geacht habet!
Psal. 112. Ich wende mich aber auch zu euch / jhr GOtt ergebene Hertzen. Billig trawren wir / wann wir sehen / daß dicke Wolcken der Trübsal vnd gemeiner Landstraffen vns über dem Haupte schweben / nicht vmb vnsernthalben / denn wir seynd verschlossen in der vätterlichen Liebe Gottes; sondern darumb / dieweil Land vnd Leut jämmerlich verderbet / gut Regiment zerstöret / Zucht / Ehrbarkeit / vnd Gottesfurcht verachtet werden.
Doch so fasset etwas auß dem vätterlichen Hertzen Gottes / das gewiß ist. 1. Ist euch kund / daß GOtt seine Gemeine nicht gleich will verwerffen / er läutert aber dieselbe durch gemeine Landplagen / damit er nur etwas gutes für sich behalten möge / nach dem Wort deß HERRN beym Esaia am 48. Vmb meines Namens willen bin ich gedültig / vnd vmb meines Ruhms
Esai. 48, 9. 10.
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