Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Maria redet gar herrlich: Es kan ja keinem Menschen solchLuth. Tom 3. Ien. Germ p. 304. b. groß Vnfall wiederfahren / als GOtt dem Vatter selbst wiederfahren ist / daß man sein liebstes Kind für alle seine Wunder vnd Wolthat / zuletzt verspeyet / verflucht / vnd deß allerschändlichsten Todtes am Creutze tödtet; Wiewol eim jeglichen sein Vnglück das grössest dünckt / vnd mehr zu Hertzen gehet / denn Christus Creutz / wenn er gleich zehen Creutze hätte erlitten. Das macht / wir sind nicht so starck von Gedult / als GOtt ist / drumb thun vns geringer Creutz mehr wehe / denn Christus Creutze. Zum dritten / richte dich auch auff in deinem Creutze mit der Hülff vnd Beystand deines Jesus. Er errettet nicht allein / sondern vergilt auch reichlich alle Trübsal / vnd zuletzt schenckt er vns die Krone deß Lebens.

In solchem Glauben leide gedultig / was dir dein JEsus zuschickt / vnd hang jhm an mit hertzlichem Vertrawen / Er kan dich ohn Trost vnd Hülff nicht lassen. Sprich du zu jhm: Mein Jesu / du sitzest zur Rechten Gottes / du wirst wissen / wie du mir helffen sollest. Trawe / lieber Christ / dein Jesus errettet dich gewißlich / es sey durch Leben oder durch Todt. Kompstu mit dem Leben davon / hastu Gottes wunderliche Güte zu preisen. Stirbstu / so stehet der Himmel dir offen. Was kan denn alles Vnglück für groß Schaden thun? Kompts hoch / so nimbts mir das Leben. Was kan mir mehr thun? Wann man mir aber das Leben genommen hat / was Schaden hat man mir gethan? Ist Christus mein Leben / so ist Sterben mein Gewin. Wann denn das Vnglück zum höchsten kompt / muß es mir den höchsten Gewin bringen. Darumb bleib fest bey deinem Christo / so kanstu auch getrost seyn. Denn entweder du glaubest / daß dein JESVS dein Wolstand jhm laß angelegen seyn / oder du glaubest es nicht. Glaubstu es nicht /

Maria redet gar herrlich: Es kan ja keinem Menschen solchLuth. Tom 3. Ien. Germ p. 304. b. groß Vnfall wiederfahren / als GOtt dem Vatter selbst wiederfahren ist / daß man sein liebstes Kind für alle seine Wunder vnd Wolthat / zuletzt verspeyet / verflucht / vnd deß allerschändlichsten Todtes am Creutze tödtet; Wiewol eim jeglichen sein Vnglück das grössest dünckt / vnd mehr zu Hertzen gehet / denn Christus Creutz / wenn er gleich zehen Creutze hätte erlitten. Das macht / wir sind nicht so starck von Gedult / als GOtt ist / drumb thun vns geringer Creutz mehr wehe / denn Christus Creutze. Zum dritten / richte dich auch auff in deinem Creutze mit der Hülff vnd Beystand deines Jesus. Er errettet nicht allein / sondern vergilt auch reichlich alle Trübsal / vnd zuletzt schenckt er vns die Krone deß Lebens.

In solchem Glauben leide gedultig / was dir dein JEsus zuschickt / vnd hang jhm an mit hertzlichem Vertrawen / Er kan dich ohn Trost vnd Hülff nicht lassen. Sprich du zu jhm: Mein Jesu / du sitzest zur Rechten Gottes / du wirst wissen / wie du mir helffen sollest. Trawe / lieber Christ / dein Jesus errettet dich gewißlich / es sey durch Leben oder durch Todt. Kompstu mit dem Leben davon / hastu Gottes wunderliche Güte zu preisen. Stirbstu / so stehet der Himmel dir offen. Was kan denn alles Vnglück für groß Schaden thun? Kompts hoch / so nimbts mir das Leben. Was kan mir mehr thun? Wann man mir aber das Leben genommen hat / was Schaden hat man mir gethan? Ist Christus mein Leben / so ist Sterben mein Gewin. Wann denn das Vnglück zum höchsten kompt / muß es mir den höchsten Gewin bringen. Darumb bleib fest bey deinem Christo / so kanstu auch getrost seyn. Denn entweder du glaubest / daß dein JESVS dein Wolstand jhm laß angelegen seyn / oder du glaubest es nicht. Glaubstu es nicht /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0135" n="115"/>
Maria                      redet gar herrlich: Es kan ja keinem Menschen solch<note place="right">Luth. Tom 3. Ien. Germ p. 304. b.</note> groß Vnfall wiederfahren / als                      GOtt dem Vatter selbst wiederfahren ist / daß man sein liebstes Kind für alle                      seine Wunder vnd Wolthat / zuletzt verspeyet / verflucht / vnd deß                      allerschändlichsten Todtes am Creutze tödtet; Wiewol eim jeglichen sein Vnglück                      das grössest dünckt / vnd mehr zu Hertzen gehet / denn Christus Creutz / wenn er                      gleich zehen Creutze hätte erlitten. Das macht / wir sind nicht so starck von                      Gedult / als GOtt ist / drumb thun vns geringer Creutz mehr wehe / denn Christus                      Creutze. Zum dritten / richte dich auch auff in deinem Creutze mit der Hülff vnd                      Beystand deines Jesus. Er errettet nicht allein / sondern vergilt auch reichlich                      alle Trübsal / vnd zuletzt schenckt er vns die Krone deß Lebens.</p>
        <p>In solchem Glauben leide gedultig / was dir dein JEsus zuschickt / vnd hang jhm                      an mit hertzlichem Vertrawen / Er kan dich ohn Trost vnd Hülff nicht lassen.                      Sprich du zu jhm: Mein Jesu / du sitzest zur Rechten Gottes / du wirst wissen /                      wie du mir helffen sollest. Trawe / lieber Christ / dein Jesus errettet dich                      gewißlich / es sey durch Leben oder durch Todt. Kompstu mit dem Leben davon /                      hastu Gottes wunderliche Güte zu preisen. Stirbstu / so stehet der Himmel dir                      offen. Was kan denn alles Vnglück für groß Schaden thun? Kompts hoch / so nimbts                      mir das Leben. Was kan mir mehr thun? Wann man mir aber das Leben genommen hat /                      was Schaden hat man mir gethan? Ist Christus mein Leben / so ist Sterben mein                      Gewin. Wann denn das Vnglück zum höchsten kompt / muß es mir den höchsten Gewin                      bringen. Darumb bleib fest bey deinem Christo / so kanstu auch getrost seyn.                      Denn entweder du glaubest / daß dein JESVS dein Wolstand jhm laß angelegen seyn                      / oder du glaubest es nicht. Glaubstu es nicht /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0135] Maria redet gar herrlich: Es kan ja keinem Menschen solch groß Vnfall wiederfahren / als GOtt dem Vatter selbst wiederfahren ist / daß man sein liebstes Kind für alle seine Wunder vnd Wolthat / zuletzt verspeyet / verflucht / vnd deß allerschändlichsten Todtes am Creutze tödtet; Wiewol eim jeglichen sein Vnglück das grössest dünckt / vnd mehr zu Hertzen gehet / denn Christus Creutz / wenn er gleich zehen Creutze hätte erlitten. Das macht / wir sind nicht so starck von Gedult / als GOtt ist / drumb thun vns geringer Creutz mehr wehe / denn Christus Creutze. Zum dritten / richte dich auch auff in deinem Creutze mit der Hülff vnd Beystand deines Jesus. Er errettet nicht allein / sondern vergilt auch reichlich alle Trübsal / vnd zuletzt schenckt er vns die Krone deß Lebens. Luth. Tom 3. Ien. Germ p. 304. b. In solchem Glauben leide gedultig / was dir dein JEsus zuschickt / vnd hang jhm an mit hertzlichem Vertrawen / Er kan dich ohn Trost vnd Hülff nicht lassen. Sprich du zu jhm: Mein Jesu / du sitzest zur Rechten Gottes / du wirst wissen / wie du mir helffen sollest. Trawe / lieber Christ / dein Jesus errettet dich gewißlich / es sey durch Leben oder durch Todt. Kompstu mit dem Leben davon / hastu Gottes wunderliche Güte zu preisen. Stirbstu / so stehet der Himmel dir offen. Was kan denn alles Vnglück für groß Schaden thun? Kompts hoch / so nimbts mir das Leben. Was kan mir mehr thun? Wann man mir aber das Leben genommen hat / was Schaden hat man mir gethan? Ist Christus mein Leben / so ist Sterben mein Gewin. Wann denn das Vnglück zum höchsten kompt / muß es mir den höchsten Gewin bringen. Darumb bleib fest bey deinem Christo / so kanstu auch getrost seyn. Denn entweder du glaubest / daß dein JESVS dein Wolstand jhm laß angelegen seyn / oder du glaubest es nicht. Glaubstu es nicht /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/135
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/135>, abgerufen am 24.11.2024.