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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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mütiglichV. 57. zu jhm ein / stossen jhn zur Statt hinauß / vnd steinigen jhn.

II. Damnatio.

Da hebt sich nun an die Verdamnüß deß Todes / bey welcher auch eins vnd ander fürlaufft / welches mit fleiß auffgezeichnet ist. Endlich muß sich der Freund Christi verdammen vnd steinigen lassen / ohn Vrthel vnd Recht. Zum andern wird gemeldet / daß V. 58.die Zeugen jhre Kleyder abgeleget haben zu den Füssen eines Jünglings / der hieß Saulus. Denn es war im Gesetz also verordnet / Lev. 24, 14.daß die Zeugen dem Verurtheilten die Hand auff das Haupt legten / vnd den ersten Stein auff jhn wurffen. Das ist auch hie in acht genommen. Vnd damit sie mit dem werffen desto fertiger wären / haben sie jhre lange Röcke niedergeleget zu den Füssen Sauli / welcher ist Paulus / der fürtreffliche Apostel Christi / der zu der Zeit noch ein Feind Christi war / vnd groß gefallen an dem Todt Stephani trug.

Wie hält sich aber Stephanus vnter den Steinen? Dieses ist das dritte vnd letzte. Er ruffet seinen HErrn Jesum an / kniet V. 59. 60.nieder / vnd entschläfft. Zu erst befihlt er seine Seele in die Hände seines HErrn Jesu: HERR Jesu / nimb meinen Geist auff. Eben so hat der HErr JEsus selbsten seine Seele in deß Vattern Luc. 23, 46.Hände befohlen: Vatter / ich befehle meinen Geist in deine Hände. Das war auch Davids Wunsch im 31. Psalm: In deine Hände befehl ich meinen Geist / du hast mich erlöset / HERR du trewer GOtt. Ach wo solte doch die Seele besser verwahret seyn / als in die trewe Hände vnsers Gottes vnd Heylandes Jesu Christi? Wem solten wir auch lieber vertrawen? Nach diesem gedenckt Stephanus auch an seine Feinde / die jhn steinigten vnd tödten / vnd schreyet laut: HERR behalt jhnen diese Sünde nicht. Man solte gedacht haben / er würde ruffen: HERR vergilt es jhnen wieder / vnd bring jhnen diese Vbelthat zu Hauß. Da die Jünger Christi noch fleischlich gesinnet waren /

mütiglichV. 57. zu jhm ein / stossen jhn zur Statt hinauß / vnd steinigen jhn.

II. Damnatio.

Da hebt sich nun an die Verdamnüß deß Todes / bey welcher auch eins vnd ander fürlaufft / welches mit fleiß auffgezeichnet ist. Endlich muß sich der Freund Christi verdammen vnd steinigen lassen / ohn Vrthel vnd Recht. Zum andern wird gemeldet / daß V. 58.die Zeugen jhre Kleyder abgeleget haben zu den Füssen eines Jünglings / der hieß Saulus. Denn es war im Gesetz also verordnet / Lev. 24, 14.daß die Zeugen dem Verurtheilten die Hand auff das Haupt legten / vnd den ersten Stein auff jhn wurffen. Das ist auch hie in acht genommen. Vnd damit sie mit dem werffen desto fertiger wären / haben sie jhre lange Röcke niedergeleget zu den Füssen Sauli / welcher ist Paulus / der fürtreffliche Apostel Christi / der zu der Zeit noch ein Feind Christi war / vnd groß gefallen an dem Todt Stephani trug.

Wie hält sich aber Stephanus vnter den Steinen? Dieses ist das dritte vnd letzte. Er ruffet seinen HErrn Jesum an / kniet V. 59. 60.nieder / vnd entschläfft. Zu erst befihlt er seine Seele in die Hände seines HErrn Jesu: HERR Jesu / nimb meinen Geist auff. Eben so hat der HErr JEsus selbsten seine Seele in deß Vattern Luc. 23, 46.Hände befohlen: Vatter / ich befehle meinen Geist in deine Hände. Das war auch Davids Wunsch im 31. Psalm: In deine Hände befehl ich meinen Geist / du hast mich erlöset / HERR du trewer GOtt. Ach wo solte doch die Seele besser verwahret seyn / als in die trewe Hände vnsers Gottes vnd Heylandes Jesu Christi? Wem solten wir auch lieber vertrawen? Nach diesem gedenckt Stephanus auch an seine Feinde / die jhn steinigten vnd tödten / vnd schreyet laut: HERR behalt jhnen diese Sünde nicht. Man solte gedacht haben / er würde ruffen: HERR vergilt es jhnen wieder / vnd bring jhnen diese Vbelthat zu Hauß. Da die Jünger Christi noch fleischlich gesinnet waren /

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[104/0124] mütiglich zu jhm ein / stossen jhn zur Statt hinauß / vnd steinigen jhn. V. 57. Da hebt sich nun an die Verdamnüß deß Todes / bey welcher auch eins vnd ander fürlaufft / welches mit fleiß auffgezeichnet ist. Endlich muß sich der Freund Christi verdammen vnd steinigen lassen / ohn Vrthel vnd Recht. Zum andern wird gemeldet / daß die Zeugen jhre Kleyder abgeleget haben zu den Füssen eines Jünglings / der hieß Saulus. Denn es war im Gesetz also verordnet / daß die Zeugen dem Verurtheilten die Hand auff das Haupt legten / vnd den ersten Stein auff jhn wurffen. Das ist auch hie in acht genommen. Vnd damit sie mit dem werffen desto fertiger wären / haben sie jhre lange Röcke niedergeleget zu den Füssen Sauli / welcher ist Paulus / der fürtreffliche Apostel Christi / der zu der Zeit noch ein Feind Christi war / vnd groß gefallen an dem Todt Stephani trug. V. 58. Lev. 24, 14. Wie hält sich aber Stephanus vnter den Steinen? Dieses ist das dritte vnd letzte. Er ruffet seinen HErrn Jesum an / kniet nieder / vnd entschläfft. Zu erst befihlt er seine Seele in die Hände seines HErrn Jesu: HERR Jesu / nimb meinen Geist auff. Eben so hat der HErr JEsus selbsten seine Seele in deß Vattern Hände befohlen: Vatter / ich befehle meinen Geist in deine Hände. Das war auch Davids Wunsch im 31. Psalm: In deine Hände befehl ich meinen Geist / du hast mich erlöset / HERR du trewer GOtt. Ach wo solte doch die Seele besser verwahret seyn / als in die trewe Hände vnsers Gottes vnd Heylandes Jesu Christi? Wem solten wir auch lieber vertrawen? Nach diesem gedenckt Stephanus auch an seine Feinde / die jhn steinigten vnd tödten / vnd schreyet laut: HERR behalt jhnen diese Sünde nicht. Man solte gedacht haben / er würde ruffen: HERR vergilt es jhnen wieder / vnd bring jhnen diese Vbelthat zu Hauß. Da die Jünger Christi noch fleischlich gesinnet waren / V. 59. 60. Luc. 23, 46.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/124>, abgerufen am 24.11.2024.