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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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will gutes thun / jhm dennoch das böse anhange / Rom. 7. Auß dieserRom. 7, 21. Ehe werden Kinder gezeuget / das seyn die sündliche Lüste vnd Werck deß Fleisches. Denn ein jeglicher wird von seiner eigenJac. 1, 14. 15. Lust gereitzet vnd gelocket / darnach wenn die Lust empfangen hat / gebieret sie die Sünde / die Sünde aber wenn sie vollendet ist / gebieret sie den Todt / Jac. 1.

Zum Andern sehen wir auff die Nothwendigkeit der Beschneidung.2. Circumcisionis necessitas. Gen. 17. Mit was Ernst GOtt dieselbe von seinem Volck gefodert / ist auß der Einsetzung bekant; vnd bezeugets hie die Gefahr Mosis. Das ist aber ein Fürbilde der geistlichen Beschneidung. Wann der Liebhaber vnser Seelen CHristus JEsus durch den Glauben sich mit vns vereiniget / so fodert er Blut. Denn so stehet geschrieben im 5. Buch Mosis am 10. Cap. Beschneidet ewersDeut. 10, 16 Hertzen Vorhaut / vnd seyd forder nicht halßstarrig. Vnd beym Jeremia am 4. Beschneidet euch dem HERRN /Jer. 4, 4. vnd thut weg die Vorhaut ewres Hertzens / auff daß nicht mein Grimm außfahre wie Fewr / vnd brenne / daß niemand leschen möge / vmb ewer Boßheit willen. Daher auch Paulus die Christen also beschreibet: Ihr seyd beschnitten in Christo Jesu / mit der Beschneidung ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch. Ein gleichförmiges Begehren ists / wenn vnser Liebhaber von vns fodert / daß wir vns selbst verläugnen / sein Creutz tragen / das Fleisch tödten. Die Christo angehören / die creutzigenGal. 5, 24. jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Dazu kompt noch viel ander Leyden / das ein Christ über sich muß gehen lassen / Angst vnd Trübsal / Noth vnd Todt. Wir seyn Kinder vnd ErbenRom. 8, 17. Gottes / vnd Miterben Christi / so wir anders mit leiden / auff daß wir auch mit zur Herrligkeit erhaben

will gutes thun / jhm dennoch das böse anhange / Rom. 7. Auß dieserRom. 7, 21. Ehe werden Kinder gezeuget / das seyn die sündliche Lüste vnd Werck deß Fleisches. Denn ein jeglicher wird von seiner eigenJac. 1, 14. 15. Lust gereitzet vnd gelocket / darnach wenn die Lust empfangen hat / gebieret sie die Sünde / die Sünde aber wenn sie vollendet ist / gebieret sie den Todt / Jac. 1.

Zum Andern sehen wir auff die Nothwendigkeit der Beschneidung.2. Circumcisionis necessitas. Gen. 17. Mit was Ernst GOtt dieselbe von seinem Volck gefodert / ist auß der Einsetzung bekant; vnd bezeugets hie die Gefahr Mosis. Das ist aber ein Fürbilde der geistlichen Beschneidung. Wann der Liebhaber vnser Seelen CHristus JEsus durch den Glauben sich mit vns vereiniget / so fodert er Blut. Denn so stehet geschrieben im 5. Buch Mosis am 10. Cap. Beschneidet ewersDeut. 10, 16 Hertzen Vorhaut / vnd seyd forder nicht halßstarrig. Vnd beym Jeremia am 4. Beschneidet euch dem HERRN /Jer. 4, 4. vnd thut weg die Vorhaut ewres Hertzens / auff daß nicht mein Grimm außfahre wie Fewr / vnd brenne / daß niemand leschen möge / vmb ewer Boßheit willen. Daher auch Paulus die Christen also beschreibet: Ihr seyd beschnitten in Christo Jesu / mit der Beschneidung ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch. Ein gleichförmiges Begehren ists / wenn vnser Liebhaber von vns fodert / daß wir vns selbst verläugnen / sein Creutz tragen / das Fleisch tödten. Die Christo angehören / die creutzigenGal. 5, 24. jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Dazu kompt noch viel ander Leyden / das ein Christ über sich muß gehen lassen / Angst vnd Trübsal / Noth vnd Todt. Wir seyn Kinder vnd ErbenRom. 8, 17. Gottes / vnd Miterben Christi / so wir anders mit leiden / auff daß wir auch mit zur Herrligkeit erhaben

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[97/0117] will gutes thun / jhm dennoch das böse anhange / Rom. 7. Auß dieser Ehe werden Kinder gezeuget / das seyn die sündliche Lüste vnd Werck deß Fleisches. Denn ein jeglicher wird von seiner eigen Lust gereitzet vnd gelocket / darnach wenn die Lust empfangen hat / gebieret sie die Sünde / die Sünde aber wenn sie vollendet ist / gebieret sie den Todt / Jac. 1. Rom. 7, 21. Jac. 1, 14. 15. Zum Andern sehen wir auff die Nothwendigkeit der Beschneidung. Mit was Ernst GOtt dieselbe von seinem Volck gefodert / ist auß der Einsetzung bekant; vnd bezeugets hie die Gefahr Mosis. Das ist aber ein Fürbilde der geistlichen Beschneidung. Wann der Liebhaber vnser Seelen CHristus JEsus durch den Glauben sich mit vns vereiniget / so fodert er Blut. Denn so stehet geschrieben im 5. Buch Mosis am 10. Cap. Beschneidet ewers Hertzen Vorhaut / vnd seyd forder nicht halßstarrig. Vnd beym Jeremia am 4. Beschneidet euch dem HERRN / vnd thut weg die Vorhaut ewres Hertzens / auff daß nicht mein Grimm außfahre wie Fewr / vnd brenne / daß niemand leschen möge / vmb ewer Boßheit willen. Daher auch Paulus die Christen also beschreibet: Ihr seyd beschnitten in Christo Jesu / mit der Beschneidung ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch. Ein gleichförmiges Begehren ists / wenn vnser Liebhaber von vns fodert / daß wir vns selbst verläugnen / sein Creutz tragen / das Fleisch tödten. Die Christo angehören / die creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Dazu kompt noch viel ander Leyden / das ein Christ über sich muß gehen lassen / Angst vnd Trübsal / Noth vnd Todt. Wir seyn Kinder vnd Erben Gottes / vnd Miterben Christi / so wir anders mit leiden / auff daß wir auch mit zur Herrligkeit erhaben 2. Circumcisionis necessitas. Gen. 17. Deut. 10, 16 Jer. 4, 4. Gal. 5, 24. Rom. 8, 17.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/117>, abgerufen am 07.05.2024.