Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.wahr wird / vnd darüber seuffzet / fähret der Held fort / vnd richtet den betrübten Sünder auff / zerbricht das Joch / vnd macht ein frölichs Gewissen. Da ist der Satan auß seinem Pallast getrieben. Aber damit hat der Krieg kein ende / denn der Starcke kehret wieder vmb / befindet er sich nicht starck genung / nimpt er noch sieben zu sich / die ärger seyn denn er / stosset mit mancherley Versuchung auffs Hertz. Da müssen wir mit vnserm König täglich zu Felde ligen / vnd mit streiten. Wehe vns / wenn vnser König kein Held wäre. Er lässet sich die seinen auß seiner Hand nicht reissen / wo sie selbsten nur nicht muthwillig davon lauffen. Der das Reich in vns hat angefängen / der wills auch vollführen. Ist das nun kein wunderlicher Held? Er fähret daher vnter die Leute / führet kein Schwerdt / als nur das Wort; bringt mit sich viel Creutz vnd Leyden / vnd gewinnet doch die Welt. Wir fahren fort / vnd beschawen den fünfften Titul: Immer Vatter. Dieser Name zeiget den Lohn der Vnterthanen im Reiche Christi / denn er gegen vns sich jmmer Vätterlich hält. Er heisset nicht allein darumb ein ewiger Vatter / daß er nimmer stirbt / sondern allermeist / weil er jmmer vätterlich gegen vns gesinnet / wiewol beydes tröstlich ist. Ich darff fürs erst nicht gedencken / daß mir mein Vatter absterbe / vnd einen Wäisen hinter sich lasse. In dem fall seyn vnsere jrrdische Vätter nur Augenblick-Vätter / denn sie werden offt durch den Todt gar zeitig von den Kindern gerissen. Der himlische Vatter stirbt vns nicht ab. Zum andern ist er jmmerdar vätterlich gesinnet. Erinnere dich hie der vorigen Tituln / Er heisst ein Held / bey welchem Rath vnd Krafft ist; dadurch bistu gewiß / daß dieses Vatters Wolgewogenheit nicht ohnmächtig vnd vergebens ist. Irrdische Vätter wollen gerne helffen / vnd können nicht / da muß man nur sagen mit David: Mein Vatter vnd meine Mutter verlassen mich / aberPsal. 27, 10. der HERR nimpt mich auff. Das bringet nun Trost ins betrübte Hertz / daß dieser mächtiger Vatter jmmerdar vätterlich wahr wird / vnd darüber seuffzet / fähret der Held fort / vnd richtet den betrübten Sünder auff / zerbricht das Joch / vnd macht ein frölichs Gewissen. Da ist der Satan auß seinem Pallast getrieben. Aber damit hat der Krieg kein ende / denn der Starcke kehret wieder vmb / befindet er sich nicht starck genung / nimpt er noch sieben zu sich / die ärger seyn denn er / stosset mit mancherley Versuchung auffs Hertz. Da müssen wir mit vnserm König täglich zu Felde ligen / vnd mit streiten. Wehe vns / wenn vnser König kein Held wäre. Er lässet sich die seinen auß seiner Hand nicht reissen / wo sie selbsten nur nicht muthwillig davon lauffen. Der das Reich in vns hat angefängen / der wills auch vollführen. Ist das nun kein wunderlicher Held? Er fähret daher vnter die Leute / führet kein Schwerdt / als nur das Wort; bringt mit sich viel Creutz vnd Leyden / vnd gewinnet doch die Welt. Wir fahren fort / vnd beschawen den fünfften Titul: Immer Vatter. Dieser Name zeiget den Lohn der Vnterthanen im Reiche Christi / denn er gegen vns sich jmmer Vätterlich hält. Er heisset nicht allein darumb ein ewiger Vatter / daß er nimmer stirbt / sondern allermeist / weil er jmmer vätterlich gegen vns gesinnet / wiewol beydes tröstlich ist. Ich darff fürs erst nicht gedencken / daß mir mein Vatter absterbe / vnd einen Wäisen hinter sich lasse. In dem fall seyn vnsere jrrdische Vätter nur Augenblick-Vätter / denn sie werden offt durch den Todt gar zeitig von den Kindern gerissen. Der himlische Vatter stirbt vns nicht ab. Zum andern ist er jmmerdar vätterlich gesinnet. Erinnere dich hie der vorigen Tituln / Er heisst ein Held / bey welchem Rath vnd Krafft ist; dadurch bistu gewiß / daß dieses Vatters Wolgewogenheit nicht ohnmächtig vnd vergebens ist. Irrdische Vätter wollen gerne helffen / vnd können nicht / da muß man nur sagen mit David: Mein Vatter vnd meine Mutter verlassen mich / aberPsal. 27, 10. der HERR nimpt mich auff. Das bringet nun Trost ins betrübte Hertz / daß dieser mächtiger Vatter jmmerdar vätterlich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0105" n="85"/> wahr wird / vnd darüber seuffzet / fähret der Held fort / vnd richtet den betrübten Sünder auff / zerbricht das Joch / vnd macht ein frölichs Gewissen. Da ist der Satan auß seinem Pallast getrieben. Aber damit hat der Krieg kein ende / denn der Starcke kehret wieder vmb / befindet er sich nicht starck genung / nimpt er noch sieben zu sich / die ärger seyn denn er / stosset mit mancherley Versuchung auffs Hertz. Da müssen wir mit vnserm König täglich zu Felde ligen / vnd mit streiten. Wehe vns / wenn vnser König kein Held wäre. Er lässet sich die seinen auß seiner Hand nicht reissen / wo sie selbsten nur nicht muthwillig davon lauffen. Der das Reich in vns hat angefängen / der wills auch vollführen. Ist das nun kein wunderlicher Held? Er fähret daher vnter die Leute / führet kein Schwerdt / als nur das Wort; bringt mit sich viel Creutz vnd Leyden / vnd gewinnet doch die Welt.</p> <p>Wir fahren fort / vnd beschawen den fünfften Titul: Immer Vatter. Dieser Name zeiget den Lohn der Vnterthanen im Reiche Christi / denn er gegen vns sich jmmer Vätterlich hält. Er heisset nicht allein darumb ein ewiger Vatter / daß er nimmer stirbt / sondern allermeist / weil er jmmer vätterlich gegen vns gesinnet / wiewol beydes tröstlich ist. Ich darff fürs erst nicht gedencken / daß mir mein Vatter absterbe / vnd einen Wäisen hinter sich lasse. In dem fall seyn vnsere jrrdische Vätter nur Augenblick-Vätter / denn sie werden offt durch den Todt gar zeitig von den Kindern gerissen. Der himlische Vatter stirbt vns nicht ab. Zum andern ist er jmmerdar vätterlich gesinnet. Erinnere dich hie der vorigen Tituln / Er heisst ein Held / bey welchem Rath vnd Krafft ist; dadurch bistu gewiß / daß dieses Vatters Wolgewogenheit nicht ohnmächtig vnd vergebens ist. Irrdische Vätter wollen gerne helffen / vnd können nicht / da muß man nur sagen mit David: Mein Vatter vnd meine Mutter verlassen mich / aber<note place="right">Psal. 27, 10.</note> der HERR nimpt mich auff. Das bringet nun Trost ins betrübte Hertz / daß dieser mächtiger Vatter jmmerdar vätterlich </p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0105]
wahr wird / vnd darüber seuffzet / fähret der Held fort / vnd richtet den betrübten Sünder auff / zerbricht das Joch / vnd macht ein frölichs Gewissen. Da ist der Satan auß seinem Pallast getrieben. Aber damit hat der Krieg kein ende / denn der Starcke kehret wieder vmb / befindet er sich nicht starck genung / nimpt er noch sieben zu sich / die ärger seyn denn er / stosset mit mancherley Versuchung auffs Hertz. Da müssen wir mit vnserm König täglich zu Felde ligen / vnd mit streiten. Wehe vns / wenn vnser König kein Held wäre. Er lässet sich die seinen auß seiner Hand nicht reissen / wo sie selbsten nur nicht muthwillig davon lauffen. Der das Reich in vns hat angefängen / der wills auch vollführen. Ist das nun kein wunderlicher Held? Er fähret daher vnter die Leute / führet kein Schwerdt / als nur das Wort; bringt mit sich viel Creutz vnd Leyden / vnd gewinnet doch die Welt.
Wir fahren fort / vnd beschawen den fünfften Titul: Immer Vatter. Dieser Name zeiget den Lohn der Vnterthanen im Reiche Christi / denn er gegen vns sich jmmer Vätterlich hält. Er heisset nicht allein darumb ein ewiger Vatter / daß er nimmer stirbt / sondern allermeist / weil er jmmer vätterlich gegen vns gesinnet / wiewol beydes tröstlich ist. Ich darff fürs erst nicht gedencken / daß mir mein Vatter absterbe / vnd einen Wäisen hinter sich lasse. In dem fall seyn vnsere jrrdische Vätter nur Augenblick-Vätter / denn sie werden offt durch den Todt gar zeitig von den Kindern gerissen. Der himlische Vatter stirbt vns nicht ab. Zum andern ist er jmmerdar vätterlich gesinnet. Erinnere dich hie der vorigen Tituln / Er heisst ein Held / bey welchem Rath vnd Krafft ist; dadurch bistu gewiß / daß dieses Vatters Wolgewogenheit nicht ohnmächtig vnd vergebens ist. Irrdische Vätter wollen gerne helffen / vnd können nicht / da muß man nur sagen mit David: Mein Vatter vnd meine Mutter verlassen mich / aber der HERR nimpt mich auff. Das bringet nun Trost ins betrübte Hertz / daß dieser mächtiger Vatter jmmerdar vätterlich
Psal. 27, 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/105 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/105>, abgerufen am 16.02.2025. |