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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Trübsalen solche Krafft gibt / daß wirs glauben / vnd daran bleiben: Hernach auch darin / daß wir hindurch dringen / vnd erfrewet werden. Denn das ist nicht die Meynung / wenn Christus vns in Leyden vnd Creutz bringet / daß wir sollen jmmer darin bleiben / vnd ewiglich vns am Rath vnd Wort genügen lassen. Nein / sondern der Rath vnd das Wort soll vns im Leyden erhalten / daß wir nicht versincken: Zuletzt aber soll das Leyden ein ende nehmen / ablassen / vnd durch Gedult überwunden werden / vnd dasselbe durch die Krafft Christi. Das sihet man an David / an Paulo / vnd allen Heiligen / welche GOtt wunderlich führet nach seinem Rath / vnd nimpt sie doch endlich zu Ehren an / daß sie GOtt dancken müssen 2. Cor. 2, 14.mit Paulo / auß der 2. an die Corinther am 2. Cap. GOtt sey gedancket / der vns allzeit Sieg gibt in Christo.

Der vierdte Titul heisst Held / welchen Christus führet seinen Christen zu Trost / vnd zu Trotz seinen Feinden. Vnser König versorget nicht allein seine Vnterthanen / sondern greifft auch den Feind an / vnd vermehret damit sein Reich. Da hält er sich wie ein Psal 110, 2. Matt. 12, 29 Luc. 11, 21, 22.wunderbarer Held / vnd herrschet mitten vnter seinen Feinden. Der starcker Gewapneter bewahret seinen Pallast / vnd will das seine mit frieden behalten; aber es kompt ein stärcker über jhn / der überwindet jhn / vnd bindet jhn / vnd nimpt jhm seinen Harnisch / vnd theilet den Raub auß. Sein Wehr vnd Pfeil ist das Evangelium / damit schlägt er vmb sich / wo deß Teuffels Reich am dicksten vnd stärcksten ist / treibt den Satan auß seinem Pallast / vnd gewinnet jhm viele Seelen ab / nemblich also: Alsbald im Anfang stosset er den Menschen auffs Hertz / vnd zeiget jhm / daß nichts denn gottloses Wesen in jhm ist / vnd wie er vnter einem schweren Joch lige. Damit verlieret sich Vermessenheit / das Hertz wird verzaget vnd gewonnen. Geräths nicht auff den ersten streich / so hält er mit dem Wort besser an. Will sich der Sünder gar nicht gewonnen geben / sondern will ein Schlave deß Satans bleiben; so übergibt er jhn dem Gericht. So aber der Sünder in sich gehet / vnd deß Jochs

Trübsalen solche Krafft gibt / daß wirs glauben / vnd daran bleiben: Hernach auch darin / daß wir hindurch dringen / vnd erfrewet werden. Denn das ist nicht die Meynung / wenn Christus vns in Leyden vnd Creutz bringet / daß wir sollen jmmer darin bleiben / vnd ewiglich vns am Rath vnd Wort genügen lassen. Nein / sondern der Rath vnd das Wort soll vns im Leyden erhalten / daß wir nicht versincken: Zuletzt aber soll das Leyden ein ende nehmen / ablassen / vnd durch Gedult überwunden werden / vnd dasselbe durch die Krafft Christi. Das sihet man an David / an Paulo / vnd allen Heiligen / welche GOtt wunderlich führet nach seinem Rath / vnd nimpt sie doch endlich zu Ehren an / daß sie GOtt dancken müssen 2. Cor. 2, 14.mit Paulo / auß der 2. an die Corinther am 2. Cap. GOtt sey gedancket / der vns allzeit Sieg gibt in Christo.

Der vierdte Titul heisst Held / welchen Christus führet seinen Christen zu Trost / vnd zu Trotz seinen Feinden. Vnser König versorget nicht allein seine Vnterthanen / sondern greifft auch den Feind an / vnd vermehret damit sein Reich. Da hält er sich wie ein Psal 110, 2. Matt. 12, 29 Luc. 11, 21, 22.wunderbarer Held / vnd herrschet mitten vnter seinen Feinden. Der starcker Gewapneter bewahret seinen Pallast / vnd will das seine mit frieden behalten; aber es kompt ein stärcker über jhn / der überwindet jhn / vnd bindet jhn / vnd nimpt jhm seinen Harnisch / vnd theilet den Raub auß. Sein Wehr vnd Pfeil ist das Evangelium / damit schlägt er vmb sich / wo deß Teuffels Reich am dicksten vnd stärcksten ist / treibt den Satan auß seinem Pallast / vnd gewinnet jhm viele Seelen ab / nemblich also: Alsbald im Anfang stosset er den Menschen auffs Hertz / vnd zeiget jhm / daß nichts denn gottloses Wesen in jhm ist / vnd wie er vnter einem schweren Joch lige. Damit verlieret sich Vermessenheit / das Hertz wird verzaget vnd gewonnen. Geräths nicht auff den ersten streich / so hält er mit dem Wort besser an. Will sich der Sünder gar nicht gewonnen geben / sondern will ein Schlave deß Satans bleiben; so übergibt er jhn dem Gericht. So aber der Sünder in sich gehet / vnd deß Jochs

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Trübsalen solche Krafft gibt /                      daß wirs glauben / vnd daran bleiben: Hernach auch darin / daß wir hindurch                      dringen / vnd erfrewet werden. Denn das ist nicht die Meynung / wenn Christus                      vns in Leyden vnd Creutz bringet / daß wir sollen jmmer darin bleiben / vnd                      ewiglich vns am Rath vnd Wort genügen lassen. Nein / sondern der Rath vnd das                      Wort soll vns im Leyden erhalten / daß wir nicht versincken: Zuletzt aber soll                      das Leyden ein ende nehmen / ablassen / vnd durch Gedult überwunden werden / vnd                      dasselbe durch die Krafft Christi. Das sihet man an David / an Paulo / vnd allen                      Heiligen / welche GOtt wunderlich führet nach seinem Rath / vnd nimpt sie doch                      endlich zu Ehren an / daß sie GOtt dancken müssen <note place="left">2.                          Cor. 2, 14.</note>mit Paulo / auß der 2. an die Corinther am 2. Cap. GOtt                      sey gedancket / der vns allzeit Sieg gibt in Christo.</p>
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[84/0104] Trübsalen solche Krafft gibt / daß wirs glauben / vnd daran bleiben: Hernach auch darin / daß wir hindurch dringen / vnd erfrewet werden. Denn das ist nicht die Meynung / wenn Christus vns in Leyden vnd Creutz bringet / daß wir sollen jmmer darin bleiben / vnd ewiglich vns am Rath vnd Wort genügen lassen. Nein / sondern der Rath vnd das Wort soll vns im Leyden erhalten / daß wir nicht versincken: Zuletzt aber soll das Leyden ein ende nehmen / ablassen / vnd durch Gedult überwunden werden / vnd dasselbe durch die Krafft Christi. Das sihet man an David / an Paulo / vnd allen Heiligen / welche GOtt wunderlich führet nach seinem Rath / vnd nimpt sie doch endlich zu Ehren an / daß sie GOtt dancken müssen mit Paulo / auß der 2. an die Corinther am 2. Cap. GOtt sey gedancket / der vns allzeit Sieg gibt in Christo. 2. Cor. 2, 14. Der vierdte Titul heisst Held / welchen Christus führet seinen Christen zu Trost / vnd zu Trotz seinen Feinden. Vnser König versorget nicht allein seine Vnterthanen / sondern greifft auch den Feind an / vnd vermehret damit sein Reich. Da hält er sich wie ein wunderbarer Held / vnd herrschet mitten vnter seinen Feinden. Der starcker Gewapneter bewahret seinen Pallast / vnd will das seine mit frieden behalten; aber es kompt ein stärcker über jhn / der überwindet jhn / vnd bindet jhn / vnd nimpt jhm seinen Harnisch / vnd theilet den Raub auß. Sein Wehr vnd Pfeil ist das Evangelium / damit schlägt er vmb sich / wo deß Teuffels Reich am dicksten vnd stärcksten ist / treibt den Satan auß seinem Pallast / vnd gewinnet jhm viele Seelen ab / nemblich also: Alsbald im Anfang stosset er den Menschen auffs Hertz / vnd zeiget jhm / daß nichts denn gottloses Wesen in jhm ist / vnd wie er vnter einem schweren Joch lige. Damit verlieret sich Vermessenheit / das Hertz wird verzaget vnd gewonnen. Geräths nicht auff den ersten streich / so hält er mit dem Wort besser an. Will sich der Sünder gar nicht gewonnen geben / sondern will ein Schlave deß Satans bleiben; so übergibt er jhn dem Gericht. So aber der Sünder in sich gehet / vnd deß Jochs Psal 110, 2. Matt. 12, 29 Luc. 11, 21, 22.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/104>, abgerufen am 22.11.2024.