Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Würckt Speise nicht die vergänglich ist / sondern die Iohan. 6, 26, 27.da bleibt in das ewige Leben. Johan. 6. Was vns führet zum ewigen Leben / ist viel höher zu achten dann alle Schätze der Welt. Das Heyl in Christo ist ein thewr erkaufftes Gut. Eine oder zehen Welt schaffen / oder einen reich machen / ist Gott nicht schwer; aber den verlornen Sündern eine Erlösung zu bereiten / hat jhn gar viel gekostet. Das Heyl in Christo ist das nützlichste Gut. In dem Reich Christi finden wir / Gnad / Vergebung / Liecht / Friede / Frewde / Sicherheit / Seligkeit / vnnd alles gutes. Da haben wir den heyligen Geist der vns wiedergebirt / trewlich regieret / vnd von aller Versuchung erfreyet. Ach lasset vns GOtt ja Danck sagen / für solch groß Heyl. Jener danckte / daß er nicht zur Kröten erschaffen. Wie viel mehr seynd wir Gott Danck schuldig / daß wir nicht zur ewigen Verdamnuß erschaffen? Wie wurde einer frommen Mutter zu muthe seyn / wann sie wuste / daß das Kind welches noch vnter jhrem Hertzen lieget / solte ein Höllebrand seyn! Seynd wir davon erfreyet / vnnd haben vber das noch die himmlische Frewd vnnd Seligkeit zu erwarten / solte das nicht Dancks werth seyn? Wann dann diß das fürnembste Gut ist / so befriedige sich auch eine jegliche fromme Seele mit diesem Gute. Wer in dem Reich Christi ein trewer Vntersaß ist / der sihet nicht viel darauff / ob er habe Friede / gut Gemach / vnnd gutes Außkommen in der Welt. Sein höchster Trost ist daß er ruhsamb / reich vnnd selig in Christo ist. Gut Gemach in der Welt haben / mag einen wol ärger machen / selig machts nicht. Es solle zwar niemand jhm die Hoffnung machen / als wann er kein Leyd fühlen würde im Reich Christi: Armut / Hunger / Kranckheit vnd Verachtung fühlen wir; doch können wir dabey gutes Muthes seyn / vnd Gott ohne Furcht dienen vnser Lebelang. Wann kein Geldt im Beutel / kein Brod im Hause / damit du dich vnd deine Kinder sättigest / so achten wir vns verlassen. Aber wie kan der verlassen seyn / dessen König vnd Schutz- Würckt Speise nicht die vergänglich ist / sondern die Iohan. 6, 26, 27.da bleibt in das ewige Leben. Johan. 6. Was vns führet zum ewigen Leben / ist viel höher zu achten dann alle Schätze der Welt. Das Heyl in Christo ist ein thewr erkaufftes Gut. Eine oder zehen Welt schaffen / oder einen reich machen / ist Gott nicht schwer; aber den verlornen Sündern eine Erlösung zu bereiten / hat jhn gar viel gekostet. Das Heyl in Christo ist das nützlichste Gut. In dem Reich Christi finden wir / Gnad / Vergebung / Liecht / Friede / Frewde / Sicherheit / Seligkeit / vnnd alles gutes. Da haben wir den heyligen Geist der vns wiedergebirt / trewlich regieret / vnd von aller Versuchung erfreyet. Ach lasset vns GOtt ja Danck sagen / für solch groß Heyl. Jener danckte / daß er nicht zur Kröten erschaffen. Wie viel mehr seynd wir Gott Danck schuldig / daß wir nicht zur ewigen Verdamnuß erschaffen? Wie wurde einer frommen Mutter zu muthe seyn / wann sie wuste / daß das Kind welches noch vnter jhrem Hertzen lieget / solte ein Höllebrand seyn! Seynd wir davon erfreyet / vnnd haben vber das noch die him̃lische Frewd vnnd Seligkeit zu erwarten / solte das nicht Dancks werth seyn? Wann dann diß das fürnembste Gut ist / so befriedige sich auch eine jegliche fromme Seele mit diesem Gute. Wer in dem Reich Christi ein trewer Vntersaß ist / der sihet nicht viel darauff / ob er habe Friede / gut Gemach / vnnd gutes Außkommen in der Welt. Sein höchster Trost ist daß er ruhsamb / reich vnnd selig in Christo ist. Gut Gemach in der Welt haben / mag einen wol ärger machen / selig machts nicht. Es solle zwar niemand jhm die Hoffnung machen / als wann er kein Leyd fühlen würde im Reich Christi: Armut / Hunger / Kranckheit vnd Verachtung fühlen wir; doch können wir dabey gutes Muthes seyn / vnd Gott ohne Furcht dienen vnser Lebelang. Wañ kein Geldt im Beutel / kein Brod im Hause / damit du dich vnd deine Kinder sättigest / so achten wir vns verlassen. Aber wie kan der verlassen seyn / dessen König vñ Schutz- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0652" n="636"/> Würckt Speise nicht die vergänglich ist / sondern die <note place="left">Iohan. 6, 26, 27.</note>da bleibt in das ewige Leben. Johan. 6. Was vns führet zum ewigen Leben / ist viel höher zu achten dann alle Schätze der Welt. Das Heyl in Christo ist ein thewr erkaufftes Gut. Eine oder zehen Welt schaffen / oder einen reich machen / ist Gott nicht schwer; aber den verlornen Sündern eine Erlösung zu bereiten / hat jhn gar viel gekostet. Das Heyl in Christo ist das nützlichste Gut. In dem Reich Christi finden wir / Gnad / Vergebung / Liecht / Friede / Frewde / Sicherheit / Seligkeit / vnnd alles gutes. Da haben wir den heyligen Geist der vns wiedergebirt / trewlich regieret / vnd von aller Versuchung erfreyet. Ach lasset vns GOtt ja Danck sagen / für solch groß Heyl. Jener danckte / daß er nicht zur Kröten erschaffen. Wie viel mehr seynd wir Gott Danck schuldig / daß wir nicht zur ewigen Verdamnuß erschaffen? Wie wurde einer frommen Mutter zu muthe seyn / wann sie wuste / daß das Kind welches noch vnter jhrem Hertzen lieget / solte ein Höllebrand seyn! Seynd wir davon erfreyet / vnnd haben vber das noch die him̃lische Frewd vnnd Seligkeit zu erwarten / solte das nicht Dancks werth seyn?</p> <note place="left">2. Consolatorius; ut contenti hoc bono vivamus.</note> <p>Wann dann diß das fürnembste Gut ist / so befriedige sich auch eine jegliche fromme Seele mit diesem Gute. Wer in dem Reich Christi ein trewer Vntersaß ist / der sihet nicht viel darauff / ob er habe Friede / gut Gemach / vnnd gutes Außkommen in der Welt. Sein höchster Trost ist daß er ruhsamb / reich vnnd selig in Christo ist. Gut Gemach in der Welt haben / mag einen wol ärger machen / selig machts nicht. Es solle zwar niemand jhm die Hoffnung machen / als wann er kein Leyd fühlen würde im Reich Christi: Armut / Hunger / Kranckheit vnd Verachtung fühlen wir; doch können wir dabey gutes Muthes seyn / vnd Gott ohne Furcht dienen vnser Lebelang. Wañ kein Geldt im Beutel / kein Brod im Hause / damit du dich vnd deine Kinder sättigest / so achten wir vns verlassen. Aber wie kan der verlassen seyn / dessen König vñ Schutz- </p> </div> </body> </text> </TEI> [636/0652]
Würckt Speise nicht die vergänglich ist / sondern die da bleibt in das ewige Leben. Johan. 6. Was vns führet zum ewigen Leben / ist viel höher zu achten dann alle Schätze der Welt. Das Heyl in Christo ist ein thewr erkaufftes Gut. Eine oder zehen Welt schaffen / oder einen reich machen / ist Gott nicht schwer; aber den verlornen Sündern eine Erlösung zu bereiten / hat jhn gar viel gekostet. Das Heyl in Christo ist das nützlichste Gut. In dem Reich Christi finden wir / Gnad / Vergebung / Liecht / Friede / Frewde / Sicherheit / Seligkeit / vnnd alles gutes. Da haben wir den heyligen Geist der vns wiedergebirt / trewlich regieret / vnd von aller Versuchung erfreyet. Ach lasset vns GOtt ja Danck sagen / für solch groß Heyl. Jener danckte / daß er nicht zur Kröten erschaffen. Wie viel mehr seynd wir Gott Danck schuldig / daß wir nicht zur ewigen Verdamnuß erschaffen? Wie wurde einer frommen Mutter zu muthe seyn / wann sie wuste / daß das Kind welches noch vnter jhrem Hertzen lieget / solte ein Höllebrand seyn! Seynd wir davon erfreyet / vnnd haben vber das noch die him̃lische Frewd vnnd Seligkeit zu erwarten / solte das nicht Dancks werth seyn?
Iohan. 6, 26, 27. Wann dann diß das fürnembste Gut ist / so befriedige sich auch eine jegliche fromme Seele mit diesem Gute. Wer in dem Reich Christi ein trewer Vntersaß ist / der sihet nicht viel darauff / ob er habe Friede / gut Gemach / vnnd gutes Außkommen in der Welt. Sein höchster Trost ist daß er ruhsamb / reich vnnd selig in Christo ist. Gut Gemach in der Welt haben / mag einen wol ärger machen / selig machts nicht. Es solle zwar niemand jhm die Hoffnung machen / als wann er kein Leyd fühlen würde im Reich Christi: Armut / Hunger / Kranckheit vnd Verachtung fühlen wir; doch können wir dabey gutes Muthes seyn / vnd Gott ohne Furcht dienen vnser Lebelang. Wañ kein Geldt im Beutel / kein Brod im Hause / damit du dich vnd deine Kinder sättigest / so achten wir vns verlassen. Aber wie kan der verlassen seyn / dessen König vñ Schutz-
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