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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Auff solche Weise hat Zacharias kürtzlich die gantze Art vnserer Seligkeit entdeckt / in dem er hat wollen beschreiben das Ampt seines Sohns. Da gehet alles in solcher Ordnung auff einander: Johannes vnd alle getrewe Lehrer seynd Propheten deß Allerhöchsten. Was ist jhr Verrichtung? Sie müssen dem HErrn den Weg bereyten. Wie bereyten sie den Weg? Wann sie dem Volck Gottes geben das Erkäntnuß deß Heyls. Worinn bestehet das Heyl? In Vergebung der Sünde. Wodurch erlangt man Vergebung der Sünde? Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers Gottes. Was thut die Barmhertzigkeit Gottes? Sie sendet vns den Auffgang auß der Höhe. Wozu besucht vns der Auffgang auß der Höhe? Daß er vns von dem Wege der Finsternuß führe auff den Weg deß Friedes.

Damit wird der Lobgesang geschlossen. Sehen wir nun zurück. Finden wir drey Hauptstück / davon in diesem Lobgesang gehandelt. Erstlich wird beschrieben das heilsame Gnadenreich vnsers Christi. Zum andern / werden die Vrsachen angedeutet / warumb diß Gnadenreich auff gerichtet. Zum dritten; ist das Lehr-Ampt beschrieben / dadurch diß Reich verwaltet wird. Dabey zugleich ein kurtzer Begriff der Lehre auff gesetzet ist / die im Reich Christi soll getrieben werden.

Darauß lerne eine Gottfürchtige Seele / was das fürnembsteUsus 1. Didacticus, ut bonun, quod in regno Christi habemus, agnoscam 9. Ioh. 6, 26. 27. Gut sey / dafür GOtt zu dancken; nemblich daß GOTT ein Gnadenreich angerichtet / vnd wir mit dazu gehören. Weltkinder weren zu frieden / wann jhnen die Taschen mit Gelde gefüllet würde / vnd jhnen dazu ein schön reiches Weib / schöne Kinder / grosse Häuser geschenckt würden / vnd was die Welt mehr begeret. Aber sie wissen nicht / was jhnen heylsam ist. Da Christo auff eine Zeit eine grosse Menge folgte / nicht darumb daß sie könten Vergebung der Sünden haben vnnd selig werden / sondern daß sie gesehen / wie er wunderlicher Weise viel tausendt Menschen mit wenig Brodt speisen vnnd sättigen köndte: Da sprach der HERR:

Auff solche Weise hat Zacharias kürtzlich die gantze Art vnserer Seligkeit entdeckt / in dem er hat wollen beschreiben das Ampt seines Sohns. Da gehet alles in solcher Ordnung auff einander: Johannes vnd alle getrewe Lehrer seynd Propheten deß Allerhöchsten. Was ist jhr Verrichtung? Sie müssen dem HErrn den Weg bereyten. Wie bereyten sie den Weg? Wann sie dem Volck Gottes geben das Erkäntnuß deß Heyls. Worinn bestehet das Heyl? In Vergebung der Sünde. Wodurch erlangt man Vergebung der Sünde? Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers Gottes. Was thut die Barmhertzigkeit Gottes? Sie sendet vns den Auffgang auß der Höhe. Wozu besucht vns der Auffgang auß der Höhe? Daß er vns von dem Wege der Finsternuß führe auff den Weg deß Friedes.

Damit wird der Lobgesang geschlossen. Sehen wir nun zurück. Finden wir drey Hauptstück / davon in diesem Lobgesang gehandelt. Erstlich wird beschrieben das heilsame Gnadenreich vnsers Christi. Zum andern / werden die Vrsachen angedeutet / warumb diß Gnadenreich auff gerichtet. Zum dritten; ist das Lehr-Ampt beschrieben / dadurch diß Reich verwaltet wird. Dabey zugleich ein kurtzer Begriff der Lehre auff gesetzet ist / die im Reich Christi soll getrieben werden.

Darauß lerne eine Gottfürchtige Seele / was das fürnembsteUsus 1. Didacticus, ut bonũ, quod in regno Christi habemus, agnoscam 9. Ioh. 6, 26. 27. Gut sey / dafür GOtt zu dancken; nemblich daß GOTT ein Gnadenreich angerichtet / vnd wir mit dazu gehören. Weltkinder weren zu frieden / wann jhnen die Taschen mit Gelde gefüllet würde / vnd jhnen dazu ein schön reiches Weib / schöne Kinder / grosse Häuser geschenckt würden / vnd was die Welt mehr begeret. Aber sie wissen nicht / was jhnen heylsam ist. Da Christo auff eine Zeit eine grosse Menge folgte / nicht darumb daß sie könten Vergebung der Sünden haben vnnd selig werden / sondern daß sie gesehen / wie er wunderlicher Weise viel tausendt Menschen mit wenig Brodt speisen vnnd sättigen köndte: Da sprach der HERR:

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[635/0651] Auff solche Weise hat Zacharias kürtzlich die gantze Art vnserer Seligkeit entdeckt / in dem er hat wollen beschreiben das Ampt seines Sohns. Da gehet alles in solcher Ordnung auff einander: Johannes vnd alle getrewe Lehrer seynd Propheten deß Allerhöchsten. Was ist jhr Verrichtung? Sie müssen dem HErrn den Weg bereyten. Wie bereyten sie den Weg? Wann sie dem Volck Gottes geben das Erkäntnuß deß Heyls. Worinn bestehet das Heyl? In Vergebung der Sünde. Wodurch erlangt man Vergebung der Sünde? Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers Gottes. Was thut die Barmhertzigkeit Gottes? Sie sendet vns den Auffgang auß der Höhe. Wozu besucht vns der Auffgang auß der Höhe? Daß er vns von dem Wege der Finsternuß führe auff den Weg deß Friedes. Damit wird der Lobgesang geschlossen. Sehen wir nun zurück. Finden wir drey Hauptstück / davon in diesem Lobgesang gehandelt. Erstlich wird beschrieben das heilsame Gnadenreich vnsers Christi. Zum andern / werden die Vrsachen angedeutet / warumb diß Gnadenreich auff gerichtet. Zum dritten; ist das Lehr-Ampt beschrieben / dadurch diß Reich verwaltet wird. Dabey zugleich ein kurtzer Begriff der Lehre auff gesetzet ist / die im Reich Christi soll getrieben werden. Darauß lerne eine Gottfürchtige Seele / was das fürnembste Gut sey / dafür GOtt zu dancken; nemblich daß GOTT ein Gnadenreich angerichtet / vnd wir mit dazu gehören. Weltkinder weren zu frieden / wann jhnen die Taschen mit Gelde gefüllet würde / vnd jhnen dazu ein schön reiches Weib / schöne Kinder / grosse Häuser geschenckt würden / vnd was die Welt mehr begeret. Aber sie wissen nicht / was jhnen heylsam ist. Da Christo auff eine Zeit eine grosse Menge folgte / nicht darumb daß sie könten Vergebung der Sünden haben vnnd selig werden / sondern daß sie gesehen / wie er wunderlicher Weise viel tausendt Menschen mit wenig Brodt speisen vnnd sättigen köndte: Da sprach der HERR: Usus 1. Didacticus, ut bonũ, quod in regno Christi habemus, agnoscam 9. Ioh. 6, 26. 27.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/651>, abgerufen am 22.11.2024.