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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Das ist noch wol ein rechtschaffenes Heyl / wie kompt man aber dazu? Diß ist das dritte / daß vns Zacharias in seinem Summarischen Evangelio zeyget / in dem er offenbaret alle Mittel / die vns zur Seligkeit helffen müssen. Vnter denen ist das erste / die hertzliche Barmhertzigkeit GOttes. Wann GOtt eine sündliche Creatur straffet / heißt es Zorn; wann er aber durchs Elend seiner Creatur zur Hülffe bewogen wirdt / heißts Barmhertzigkeit. Wann dann der Mensch durch die Sünde / recht elend geworden / hat GOTT auß hertzlicher Barmhertzigkeit solch Elend angesehen. Das ist der Anfang zu vnser Seligkeit. Dann die verlorne vnd verdorbne Creatur / könte jhr selbst gar nicht helffen / auch von keiner andern Creatur Hülff erwarten. Die reine Creaturen wollen den Verbanneten nicht erfreyen: Dann wann der Schöpffer zürnet / zürnet sein Geschöpff mit: Sie können auch nicht / dann sie begehren wieder jhren Schöpffer nicht zu kriegen. Darumb ist nichts vbrig das helffen kan / als GOttes hertzliche Barmhertzigkeit.

Was thut dann die Barmhertzigkeit? Sie sendet vns den Heyland. Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers GOttes besucht vns der Auffgang auß der Höhe Das ist das ander Mittel zur Seligkeit: Nemblich JEsus Christus mit seinem Verdienst im Glauben ergriffen. Vergebung der Sünden geschicht nicht ohne Verdienst. GOTT will sein Ehr vnd Recht bezahlt haben / das erfordert die ewige Gerechtigkeit. Wir könten nicht zahlen / darumb muste ein Mittler dazwischen kommen. Daher ist vns auß der hertzlichen Barmhertzigkeit deß Vatters gesandt der Auffgang auß der Höhe.

Hie ist noth / daß man den Heyland kenne / beydes nach seiner Person / vnnd nach seinem Ampt. Seiner Person nach / ist er nicht ein blosser Mensch / wie ich vnd ein anderer / sondern der Auffgang auß der Höhe. In der Höhe / vber alle Creaturen / da nichts

Das ist noch wol ein rechtschaffenes Heyl / wie kompt man aber dazu? Diß ist das dritte / daß vns Zacharias in seinem Sum̃arischen Evangelio zeyget / in dem er offenbaret alle Mittel / die vns zur Seligkeit helffen müssen. Vnter denen ist das erste / die hertzliche Barmhertzigkeit GOttes. Wann GOtt eine sündliche Creatur straffet / heißt es Zorn; wann er aber durchs Elend seiner Creatur zur Hülffe bewogen wirdt / heißts Barmhertzigkeit. Wann dann der Mensch durch die Sünde / recht elend geworden / hat GOTT auß hertzlicher Barmhertzigkeit solch Elend angesehen. Das ist der Anfang zu vnser Seligkeit. Dann die verlorne vnd verdorbne Creatur / könte jhr selbst gar nicht helffen / auch von keiner andern Creatur Hülff erwarten. Die reine Creaturen wollen den Verbanneten nicht erfreyen: Dann wann der Schöpffer zürnet / zürnet sein Geschöpff mit: Sie können auch nicht / dann sie begehren wieder jhren Schöpffer nicht zu kriegen. Darumb ist nichts vbrig das helffen kan / als GOttes hertzliche Barmhertzigkeit.

Was thut dann die Barmhertzigkeit? Sie sendet vns den Heyland. Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers GOttes besucht vns der Auffgang auß der Höhe Das ist das ander Mittel zur Seligkeit: Nemblich JEsus Christus mit seinem Verdienst im Glauben ergriffen. Vergebung der Sünden geschicht nicht ohne Verdienst. GOTT will sein Ehr vnd Recht bezahlt haben / das erfordert die ewige Gerechtigkeit. Wir könten nicht zahlen / darumb muste ein Mittler dazwischen kommen. Daher ist vns auß der hertzlichen Barmhertzigkeit deß Vatters gesandt der Auffgang auß der Höhe.

Hie ist noth / daß man den Heyland kenne / beydes nach seiner Person / vnnd nach seinem Ampt. Seiner Person nach / ist er nicht ein blosser Mensch / wie ich vnd ein anderer / sondern der Auffgang auß der Höhe. In der Höhe / vber alle Creaturen / da nichts

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[633/0649] Das ist noch wol ein rechtschaffenes Heyl / wie kompt man aber dazu? Diß ist das dritte / daß vns Zacharias in seinem Sum̃arischen Evangelio zeyget / in dem er offenbaret alle Mittel / die vns zur Seligkeit helffen müssen. Vnter denen ist das erste / die hertzliche Barmhertzigkeit GOttes. Wann GOtt eine sündliche Creatur straffet / heißt es Zorn; wann er aber durchs Elend seiner Creatur zur Hülffe bewogen wirdt / heißts Barmhertzigkeit. Wann dann der Mensch durch die Sünde / recht elend geworden / hat GOTT auß hertzlicher Barmhertzigkeit solch Elend angesehen. Das ist der Anfang zu vnser Seligkeit. Dann die verlorne vnd verdorbne Creatur / könte jhr selbst gar nicht helffen / auch von keiner andern Creatur Hülff erwarten. Die reine Creaturen wollen den Verbanneten nicht erfreyen: Dann wann der Schöpffer zürnet / zürnet sein Geschöpff mit: Sie können auch nicht / dann sie begehren wieder jhren Schöpffer nicht zu kriegen. Darumb ist nichts vbrig das helffen kan / als GOttes hertzliche Barmhertzigkeit. Was thut dann die Barmhertzigkeit? Sie sendet vns den Heyland. Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers GOttes besucht vns der Auffgang auß der Höhe Das ist das ander Mittel zur Seligkeit: Nemblich JEsus Christus mit seinem Verdienst im Glauben ergriffen. Vergebung der Sünden geschicht nicht ohne Verdienst. GOTT will sein Ehr vnd Recht bezahlt haben / das erfordert die ewige Gerechtigkeit. Wir könten nicht zahlen / darumb muste ein Mittler dazwischen kommen. Daher ist vns auß der hertzlichen Barmhertzigkeit deß Vatters gesandt der Auffgang auß der Höhe. Hie ist noth / daß man den Heyland kenne / beydes nach seiner Person / vnnd nach seinem Ampt. Seiner Person nach / ist er nicht ein blosser Mensch / wie ich vnd ein anderer / sondern der Auffgang auß der Höhe. In der Höhe / vber alle Creaturen / da nichts

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/649>, abgerufen am 22.11.2024.