Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

erfunden werden. Ohne Verunreinigung / vntadelhafftig müssen wir vns halten in allem Thun vnnd Fürhaben / also daß wir allenthalben vnnd alle zeit haben den Frieden eines guten Gewissen / fertig vnd bereyt mit Frewden für GOTT in seiner Zukunfft zuerscheinen.

Wie ist aber solches müglich / in allem Wandel solchen Fleiß zubehalten? Gar wol ists müglich / aber nach der Regel Pauli / zunRom. 8, 1. Römern am 8. Es ist nichts verdamliches an denen die in Christo JEsu seyn / die nicht leben nach dem Fleisch / sondern nach dem Geiste. Wann der Mensch durch Busse im Glauben von Sünden auffgestanden / vnd befleissiget sich GOtt zu dienen / vnnd für Sünden zu hüten / so ist er vnbefleckt vnnd vnsträfflich / dann was noch böses wieder Willen in vns sich reget / wirdt gereiniget / vnnd nicht zugerechnet / durch das Blut JEsu Christi deß Sohns GOttes.

Solcher heyliger Wandel in heyligem Verlangen / entstehet / vnnd soll entstehen auß hertzlicher Betrachtung der künfftigen Veränderung: Dann so die gantze Welt mit solchem Vngestümm wird verbrennen / wirdts ja nicht sicher seyn / der Welt dienen. So ein newe Welt folgen wird / darinnen Gerechtigkeit wohnet / müssen wir ja allen Fleiß anwenden / daß wir selbst durch fleischliche Befleckung vns von dieser Wohnung der Gerechtigkeit nicht außschliessen.

Es beschliesset Petrus diese Vermahnung mit solchem Spruch: Die Gedult vnsers HERREN achtet für ewerV. 15. Seligkeit. Damit will er zum Beschluß so viel sagen: Werdet ja nicht sicher vber dem Verzug seiner Zukunfft / sondern viel mehr achtet diese Gedult vnd Langmuth deß HERRN für ewre vnd vieler Menschen Seligkeit / dardurch euch Zeit gegönnet wirdt zur wahren Bekehrung: Nehmet die Zeit solcher Langmut in acht / vnd gebraucht deren zu ewrer Seligkeit.

erfunden werden. Ohne Verunreinigung / vntadelhafftig müssen wir vns halten in allem Thun vnnd Fürhaben / also daß wir allenthalben vnnd alle zeit haben den Frieden eines guten Gewissen / fertig vnd bereyt mit Frewden für GOTT in seiner Zukunfft zuerscheinen.

Wie ist aber solches müglich / in allem Wandel solchen Fleiß zubehalten? Gar wol ists müglich / aber nach der Regel Pauli / zunRom. 8, 1. Römern am 8. Es ist nichts verdamliches an denen die in Christo JEsu seyn / die nicht leben nach dem Fleisch / sondern nach dem Geiste. Wann der Mensch durch Busse im Glauben von Sünden auffgestanden / vnd befleissiget sich GOtt zu dienen / vnnd für Sünden zu hüten / so ist er vnbefleckt vnnd vnsträfflich / dann was noch böses wieder Willen in vns sich reget / wirdt gereiniget / vnnd nicht zugerechnet / durch das Blut JEsu Christi deß Sohns GOttes.

Solcher heyliger Wandel in heyligem Verlangen / entstehet / vnnd soll entstehen auß hertzlicher Betrachtung der künfftigen Veränderung: Dann so die gantze Welt mit solchem Vngestüm̃ wird verbrennen / wirdts ja nicht sicher seyn / der Welt dienen. So ein newe Welt folgen wird / darinnen Gerechtigkeit wohnet / müssen wir ja allen Fleiß anwenden / daß wir selbst durch fleischliche Befleckung vns von dieser Wohnung der Gerechtigkeit nicht außschliessen.

Es beschliesset Petrus diese Vermahnung mit solchem Spruch: Die Gedult vnsers HERREN achtet für ewerV. 15. Seligkeit. Damit will er zum Beschluß so viel sagen: Werdet ja nicht sicher vber dem Verzug seiner Zukunfft / sondern viel mehr achtet diese Gedult vnd Langmuth deß HERRN für ewre vnd vieler Menschen Seligkeit / dardurch euch Zeit gegönnet wirdt zur wahren Bekehrung: Nehmet die Zeit solcher Langmut in acht / vnd gebraucht deren zu ewrer Seligkeit.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0589" n="573"/>
erfunden                      werden. Ohne Verunreinigung / vntadelhafftig müssen wir vns halten in allem Thun                      vnnd Fürhaben / also daß wir allenthalben vnnd alle zeit haben den Frieden eines                      guten Gewissen / fertig vnd bereyt mit Frewden für GOTT in seiner Zukunfft                      zuerscheinen.</p>
        <p>Wie ist aber solches müglich / in allem Wandel solchen Fleiß zubehalten? Gar wol                      ists müglich / aber nach der Regel Pauli / zun<note place="right">Rom. 8,                          1.</note> Römern am 8. Es ist nichts verdamliches an denen die in Christo                      JEsu seyn / die nicht leben nach dem Fleisch / sondern nach dem Geiste. Wann der                      Mensch durch Busse im Glauben von Sünden auffgestanden / vnd befleissiget sich                      GOtt zu dienen / vnnd für Sünden zu hüten / so ist er vnbefleckt vnnd                      vnsträfflich / dann was noch böses wieder Willen in vns sich reget / wirdt                      gereiniget / vnnd nicht zugerechnet / durch das Blut JEsu Christi deß Sohns                      GOttes.</p>
        <p>Solcher heyliger Wandel in heyligem Verlangen / entstehet / vnnd soll entstehen                      auß hertzlicher Betrachtung der künfftigen Veränderung: Dann so die gantze Welt                      mit solchem Vngestüm&#x0303; wird verbrennen / wirdts ja nicht sicher                      seyn / der Welt dienen. So ein newe Welt folgen wird / darinnen Gerechtigkeit                      wohnet / müssen wir ja allen Fleiß anwenden / daß wir selbst durch fleischliche                      Befleckung vns von dieser Wohnung der Gerechtigkeit nicht außschliessen.</p>
        <p>Es beschliesset Petrus diese Vermahnung mit solchem Spruch: Die Gedult vnsers                      HERREN achtet für ewer<note place="right">V. 15.</note> Seligkeit. Damit                      will er zum Beschluß so viel sagen: Werdet ja nicht sicher vber dem Verzug                      seiner Zukunfft / sondern viel mehr achtet diese Gedult vnd Langmuth deß HERRN                      für ewre vnd vieler Menschen Seligkeit / dardurch euch Zeit gegönnet wirdt zur                      wahren Bekehrung: Nehmet die Zeit solcher Langmut in acht / vnd gebraucht deren                      zu ewrer Seligkeit.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[573/0589] erfunden werden. Ohne Verunreinigung / vntadelhafftig müssen wir vns halten in allem Thun vnnd Fürhaben / also daß wir allenthalben vnnd alle zeit haben den Frieden eines guten Gewissen / fertig vnd bereyt mit Frewden für GOTT in seiner Zukunfft zuerscheinen. Wie ist aber solches müglich / in allem Wandel solchen Fleiß zubehalten? Gar wol ists müglich / aber nach der Regel Pauli / zun Römern am 8. Es ist nichts verdamliches an denen die in Christo JEsu seyn / die nicht leben nach dem Fleisch / sondern nach dem Geiste. Wann der Mensch durch Busse im Glauben von Sünden auffgestanden / vnd befleissiget sich GOtt zu dienen / vnnd für Sünden zu hüten / so ist er vnbefleckt vnnd vnsträfflich / dann was noch böses wieder Willen in vns sich reget / wirdt gereiniget / vnnd nicht zugerechnet / durch das Blut JEsu Christi deß Sohns GOttes. Rom. 8, 1. Solcher heyliger Wandel in heyligem Verlangen / entstehet / vnnd soll entstehen auß hertzlicher Betrachtung der künfftigen Veränderung: Dann so die gantze Welt mit solchem Vngestüm̃ wird verbrennen / wirdts ja nicht sicher seyn / der Welt dienen. So ein newe Welt folgen wird / darinnen Gerechtigkeit wohnet / müssen wir ja allen Fleiß anwenden / daß wir selbst durch fleischliche Befleckung vns von dieser Wohnung der Gerechtigkeit nicht außschliessen. Es beschliesset Petrus diese Vermahnung mit solchem Spruch: Die Gedult vnsers HERREN achtet für ewer Seligkeit. Damit will er zum Beschluß so viel sagen: Werdet ja nicht sicher vber dem Verzug seiner Zukunfft / sondern viel mehr achtet diese Gedult vnd Langmuth deß HERRN für ewre vnd vieler Menschen Seligkeit / dardurch euch Zeit gegönnet wirdt zur wahren Bekehrung: Nehmet die Zeit solcher Langmut in acht / vnd gebraucht deren zu ewrer Seligkeit. V. 15.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/589
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/589>, abgerufen am 27.04.2024.