Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Der H. Geist wirdt in heyliger Schrifft einem außgegossenen Ioel. 2, 28.Wasser verglichen / als beym Propheten Joel: Nach diesem will ich meinen Geist außgiessen vber alles Fleisch. Ioh. 7. 38.Vnd Christus beym Johanne am 7. Wer an mich glaubet / von deß Leibe werden Ströme deß lebendigen Wassers fliessen. Das sagt er aber von dem Geiste / welchen empfahen solten / die an jhn glaubeten. Wann nun der H. Geist vber vns außgegossen wirdt / so fangt er in vns an zu würcken sein Werck / hertzlich Wolgefallen an GOtt / Fried vnnd Frewd in Christo JEsu vnserm Heyland. Solche Würckung deß Geistes wird hie verglichen einer Vollerey. Der Wein macht frölich / vnnd setzet jhn in einen newen Standt / daß er seiner Sinnen nicht mächtig ist / was er redet vnd thut / das thut vnd redet der Wein in jhm. Also wann der Mensch voll Geistes ist / kompt er in einen newen Stand / gebraucht nicht seiner Sinn / sondern läßt sich treiben vom H. Geist / den läßt er in jhm reden vnnd walten / vnnd von Act. 2, 13.dem wird er erfrewet. Daher / als die Apostel voll Geistes wurden / vnd auß dem Geist redeten / hattens etliche jhren Spott / vnd sprachen: Sie sind voll süsses Weins Wie selig ist der von solcher Trunckenheit etwas erfahren hat?

2. Ejus co miten hilaritatem.

Wann die Welt beym Wein sonderliche Lust will haben / braucht sie Lieder vnd Seytenspiel. Das findet sich auch bey geistlicher Trunckenheit. Dann wann die Seele voll wirdt deß heyligen Geistes / so hebet sich an ein singen vnnd jubiliren im Hertzen. V. 19. 20.Darumb folget: Redet vntereinander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnnd spielet dem HErrn in ewerm Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOtt vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HErrn JEsu Christi. Dreyerley wird gesagt / vnd doch einerley bedeutet.

Der H. Geist wirdt in heyliger Schrifft einem außgegossenen Ioel. 2, 28.Wasser verglichen / als beym Propheten Joel: Nach diesem will ich meinen Geist außgiessen vber alles Fleisch. Ioh. 7. 38.Vnd Christus beym Johanne am 7. Wer an mich glaubet / von deß Leibe werden Ströme deß lebendigen Wassers fliessen. Das sagt er aber von dem Geiste / welchen empfahen solten / die an jhn glaubeten. Wann nun der H. Geist vber vns außgegossen wirdt / so fangt er in vns an zu würcken sein Werck / hertzlich Wolgefallen an GOtt / Fried vnnd Frewd in Christo JEsu vnserm Heyland. Solche Würckung deß Geistes wird hie verglichen einer Vollerey. Der Wein macht frölich / vnnd setzet jhn in einen newen Standt / daß er seiner Sinnen nicht mächtig ist / was er redet vnd thut / das thut vnd redet der Wein in jhm. Also wann der Mensch voll Geistes ist / kompt er in einen newen Stand / gebraucht nicht seiner Sinn / sondern läßt sich treiben vom H. Geist / den läßt er in jhm reden vnnd walten / vnnd von Act. 2, 13.dem wird er erfrewet. Daher / als die Apostel voll Geistes wurden / vnd auß dem Geist redeten / hattens etliche jhren Spott / vnd sprachen: Sie sind voll süsses Weins Wie selig ist der von solcher Trunckenheit etwas erfahren hat?

2. Ejus co mitẽ hilaritatem.

Wann die Welt beym Wein sonderliche Lust will haben / braucht sie Lieder vnd Seytenspiel. Das findet sich auch bey geistlicher Trunckenheit. Dann wann die Seele voll wirdt deß heyligen Geistes / so hebet sich an ein singen vnnd jubiliren im Hertzen. V. 19. 20.Darumb folget: Redet vntereinander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnnd spielet dem HErrn in ewerm Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOtt vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HErrn JEsu Christi. Dreyerley wird gesagt / vnd doch einerley bedeutet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0432" n="416"/>
Der H. Geist wirdt in                      heyliger Schrifft einem außgegossenen <note place="left">Ioel. 2,                          28.</note>Wasser verglichen / als beym Propheten Joel: Nach diesem will ich                      meinen Geist außgiessen vber alles Fleisch. <note place="left">Ioh. 7.                          38.</note>Vnd Christus beym Johanne am 7. Wer an mich glaubet / von deß                      Leibe werden Ströme deß lebendigen Wassers fliessen. Das sagt er aber von dem                      Geiste / welchen empfahen solten / die an jhn glaubeten. Wann nun der H. Geist                      vber vns außgegossen wirdt / so fangt er in vns an zu würcken sein Werck /                      hertzlich Wolgefallen an GOtt / Fried vnnd Frewd in Christo JEsu vnserm Heyland.                      Solche Würckung deß Geistes wird hie verglichen einer Vollerey. Der Wein macht                      frölich / vnnd setzet jhn in einen newen Standt / daß er seiner Sinnen nicht                      mächtig ist / was er redet vnd thut / das thut vnd redet der Wein in jhm. Also                      wann der Mensch voll Geistes ist / kompt er in einen newen Stand / gebraucht                      nicht seiner Sinn / sondern läßt sich treiben vom H. Geist / den läßt er in jhm                      reden vnnd walten / vnnd von <note place="left">Act. 2, 13.</note>dem                      wird er erfrewet. Daher / als die Apostel voll Geistes wurden / vnd auß dem                      Geist redeten / hattens etliche jhren Spott / vnd sprachen: Sie sind voll süsses                      Weins Wie selig ist der von solcher Trunckenheit etwas erfahren hat?</p>
        <note place="left">2. Ejus co mite&#x0303; hilaritatem.</note>
        <p>Wann die Welt beym Wein sonderliche Lust will haben / braucht sie Lieder vnd                      Seytenspiel. Das findet sich auch bey geistlicher Trunckenheit. Dann wann die                      Seele voll wirdt deß heyligen Geistes / so hebet sich an ein singen vnnd                      jubiliren im Hertzen. <note place="left">V. 19. 20.</note>Darumb folget:                      Redet vntereinander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern /                      singet vnnd spielet dem HErrn in ewerm Hertzen / vnd saget Danck allezeit für                      alles / GOtt vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HErrn JEsu Christi. Dreyerley                      wird gesagt / vnd doch einerley bedeutet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0432] Der H. Geist wirdt in heyliger Schrifft einem außgegossenen Wasser verglichen / als beym Propheten Joel: Nach diesem will ich meinen Geist außgiessen vber alles Fleisch. Vnd Christus beym Johanne am 7. Wer an mich glaubet / von deß Leibe werden Ströme deß lebendigen Wassers fliessen. Das sagt er aber von dem Geiste / welchen empfahen solten / die an jhn glaubeten. Wann nun der H. Geist vber vns außgegossen wirdt / so fangt er in vns an zu würcken sein Werck / hertzlich Wolgefallen an GOtt / Fried vnnd Frewd in Christo JEsu vnserm Heyland. Solche Würckung deß Geistes wird hie verglichen einer Vollerey. Der Wein macht frölich / vnnd setzet jhn in einen newen Standt / daß er seiner Sinnen nicht mächtig ist / was er redet vnd thut / das thut vnd redet der Wein in jhm. Also wann der Mensch voll Geistes ist / kompt er in einen newen Stand / gebraucht nicht seiner Sinn / sondern läßt sich treiben vom H. Geist / den läßt er in jhm reden vnnd walten / vnnd von dem wird er erfrewet. Daher / als die Apostel voll Geistes wurden / vnd auß dem Geist redeten / hattens etliche jhren Spott / vnd sprachen: Sie sind voll süsses Weins Wie selig ist der von solcher Trunckenheit etwas erfahren hat? Ioel. 2, 28. Ioh. 7. 38. Act. 2, 13. Wann die Welt beym Wein sonderliche Lust will haben / braucht sie Lieder vnd Seytenspiel. Das findet sich auch bey geistlicher Trunckenheit. Dann wann die Seele voll wirdt deß heyligen Geistes / so hebet sich an ein singen vnnd jubiliren im Hertzen. Darumb folget: Redet vntereinander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnnd spielet dem HErrn in ewerm Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOtt vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HErrn JEsu Christi. Dreyerley wird gesagt / vnd doch einerley bedeutet. V. 19. 20.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/432
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/432>, abgerufen am 15.05.2024.