Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.lit ad gratitudinem novae vite.GOtt vnd der Vatter vnsers HERRN JEsu Christi / der vns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen / in himlischen Gütern / durch Christum. Hieher treibet er sie auch zu einem danckbarlichen Leben. Dann das ist die Summa der gantzen Epistel. Ihr seyd beruffen zur Gemeinschafft Christi Eph. 4, 1.JEsu. Darumb wandert würdiglich / wie es sich geziemet ewerem Beruff. Dann wer einmal auß dem Reich der Finsternuß gezogen / vnd ein lebendiges Glied an dem Leibe JEsu Christi worden ist / vnd wendet sich dennoch wieder zur vorigen Vnreinigkeit / der schändet den Leib Christi / vnd stürtzet sich wissentlich ins Verderben. Diß treibet der Apostel im 4. vnd 5. Cap. Wie er dann auch sonst allenthalben vermahnet vnnd reitzet zum Christlichen Wandel / wie wol mit vnterschiedlichen Worten. In gegenwärtiger Lection thut ers vnter dem Bilde einer Ernewerung. Solch Vermahnen muß noch stätig getrieben werden / dann es wird nimmer dahin kommen / daß daß Fleisch für Frewden springe vber dem guten / wie es der Geist gerne wolte / wann einer schon das Wort GOttes gerne hört / es lieb vnnd werth hält / ist doch das Fleisch faul / vnnd wieder bellet / ja setzet sich starck zu wieder. Darüber feyrt der Sathan auch nicht / findet er so viel Raum / daß er mit den Spitzen seiner Klawen ansetzen kan / dringet er bald gantz nach / so dann Glaub vnd Geist kaum können fort kommen / wann man schon immer treibet mit dem Worte / vnd den Menschen auffmuntert / was würde geschehen / wann man diß treiben liesse anstehen? So vnachtsamb seyn alle Menschen / wie herrlich sie auch seyn / daß sie ohn treiben nicht fort kommen / nichts thun / sondern vielmehr in der Gottseligkeit verkalten. Darumb soll niemand gedencken / diß hab ich lange gewust / ich kans auch andere selbst lehren. Die wir andere lehren vnd treiben / bedürffen gar sehr / Thema.daß wir wieder getrieben werden. Darumb wollen wir auch nun dem Geist GOttes zuhören / wie er die Christen zu der Ernewe- lit ad gratitudinem novae vitę.GOtt vnd der Vatter vnsers HERRN JEsu Christi / der vns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen / in himlischen Gütern / durch Christum. Hieher treibet er sie auch zu einem danckbarlichen Leben. Dann das ist die Summa der gantzen Epistel. Ihr seyd beruffen zur Gemeinschafft Christi Eph. 4, 1.JEsu. Darumb wandert würdiglich / wie es sich geziemet ewerem Beruff. Dann wer einmal auß dem Reich der Finsternuß gezogen / vnd ein lebendiges Glied an dem Leibe JEsu Christi worden ist / vnd wendet sich dennoch wieder zur vorigen Vnreinigkeit / der schändet den Leib Christi / vnd stürtzet sich wissentlich ins Verderben. Diß treibet der Apostel im 4. vnd 5. Cap. Wie er dann auch sonst allenthalben vermahnet vnnd reitzet zum Christlichen Wandel / wie wol mit vnterschiedlichen Worten. In gegenwärtiger Lection thut ers vnter dem Bilde einer Ernewerung. Solch Vermahnen muß noch stätig getrieben werden / dann es wird nimmer dahin kommen / daß daß Fleisch für Frewden springe vber dem guten / wie es der Geist gerne wolte / wann einer schon das Wort GOttes gerne hört / es lieb vnnd werth hält / ist doch das Fleisch faul / vnnd wieder bellet / ja setzet sich starck zu wieder. Darüber feyrt der Sathan auch nicht / findet er so viel Raum / daß er mit den Spitzen seiner Klawen ansetzen kan / dringet er bald gantz nach / so dann Glaub vnd Geist kaum können fort kommen / wann man schon immer treibet mit dem Worte / vnd den Menschen auffmuntert / was würde geschehen / wann man diß treiben liesse anstehen? So vnachtsamb seyn alle Menschen / wie herrlich sie auch seyn / daß sie ohn treiben nicht fort kommen / nichts thun / sondern vielmehr in der Gottseligkeit verkalten. Darumb soll niemand gedencken / diß hab ich lange gewust / ich kans auch andere selbst lehren. Die wir andere lehren vnd treiben / bedürffen gar sehr / Thema.daß wir wieder getrieben werden. Darumb wollen wir auch nun dem Geist GOttes zuhören / wie er die Christen zu der Ernewe- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0406" n="390"/><note place="left">lit ad gratitudinem novae vitę.</note>GOtt vnd der Vatter vnsers HERRN JEsu Christi / der vns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen / in himlischen Gütern / durch Christum. Hieher treibet er sie auch zu einem danckbarlichen Leben. Dann das ist die Summa der gantzen Epistel. Ihr seyd beruffen zur Gemeinschafft Christi <note place="left">Eph. 4, 1.</note>JEsu. Darumb wandert würdiglich / wie es sich geziemet ewerem Beruff. Dann wer einmal auß dem Reich der Finsternuß gezogen / vnd ein lebendiges Glied an dem Leibe JEsu Christi worden ist / vnd wendet sich dennoch wieder zur vorigen Vnreinigkeit / der schändet den Leib Christi / vnd stürtzet sich wissentlich ins Verderben. Diß treibet der Apostel im 4. vnd 5. Cap. Wie er dann auch sonst allenthalben vermahnet vnnd reitzet zum Christlichen Wandel / wie wol mit vnterschiedlichen Worten. In gegenwärtiger Lection thut ers vnter dem Bilde einer Ernewerung.</p> <note place="left">Ad novam piamque vitam saepè excitandi Christiani.</note> <p>Solch Vermahnen muß noch stätig getrieben werden / dann es wird nimmer dahin kommen / daß daß Fleisch für Frewden springe vber dem guten / wie es der Geist gerne wolte / wann einer schon das Wort GOttes gerne hört / es lieb vnnd werth hält / ist doch das Fleisch faul / vnnd wieder bellet / ja setzet sich starck zu wieder. Darüber feyrt der Sathan auch nicht / findet er so viel Raum / daß er mit den Spitzen seiner Klawen ansetzen kan / dringet er bald gantz nach / so dann Glaub vnd Geist kaum können fort kommen / wann man schon immer treibet mit dem Worte / vnd den Menschen auffmuntert / was würde geschehen / wann man diß treiben liesse anstehen? So vnachtsamb seyn alle Menschen / wie herrlich sie auch seyn / daß sie ohn treiben nicht fort kommen / nichts thun / sondern vielmehr in der Gottseligkeit verkalten. Darumb soll niemand gedencken / diß hab ich lange gewust / ich kans auch andere selbst lehren. Die wir andere lehren vnd treiben / bedürffen gar sehr / <note place="left">Thema.</note>daß wir wieder getrieben werden. Darumb wollen wir auch nun dem Geist GOttes zuhören / wie er die Christen zu der Ernewe- </p> </div> </body> </text> </TEI> [390/0406]
GOtt vnd der Vatter vnsers HERRN JEsu Christi / der vns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen / in himlischen Gütern / durch Christum. Hieher treibet er sie auch zu einem danckbarlichen Leben. Dann das ist die Summa der gantzen Epistel. Ihr seyd beruffen zur Gemeinschafft Christi JEsu. Darumb wandert würdiglich / wie es sich geziemet ewerem Beruff. Dann wer einmal auß dem Reich der Finsternuß gezogen / vnd ein lebendiges Glied an dem Leibe JEsu Christi worden ist / vnd wendet sich dennoch wieder zur vorigen Vnreinigkeit / der schändet den Leib Christi / vnd stürtzet sich wissentlich ins Verderben. Diß treibet der Apostel im 4. vnd 5. Cap. Wie er dann auch sonst allenthalben vermahnet vnnd reitzet zum Christlichen Wandel / wie wol mit vnterschiedlichen Worten. In gegenwärtiger Lection thut ers vnter dem Bilde einer Ernewerung.
lit ad gratitudinem novae vitę.
Eph. 4, 1. Solch Vermahnen muß noch stätig getrieben werden / dann es wird nimmer dahin kommen / daß daß Fleisch für Frewden springe vber dem guten / wie es der Geist gerne wolte / wann einer schon das Wort GOttes gerne hört / es lieb vnnd werth hält / ist doch das Fleisch faul / vnnd wieder bellet / ja setzet sich starck zu wieder. Darüber feyrt der Sathan auch nicht / findet er so viel Raum / daß er mit den Spitzen seiner Klawen ansetzen kan / dringet er bald gantz nach / so dann Glaub vnd Geist kaum können fort kommen / wann man schon immer treibet mit dem Worte / vnd den Menschen auffmuntert / was würde geschehen / wann man diß treiben liesse anstehen? So vnachtsamb seyn alle Menschen / wie herrlich sie auch seyn / daß sie ohn treiben nicht fort kommen / nichts thun / sondern vielmehr in der Gottseligkeit verkalten. Darumb soll niemand gedencken / diß hab ich lange gewust / ich kans auch andere selbst lehren. Die wir andere lehren vnd treiben / bedürffen gar sehr / daß wir wieder getrieben werden. Darumb wollen wir auch nun dem Geist GOttes zuhören / wie er die Christen zu der Ernewe-
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