Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Diß ist ein gemeine Gnad / daran sich halten muß ein jeglicherDiscrepantia. der gedenckt selig zu werden / doch erscheinet dieselbe viel grösser / wann sie auch den Heyden mitgetheylet wird. Dann wie grösser die Gefahr ist / je herrlicher ist auch die Erquickung. Es haben gewißlich dieselbe die in der Christenheit aufferzogen werden / einen grossen Vortheyl für denen / die daraussen seyn / sie hören täglich GOttes Wort / stehen im Bund der Gnaden / jhr Same ist heylig vnd gesegnet nach der Verheissung: Ich will dein Gott seyn / vnd deines Samens GOtt. Die armen Heyden aber seynEph. 2, 12. todt in Sünden / haben jhren Wandel in den Lüsten deß Fleisches / vnter dem Fürsten der Finsternuß / vnd wissen nichts bessers: Sie seyn ohn Christo / frembd vnd ausser der Burgerschafft Israel / vnd Frembd von dem Testament der Verheissung. Daher sie keine Hoffnung haben / vnd seyn ohne GOtt in der Welt. Wann nun GOtt der reich ist von Barmhertzigkeit sie auß solchem Jammer versetzet in das Reich seines Sohns / vnd sie wiedergebühret / daß sie seyn in Christo JEsu / daß auch die / die weylandV. 13. 18. 19. ferne waren von der Gnad / nahe kommen durch das Blut Christi / also daß sie haben sampt vns einen Zugang in einem Geist zum Vatter / da sie nicht mehr seyn Gäste vnnd Frembdling im Reich GOttes / sondern Burger mit den Heyligen vnd GOttesEph. 3, [8]. Haußgenossen. Das ist ein vnaußgründliche Gnade / vnd vnaußforschlicher Reichthumb Christi. Dann wie einer mag von Glück sagen / der im Schiffbruch errettet wird / da viel andere in derselben Noth von dem wilden Meer verschlungen seyn: Also mag der singen von Grund vnd Barmhertzigkeit / der auß der Heydenschafft bekehret ist / als welcher dem ewigen Verderben entrunnen / darinnen viel tausent versincken / vnnd ersauffen müssen ewiglich. Dieses ist / daß Paulum treibet zur Dancksagung für seineGratia quo major, hoc magis pel- Epheser / wann er die Epistel an jhnen also anhebet: Gelobet sey Diß ist ein gemeine Gnad / daran sich halten muß ein jeglicherDiscrepãtia. der gedenckt selig zu werden / doch erscheinet dieselbe viel grösser / wann sie auch den Heyden mitgetheylet wird. Dann wie grösser die Gefahr ist / je herrlicher ist auch die Erquickung. Es haben gewißlich dieselbe die in der Christenheit aufferzogen werden / einen grossen Vortheyl für denen / die daraussen seyn / sie hören täglich GOttes Wort / stehen im Bund der Gnaden / jhr Same ist heylig vnd gesegnet nach der Verheissung: Ich will dein Gott seyn / vnd deines Samens GOtt. Die armen Heyden aber seynEph. 2, 12. todt in Sünden / haben jhren Wandel in den Lüsten deß Fleisches / vnter dem Fürsten der Finsternuß / vnd wissen nichts bessers: Sie seyn ohn Christo / frembd vnd ausser der Burgerschafft Israel / vnd Frembd von dem Testament der Verheissung. Daher sie keine Hoffnung haben / vnd seyn ohne GOtt in der Welt. Wann nun GOtt der reich ist von Barmhertzigkeit sie auß solchem Jammer versetzet in das Reich seines Sohns / vnd sie wiedergebühret / daß sie seyn in Christo JEsu / daß auch die / die weylandV. 13. 18. 19. ferne waren von der Gnad / nahe kommen durch das Blut Christi / also daß sie haben sampt vns einen Zugang in einem Geist zum Vatter / da sie nicht mehr seyn Gäste vnnd Frembdling im Reich GOttes / sondern Burger mit den Heyligen vnd GOttesEph. 3, [8]. Haußgenossen. Das ist ein vnaußgründliche Gnade / vnd vnaußforschlicher Reichthumb Christi. Dann wie einer mag von Glück sagen / der im Schiffbruch errettet wird / da viel andere in derselben Noth von dem wilden Meer verschlungen seyn: Also mag der singen von Grund vnd Barmhertzigkeit / der auß der Heydenschafft bekehret ist / als welcher dem ewigen Verderben entrunnen / darinnen viel tausent versincken / vnnd ersauffen müssen ewiglich. 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Diß ist ein gemeine Gnad / daran sich halten muß ein jeglicher der gedenckt selig zu werden / doch erscheinet dieselbe viel grösser / wann sie auch den Heyden mitgetheylet wird. Dann wie grösser die Gefahr ist / je herrlicher ist auch die Erquickung. Es haben gewißlich dieselbe die in der Christenheit aufferzogen werden / einen grossen Vortheyl für denen / die daraussen seyn / sie hören täglich GOttes Wort / stehen im Bund der Gnaden / jhr Same ist heylig vnd gesegnet nach der Verheissung: Ich will dein Gott seyn / vnd deines Samens GOtt. Die armen Heyden aber seyn todt in Sünden / haben jhren Wandel in den Lüsten deß Fleisches / vnter dem Fürsten der Finsternuß / vnd wissen nichts bessers: Sie seyn ohn Christo / frembd vnd ausser der Burgerschafft Israel / vnd Frembd von dem Testament der Verheissung. Daher sie keine Hoffnung haben / vnd seyn ohne GOtt in der Welt.
Discrepãtia.
Eph. 2, 12. Wann nun GOtt der reich ist von Barmhertzigkeit sie auß solchem Jammer versetzet in das Reich seines Sohns / vnd sie wiedergebühret / daß sie seyn in Christo JEsu / daß auch die / die weyland ferne waren von der Gnad / nahe kommen durch das Blut Christi / also daß sie haben sampt vns einen Zugang in einem Geist zum Vatter / da sie nicht mehr seyn Gäste vnnd Frembdling im Reich GOttes / sondern Burger mit den Heyligen vnd GOttes Haußgenossen. Das ist ein vnaußgründliche Gnade / vnd vnaußforschlicher Reichthumb Christi. Dann wie einer mag von Glück sagen / der im Schiffbruch errettet wird / da viel andere in derselben Noth von dem wilden Meer verschlungen seyn: Also mag der singen von Grund vnd Barmhertzigkeit / der auß der Heydenschafft bekehret ist / als welcher dem ewigen Verderben entrunnen / darinnen viel tausent versincken / vnnd ersauffen müssen ewiglich.
V. 13. 18. 19.
Eph. 3, 8. Dieses ist / daß Paulum treibet zur Dancksagung für seine Epheser / wann er die Epistel an jhnen also anhebet: Gelobet sey
Gratia quò major, hoc magis pel-
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