Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

geben. Vnd wiederumb; So das Erbe durch Verheissung gegeben wird / so wirds durch Gesetz nicht erworben.

Nun aber wird das Erbe durch Verheissung gegeben. Das ist offenbar in dem Exempel Abrahams: GOtt hats Abraham durch die Verheissung frey geschenckt. Es wird beydes von Christen vnd Juden zugegeben / daß wir müssen auff solche weise für GOtt gerecht vnd selig werden / wie Abraham. Daher heisst er ein Vatter vieler Völcker. Nun aber hat Abraham den Segen vnd das himlische Erbe erlanget durch Verheissung: GOtt hats jhm frey geschenckt. Die Verheissung lautet also: In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erden; damit wird dem Abraham zugesaget ein Sohn / der künfftig solte geboren werden / dadurch der Segen vnd die himlische Seligkeit nicht allein auff jhn / sondern auff alle verfluchte Menschen kommen solte. Das glaubte Abraham; denn Verheissung vnd Glaube gehören beysammen. Wo eine göttliche Verheissung ist / muß sie durch Glauben auffgenommen werden / so bleibet sie fest. Weil nun Abraham durch den Glauben die Verheissung annahm / erlanget er dadurch den Segen / Gen. 15, 6. Rom. 4, 3.vnd das himlische Erbe / wie geschrieben stehet: Abraham glaubte GOtt / vnd das ward jhm gerechnet zur Gerechtigkeit.

Wie nun Abraham die Gerechtigkeit / den Segen vnd das himlische Erbe erlanget hat / so sollen wirs auch erlangen; darumb Rom. 4, 23. 24. 25.wenn die Schrifft saget / daß dem Abraham sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet sey / sagt sie solches nicht allein vmb seinetwillen / sondern auch vmb vnsertwillen / welchen es soll zugerechnet werden / so wir glauben an den / der vnsern HERRN JESVM aufferwecket hat von den Todten / welcher ist vmb vnser Sünde

geben. Vnd wiederumb; So das Erbe durch Verheissung gegeben wird / so wirds durch Gesetz nicht erworben.

Nun aber wird das Erbe durch Verheissung gegeben. Das ist offenbar in dem Exempel Abrahams: GOtt hats Abraham durch die Verheissung frey geschenckt. Es wird beydes von Christen vnd Juden zugegeben / daß wir müssen auff solche weise für GOtt gerecht vnd selig werden / wie Abraham. Daher heisst er ein Vatter vieler Völcker. Nun aber hat Abraham den Segen vnd das himlische Erbe erlanget durch Verheissung: GOtt hats jhm frey geschenckt. Die Verheissung lautet also: In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erden; damit wird dem Abraham zugesaget ein Sohn / der künfftig solte geboren werden / dadurch der Segen vnd die himlische Seligkeit nicht allein auff jhn / sondern auff alle verfluchte Menschen kommen solte. Das glaubte Abraham; denn Verheissung vnd Glaube gehören beysammen. Wo eine göttliche Verheissung ist / muß sie durch Glauben auffgenommen werden / so bleibet sie fest. Weil nun Abraham durch den Glauben die Verheissung annahm / erlanget er dadurch den Segen / Gen. 15, 6. Rom. 4, 3.vnd das himlische Erbe / wie geschrieben stehet: Abraham glaubte GOtt / vnd das ward jhm gerechnet zur Gerechtigkeit.

Wie nun Abraham die Gerechtigkeit / den Segen vnd das himlische Erbe erlanget hat / so sollen wirs auch erlangen; darumb Rom. 4, 23. 24. 25.wenn die Schrifft saget / daß dem Abraham sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet sey / sagt sie solches nicht allein vmb seinetwillen / sondern auch vmb vnsertwillen / welchen es soll zugerechnet werden / so wir glauben an den / der vnsern HERRN JESVM aufferwecket hat von den Todten / welcher ist vmb vnser Sünde

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0288" n="272"/>
geben. Vnd wiederumb; So das Erbe                      durch Verheissung gegeben wird / so wirds durch Gesetz nicht erworben.</p>
        <p>Nun aber wird das Erbe durch Verheissung gegeben. Das ist offenbar in dem Exempel                      Abrahams: GOtt hats Abraham durch die Verheissung frey geschenckt. Es wird                      beydes von Christen vnd Juden zugegeben / daß wir müssen auff solche weise für                      GOtt gerecht vnd selig werden / wie Abraham. Daher heisst er ein Vatter vieler                      Völcker. Nun aber hat Abraham den Segen vnd das himlische Erbe erlanget durch                      Verheissung: GOtt hats jhm frey geschenckt. Die Verheissung lautet also: In                      deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erden; damit wird dem                      Abraham zugesaget ein Sohn / der künfftig solte geboren werden / dadurch der                      Segen vnd die himlische Seligkeit nicht allein auff jhn / sondern auff alle                      verfluchte Menschen kommen solte. Das glaubte Abraham; denn Verheissung vnd                      Glaube gehören beysammen. Wo eine göttliche Verheissung ist / muß sie durch                      Glauben auffgenommen werden / so bleibet sie fest. Weil nun Abraham durch den                      Glauben die Verheissung annahm / erlanget er dadurch den Segen / <note place="left">Gen. 15, 6. Rom. 4, 3.</note>vnd das himlische Erbe /                      wie geschrieben stehet: Abraham glaubte GOtt / vnd das ward jhm gerechnet zur                      Gerechtigkeit.</p>
        <p>Wie nun Abraham die Gerechtigkeit / den Segen vnd das himlische Erbe erlanget hat                      / so sollen wirs auch erlangen; darumb <note place="left">Rom. 4, 23. 24.                          25.</note>wenn die Schrifft saget / daß dem Abraham sein Glaube zur                      Gerechtigkeit gerechnet sey / sagt sie solches nicht allein vmb seinetwillen /                      sondern auch vmb vnsertwillen / welchen es soll zugerechnet werden / so wir                      glauben an den / der vnsern HERRN JESVM aufferwecket hat von den Todten /                      welcher ist vmb vnser Sünde
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272/0288] geben. Vnd wiederumb; So das Erbe durch Verheissung gegeben wird / so wirds durch Gesetz nicht erworben. Nun aber wird das Erbe durch Verheissung gegeben. Das ist offenbar in dem Exempel Abrahams: GOtt hats Abraham durch die Verheissung frey geschenckt. Es wird beydes von Christen vnd Juden zugegeben / daß wir müssen auff solche weise für GOtt gerecht vnd selig werden / wie Abraham. Daher heisst er ein Vatter vieler Völcker. Nun aber hat Abraham den Segen vnd das himlische Erbe erlanget durch Verheissung: GOtt hats jhm frey geschenckt. Die Verheissung lautet also: In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erden; damit wird dem Abraham zugesaget ein Sohn / der künfftig solte geboren werden / dadurch der Segen vnd die himlische Seligkeit nicht allein auff jhn / sondern auff alle verfluchte Menschen kommen solte. Das glaubte Abraham; denn Verheissung vnd Glaube gehören beysammen. Wo eine göttliche Verheissung ist / muß sie durch Glauben auffgenommen werden / so bleibet sie fest. Weil nun Abraham durch den Glauben die Verheissung annahm / erlanget er dadurch den Segen / vnd das himlische Erbe / wie geschrieben stehet: Abraham glaubte GOtt / vnd das ward jhm gerechnet zur Gerechtigkeit. Gen. 15, 6. Rom. 4, 3. Wie nun Abraham die Gerechtigkeit / den Segen vnd das himlische Erbe erlanget hat / so sollen wirs auch erlangen; darumb wenn die Schrifft saget / daß dem Abraham sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet sey / sagt sie solches nicht allein vmb seinetwillen / sondern auch vmb vnsertwillen / welchen es soll zugerechnet werden / so wir glauben an den / der vnsern HERRN JESVM aufferwecket hat von den Todten / welcher ist vmb vnser Sünde Rom. 4, 23. 24. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/288
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/288>, abgerufen am 03.05.2024.