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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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tel frage / dadurch er möge leben. Wenn nun Christus ruffet: Wer an mich glaubet / der soll leben. Da leuchtet vns die Herrligkeit deß HERRN mit auffgedecktem Angesicht / vnd gibt klar vnd offenbarlich seinen gnädigen Willen zu erkennen.

2. Cum vi transmutativa.

Zum andern / schawen wir die Herrligkeit GOttes in dem Spiegel deß Evangelij / also / daß wir in dasselbe Bild verkläret werden. Denn es ist ein kräfftiges Bild / vnd verwandelt vnser Seel vnd Gemüth / daß wir seiner Schönheit ähnlich werden; Eben wie Moses ein gläntzendes Angesicht bekam / darvon / daß er mit GOtt redet vnd vmbgieng. Da der Mensch anfänglich erschaffen ward / hatte er das Bild Gottes bey sich; bald darauff ward er verwandelt ins Satans Bilde / in dem er durch die Sünde von GOtt abfiel. Nun aber werden wir ernewert zum Bilde Gottes / in dem vns GOtt scheinen lässt seine Herrligkeit vnd Klarheit / in dem Angesicht Christi Jesu. Das Gesetz zeiget vns auch wol das Bilde Gottes / aber mit verdecktem Angesicht / vnd ohne Krafft demselben gleichförmig zu werden. Aber in der gnädigen Verkündigung der Gerechtigkeit / die wir haben in Christo Jesu / werden wir lebendig gemacht / vnd finden Krafft in dem Geist Christi / dadurch wir zu seinem Bilde ernewert werden.

Paulatim crescendo.

Es ist aber hie wol zu mercken / das gesaget wird: Wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern. Es ist die Ernewrung zu dem Bilde Gottes nicht alsbald vollkommen / sondern sie hat jhren Wachsthumb. Wie mehr wir in den geistlichen Spiegel schawen / vnd die Herrligkeit Gottes in Christo betrachten / das ist / wie mehr wir mit dem Wort deß Evangelij vmbgehen / wie mehr der jnnerliche Mensch an dem Bilde Gottes wächset vnd zunimbt.

Per Spiritun Domini.

Woher kompt diese Verklärung? Vom Geist deß HERRN; Denn es ist das Wort deß Evangelij nicht allein

tel frage / dadurch er möge leben. Wenn nun Christus ruffet: Wer an mich glaubet / der soll leben. Da leuchtet vns die Herrligkeit deß HERRN mit auffgedecktem Angesicht / vnd gibt klar vnd offenbarlich seinen gnädigen Willen zu erkennen.

2. Cum vi transmutativa.

Zum andern / schawen wir die Herrligkeit GOttes in dem Spiegel deß Evangelij / also / daß wir in dasselbe Bild verkläret werden. Denn es ist ein kräfftiges Bild / vnd verwandelt vnser Seel vnd Gemüth / daß wir seiner Schönheit ähnlich werden; Eben wie Moses ein gläntzendes Angesicht bekam / darvon / daß er mit GOtt redet vnd vmbgieng. Da der Mensch anfänglich erschaffen ward / hatte er das Bild Gottes bey sich; bald darauff ward er verwandelt ins Satans Bilde / in dem er durch die Sünde von GOtt abfiel. Nun aber werden wir ernewert zum Bilde Gottes / in dem vns GOtt scheinen lässt seine Herrligkeit vnd Klarheit / in dem Angesicht Christi Jesu. Das Gesetz zeiget vns auch wol das Bilde Gottes / aber mit verdecktem Angesicht / vnd ohne Krafft demselben gleichförmig zu werden. Aber in der gnädigen Verkündigung der Gerechtigkeit / die wir haben in Christo Jesu / werden wir lebendig gemacht / vnd finden Krafft in dem Geist Christi / dadurch wir zu seinem Bilde ernewert werden.

Paulatim crescendo.

Es ist aber hie wol zu mercken / das gesaget wird: Wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern. Es ist die Ernewrung zu dem Bilde Gottes nicht alsbald vollkommen / sondern sie hat jhren Wachsthumb. Wie mehr wir in den geistlichen Spiegel schawen / vnd die Herrligkeit Gottes in Christo betrachten / das ist / wie mehr wir mit dem Wort deß Evangelij vmbgehen / wie mehr der jnnerliche Mensch an dem Bilde Gottes wächset vnd zunimbt.

Per Spiritũ Domini.

Woher kompt diese Verklärung? Vom Geist deß HERRN; Denn es ist das Wort deß Evangelij nicht allein

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[254/0270] tel frage / dadurch er möge leben. Wenn nun Christus ruffet: Wer an mich glaubet / der soll leben. Da leuchtet vns die Herrligkeit deß HERRN mit auffgedecktem Angesicht / vnd gibt klar vnd offenbarlich seinen gnädigen Willen zu erkennen. Zum andern / schawen wir die Herrligkeit GOttes in dem Spiegel deß Evangelij / also / daß wir in dasselbe Bild verkläret werden. Denn es ist ein kräfftiges Bild / vnd verwandelt vnser Seel vnd Gemüth / daß wir seiner Schönheit ähnlich werden; Eben wie Moses ein gläntzendes Angesicht bekam / darvon / daß er mit GOtt redet vnd vmbgieng. Da der Mensch anfänglich erschaffen ward / hatte er das Bild Gottes bey sich; bald darauff ward er verwandelt ins Satans Bilde / in dem er durch die Sünde von GOtt abfiel. Nun aber werden wir ernewert zum Bilde Gottes / in dem vns GOtt scheinen lässt seine Herrligkeit vnd Klarheit / in dem Angesicht Christi Jesu. Das Gesetz zeiget vns auch wol das Bilde Gottes / aber mit verdecktem Angesicht / vnd ohne Krafft demselben gleichförmig zu werden. Aber in der gnädigen Verkündigung der Gerechtigkeit / die wir haben in Christo Jesu / werden wir lebendig gemacht / vnd finden Krafft in dem Geist Christi / dadurch wir zu seinem Bilde ernewert werden. Es ist aber hie wol zu mercken / das gesaget wird: Wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern. Es ist die Ernewrung zu dem Bilde Gottes nicht alsbald vollkommen / sondern sie hat jhren Wachsthumb. Wie mehr wir in den geistlichen Spiegel schawen / vnd die Herrligkeit Gottes in Christo betrachten / das ist / wie mehr wir mit dem Wort deß Evangelij vmbgehen / wie mehr der jnnerliche Mensch an dem Bilde Gottes wächset vnd zunimbt. Woher kompt diese Verklärung? Vom Geist deß HERRN; Denn es ist das Wort deß Evangelij nicht allein

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/270>, abgerufen am 22.11.2024.