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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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stand gebe / vnd lehre jhn den Weg deß Rechtes? vnd lehre jhn die Erkäntnüß / vnd vnterweise jhn den Weg deß Verstandes. Das begreiffet Paulus kurtz zusammen / vnd spricht: Wer ist sein Rathgeber gewesen? Salomon war ein weiser König / vnd so weiß / daß seines gleichen nicht gefunden ist / auch nicht wird gefunden werden / noch hat er seine Räthe gehabt. Aber wer ist Gottes Rathgeber gewesen? Welcher vnter den Menschenkindern darff sich vnterstehen / dem HERRN einen Rath zu geben / wie er etwas anfangen vnd machen soll? Ist er nicht die vnendliche Weißheit? Muß nicht von jhm kommen alle Weißheit / die bey vns Menschenkindern kan gefunden werden? Warumb meisterst du denn die Wercke deß HERRN? Meynestu du seyest klüger denn GOtt / in dem du achtest / es wäre besser / wenn es anders wäre? Denn so thöricht seynd wir Menschen / daß wir dürffen dencken / wann es nach vnserm Sinne gieng / so wäre es recht. Eben als wann die vnendliche Weißheit vnsers Raths bedürffte / vnd von vns solte Weißheit holen.

Der dritte Grund ist genommen auß dem 41. Capitel deß Büchleins Hiob / allda der HERR spricht: Wer hat mir was zuvor gegeben / daß ichs jhm vergelte? Es ist mein / was vnter allen Himmeln ist. Also auch hie: Wer hat jhm etwas zuvor gegeben / das jhm wieder werde vergolten? Denn von jhm / vnd durch jhn / vnd in jhm sind alle ding. Alle Ding seynd von GOtt / denn er ist der Schöpffer / der auß nichts alles gemacht. Alles durch GOtt / denn GOtt bedarff keines Instruments / wann er alles erschaffet / Er macht alles durch sein kräfftiges Wort; vnd was die Creaturen gutes vermögen / das thun sie durch GOtt / vnd durch eine Krafft auß GOtt. Alles ist zu GOTT gerichtet vnd seinen Ehren / als zu einem Zweck vnd Ziel. Weil denn alles von jhm ist / was da ist / so hat jhm auch

stand gebe / vnd lehre jhn den Weg deß Rechtes? vnd lehre jhn die Erkäntnüß / vnd vnterweise jhn den Weg deß Verstandes. Das begreiffet Paulus kurtz zusammen / vnd spricht: Wer ist sein Rathgeber gewesen? Salomon war ein weiser König / vnd so weiß / daß seines gleichen nicht gefunden ist / auch nicht wird gefunden werden / noch hat er seine Räthe gehabt. Aber wer ist Gottes Rathgeber gewesen? Welcher vnter den Menschenkindern darff sich vnterstehen / dem HERRN einen Rath zu geben / wie er etwas anfangen vnd machen soll? Ist er nicht die vnendliche Weißheit? Muß nicht von jhm kom̃en alle Weißheit / die bey vns Menschenkindern kan gefunden werden? Warumb meisterst du denn die Wercke deß HERRN? Meynestu du seyest klüger denn GOtt / in dem du achtest / es wäre besser / wenn es anders wäre? Denn so thöricht seynd wir Menschen / daß wir dürffen dencken / wann es nach vnserm Sinne gieng / so wäre es recht. Eben als wann die vnendliche Weißheit vnsers Raths bedürffte / vnd von vns solte Weißheit holen.

Der dritte Grund ist genommen auß dem 41. Capitel deß Büchleins Hiob / allda der HERR spricht: Wer hat mir was zuvor gegeben / daß ichs jhm vergelte? Es ist mein / was vnter allen Himmeln ist. Also auch hie: Wer hat jhm etwas zuvor gegeben / das jhm wieder werde vergolten? Denn von jhm / vnd durch jhn / vnd in jhm sind alle ding. Alle Ding seynd von GOtt / denn er ist der Schöpffer / der auß nichts alles gemacht. Alles durch GOtt / denn GOtt bedarff keines Instruments / wann er alles erschaffet / Er macht alles durch sein kräfftiges Wort; vnd was die Creaturen gutes vermögen / das thun sie durch GOtt / vnd durch eine Krafft auß GOtt. Alles ist zu GOTT gerichtet vnd seinen Ehren / als zu einem Zweck vnd Ziel. Weil denn alles von jhm ist / was da ist / so hat jhm auch

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[8/0024] stand gebe / vnd lehre jhn den Weg deß Rechtes? vnd lehre jhn die Erkäntnüß / vnd vnterweise jhn den Weg deß Verstandes. Das begreiffet Paulus kurtz zusammen / vnd spricht: Wer ist sein Rathgeber gewesen? Salomon war ein weiser König / vnd so weiß / daß seines gleichen nicht gefunden ist / auch nicht wird gefunden werden / noch hat er seine Räthe gehabt. Aber wer ist Gottes Rathgeber gewesen? Welcher vnter den Menschenkindern darff sich vnterstehen / dem HERRN einen Rath zu geben / wie er etwas anfangen vnd machen soll? Ist er nicht die vnendliche Weißheit? Muß nicht von jhm kom̃en alle Weißheit / die bey vns Menschenkindern kan gefunden werden? Warumb meisterst du denn die Wercke deß HERRN? Meynestu du seyest klüger denn GOtt / in dem du achtest / es wäre besser / wenn es anders wäre? Denn so thöricht seynd wir Menschen / daß wir dürffen dencken / wann es nach vnserm Sinne gieng / so wäre es recht. Eben als wann die vnendliche Weißheit vnsers Raths bedürffte / vnd von vns solte Weißheit holen. Der dritte Grund ist genommen auß dem 41. Capitel deß Büchleins Hiob / allda der HERR spricht: Wer hat mir was zuvor gegeben / daß ichs jhm vergelte? Es ist mein / was vnter allen Himmeln ist. Also auch hie: Wer hat jhm etwas zuvor gegeben / das jhm wieder werde vergolten? Denn von jhm / vnd durch jhn / vnd in jhm sind alle ding. Alle Ding seynd von GOtt / denn er ist der Schöpffer / der auß nichts alles gemacht. Alles durch GOtt / denn GOtt bedarff keines Instruments / wann er alles erschaffet / Er macht alles durch sein kräfftiges Wort; vnd was die Creaturen gutes vermögen / das thun sie durch GOtt / vnd durch eine Krafft auß GOtt. Alles ist zu GOTT gerichtet vnd seinen Ehren / als zu einem Zweck vnd Ziel. Weil denn alles von jhm ist / was da ist / so hat jhm auch

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/24>, abgerufen am 26.04.2024.