Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Zauberer Elimam verblendet. Die Weissagung gehet entweder auff die Wissenschafft zukünfftiger Dinge / wie solche auch im anfang Newes Testaments gewesen / oder auff die Erklärung heiliger Schrifft / wann man auß derselben zuvor verkündigen kan künfftiges Glück oder Vnglück / Zorn vnd Straff / Hülff vnd Belohnung. Die Gabe Geister zu vnterscheiden / lehret vns zu vnterscheiden beydes die Personen vnd die Lehre. Wann man schon kan vnterscheiden zwischen recht vnd falscher Lehre / so bleibets dennoch eine Kunst / zu vnterscheiden den Heuchler von dem Auffrichtigen / einen falschen Bruder von einem rechtschaffenen Lehrer / vnd den Wolff erkennen vnter dem Schaaffpeltz. Durch solche Gabe merckete Petrus bald die Heucheley Ananiae vnd Simonis.Act. 5. & 8. Die Gabe mancherley Sprachen ist / wann man mit vielen Sprachen die Geheimnüß Gottes außreden kan. Die Gabe Sprachen außzulegen begreifft in sich eine heilsame Erklärung der heiligen Schrifft / zu erfinden vnd außzudrucken das sonderbare Liecht vnd Krafft / so in einem jeglichen Wort heiliger Schrifft verborgen liget. Ein solchen Vnterschied macht auch Paulus im folgenden 14. Cap. vnter den Gaben mit Sprachen zu reden / vnd vnter den Gaben außzulegen vnd zu weissagen. Also befindets sich / daß einer fürtrefflich ist in mancherley Sprachen / ein ander hingegen in Sprachen nicht so sehr geübet / ein sonderlich Liecht empfindet die Krafft vnd Meynung deß Geistes in der Schrifft zu ersehen.

Von diesen vnd dergleichen mannigfaltigen Gaben zeuget Paulus weiter / daß in einem jeglichen Christen sich die Gaben deß Geistes erzeigen / vnd einem jeglichen / doch mit Vnterscheid / gegeben werde die Beweisung deß Geistes / in dem der Heilige Geist durch die Gaben / als durch seine eigentliche Wirckungen offenbaret wird; ja auch bey den Heuchlern lassen sich herrliche Gaben deß Geistes sehen: wie denn Christus zeuget

Zauberer Elimam verblendet. Die Weissagung gehet entweder auff die Wissenschafft zukünfftiger Dinge / wie solche auch im anfang Newes Testaments gewesen / oder auff die Erklärung heiliger Schrifft / wann man auß derselben zuvor verkündigen kan künfftiges Glück oder Vnglück / Zorn vnd Straff / Hülff vnd Belohnung. Die Gabe Geister zu vnterscheiden / lehret vns zu vnterscheiden beydes die Personen vnd die Lehre. Wann man schon kan vnterscheiden zwischen recht vnd falscher Lehre / so bleibets dennoch eine Kunst / zu vnterscheiden den Heuchler von dem Auffrichtigen / einen falschen Bruder von einem rechtschaffenen Lehrer / vnd den Wolff erkennen vnter dem Schaaffpeltz. Durch solche Gabe merckete Petrus bald die Heucheley Ananiae vnd Simonis.Act. 5. & 8. Die Gabe mancherley Sprachen ist / wann man mit vielen Sprachen die Geheimnüß Gottes außreden kan. Die Gabe Sprachen außzulegen begreifft in sich eine heilsame Erklärung der heiligen Schrifft / zu erfinden vnd außzudrucken das sonderbare Liecht vnd Krafft / so in einem jeglichen Wort heiliger Schrifft verborgen liget. Ein solchen Vnterschied macht auch Paulus im folgenden 14. Cap. vnter den Gaben mit Sprachen zu reden / vnd vnter den Gaben außzulegen vnd zu weissagen. Also befindets sich / daß einer fürtrefflich ist in mancherley Sprachen / ein ander hingegen in Sprachen nicht so sehr geübet / ein sonderlich Liecht empfindet die Krafft vnd Meynung deß Geistes in der Schrifft zu ersehen.

Von diesen vnd dergleichen mannigfaltigen Gaben zeuget Paulus weiter / daß in einem jeglichen Christen sich die Gaben deß Geistes erzeigen / vnd einem jeglichen / doch mit Vnterscheid / gegeben werde die Beweisung deß Geistes / in dem der Heilige Geist durch die Gaben / als durch seine eigentliche Wirckungen offenbaret wird; ja auch bey den Heuchlern lassen sich herrliche Gaben deß Geistes sehen: wie denn Christus zeuget

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0229" n="213"/>
Zauberer Elimam verblendet. Die Weissagung gehet entweder auff die Wissenschafft                      zukünfftiger Dinge / wie solche auch im anfang Newes Testaments gewesen / oder                      auff die Erklärung heiliger Schrifft / wann man auß derselben zuvor verkündigen                      kan künfftiges Glück oder Vnglück / Zorn vnd Straff / Hülff vnd Belohnung. Die                      Gabe Geister zu vnterscheiden / lehret vns zu vnterscheiden beydes die Personen                      vnd die Lehre. Wann man schon kan vnterscheiden zwischen recht vnd falscher                      Lehre / so bleibets dennoch eine Kunst / zu vnterscheiden den Heuchler von dem                      Auffrichtigen / einen falschen Bruder von einem rechtschaffenen Lehrer / vnd den                      Wolff erkennen vnter dem Schaaffpeltz. Durch solche Gabe merckete Petrus bald                      die Heucheley Ananiae vnd Simonis.<note place="right">Act. 5. &amp;                          8.</note> Die Gabe mancherley Sprachen ist / wann man mit vielen Sprachen                      die Geheimnüß Gottes außreden kan. Die Gabe Sprachen außzulegen begreifft in                      sich eine heilsame Erklärung der heiligen Schrifft / zu erfinden vnd                      außzudrucken das sonderbare Liecht vnd Krafft / so in einem jeglichen Wort                      heiliger Schrifft verborgen liget. Ein solchen Vnterschied macht auch Paulus im                      folgenden 14. Cap. vnter den Gaben mit Sprachen zu reden / vnd vnter den Gaben                      außzulegen vnd zu weissagen. Also befindets sich / daß einer fürtrefflich ist in                      mancherley Sprachen / ein ander hingegen in Sprachen nicht so sehr geübet / ein                      sonderlich Liecht empfindet die Krafft vnd Meynung deß Geistes in der Schrifft                      zu ersehen.</p>
        <p>Von diesen vnd dergleichen mannigfaltigen Gaben zeuget Paulus weiter / daß in                      einem jeglichen Christen sich die Gaben deß Geistes erzeigen / vnd einem                      jeglichen / doch mit Vnterscheid / gegeben werde die Beweisung deß Geistes / in                      dem der Heilige Geist durch die Gaben / als durch seine eigentliche Wirckungen                      offenbaret wird; ja auch bey den Heuchlern lassen sich herrliche Gaben deß                      Geistes sehen: wie denn Christus zeuget
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0229] Zauberer Elimam verblendet. Die Weissagung gehet entweder auff die Wissenschafft zukünfftiger Dinge / wie solche auch im anfang Newes Testaments gewesen / oder auff die Erklärung heiliger Schrifft / wann man auß derselben zuvor verkündigen kan künfftiges Glück oder Vnglück / Zorn vnd Straff / Hülff vnd Belohnung. Die Gabe Geister zu vnterscheiden / lehret vns zu vnterscheiden beydes die Personen vnd die Lehre. Wann man schon kan vnterscheiden zwischen recht vnd falscher Lehre / so bleibets dennoch eine Kunst / zu vnterscheiden den Heuchler von dem Auffrichtigen / einen falschen Bruder von einem rechtschaffenen Lehrer / vnd den Wolff erkennen vnter dem Schaaffpeltz. Durch solche Gabe merckete Petrus bald die Heucheley Ananiae vnd Simonis. Die Gabe mancherley Sprachen ist / wann man mit vielen Sprachen die Geheimnüß Gottes außreden kan. Die Gabe Sprachen außzulegen begreifft in sich eine heilsame Erklärung der heiligen Schrifft / zu erfinden vnd außzudrucken das sonderbare Liecht vnd Krafft / so in einem jeglichen Wort heiliger Schrifft verborgen liget. Ein solchen Vnterschied macht auch Paulus im folgenden 14. Cap. vnter den Gaben mit Sprachen zu reden / vnd vnter den Gaben außzulegen vnd zu weissagen. Also befindets sich / daß einer fürtrefflich ist in mancherley Sprachen / ein ander hingegen in Sprachen nicht so sehr geübet / ein sonderlich Liecht empfindet die Krafft vnd Meynung deß Geistes in der Schrifft zu ersehen. Act. 5. & 8. Von diesen vnd dergleichen mannigfaltigen Gaben zeuget Paulus weiter / daß in einem jeglichen Christen sich die Gaben deß Geistes erzeigen / vnd einem jeglichen / doch mit Vnterscheid / gegeben werde die Beweisung deß Geistes / in dem der Heilige Geist durch die Gaben / als durch seine eigentliche Wirckungen offenbaret wird; ja auch bey den Heuchlern lassen sich herrliche Gaben deß Geistes sehen: wie denn Christus zeuget

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/229
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/229>, abgerufen am 28.03.2024.