Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.1. Pet. 1, 17.Sintemal jhr nun den zum Vatter anruffet / der ohn ansehen der Person richtet / nach eines jeglichen Werck / so führet ewren Wandel / so lang jhr hie wallet / mit Furchten / wie Petrus ermahnet / in seiner ersten Epistel am 1. Lasset keinen Tag anbrechen / darinnen jhr euch nicht auffs newe auffmuntert wider den Satan / mit wachen vnd beten. Lasset ewer stetiges seufftzen seyn: HERR / führ vns nicht in Versuchung. Ach HERR / nimb deinen H. Geist nicht von mir. Dabey nehmet euch in acht / daß jhr ja im anfang den Reitzungen zur Sünde nicht zu viel trawet / vnd haltet die fliegende Gedancken im Zaum / vnd vnd wo jhr ja auß Schwachheit fallet / so stehet wieder auff im Glauben deß Fürsprechers Jesu Christi. Alsdenn können wir GOtt sich erlich zutrawen / Er werde alle Versuchung so richten / daß wirs können ertragen vnd überwinden. Hiebey lerne auch zuletzt diß / daß du dich über keines Menschen Fall lustig machest / du sollst vielmehr hertzlich Mitleiden haben / mit dem gemeinen Elend aller Menschen. Greiff nur in deinen eigen Busen / vnd fühle / was du für Fleisch habest. Allermeist wann sich ein Christ nach schwerem Fall gebessert hat / vnd vorhin gnugsam darüber betrübet geworden ist; sollstu jhm seine Trübsal nicht grösser machen / vnd jhm seinen Fall nicht auffrücken. Nun / heiliger Vatter / wir seynd schwach / vnd zu Sünden sehr geneiget / alles tichten vnd trachten ist nur böse / bewahr vns / lieber Vatter / daß wir nicht abfallen von deiner Gnade / vnd nimb deinen H. Geist nicht von vns. Verschaff allewege / daß die Versuchung ein solch ende gewinne / daß wir der Gewalt deß Satans entrinnen / durch den Heyland JEsum CHristum / Amen. 1. Pet. 1, 17.Sintemal jhr nun den zum Vatter anruffet / der ohn ansehen der Person richtet / nach eines jeglichen Werck / so führet ewren Wandel / so lang jhr hie wallet / mit Furchten / wie Petrus ermahnet / in seiner ersten Epistel am 1. Lasset keinen Tag anbrechen / darinnen jhr euch nicht auffs newe auffmuntert wider den Satan / mit wachen vnd beten. Lasset ewer stetiges seufftzen seyn: HERR / führ vns nicht in Versuchung. Ach HERR / nimb deinen H. Geist nicht von mir. Dabey nehmet euch in acht / daß jhr ja im anfang den Reitzungen zur Sünde nicht zu viel trawet / vnd haltet die fliegende Gedancken im Zaum / vnd vnd wo jhr ja auß Schwachheit fallet / so stehet wieder auff im Glauben deß Fürsprechers Jesu Christi. Alsdenn können wir GOtt sich erlich zutrawen / Er werde alle Versuchung so richten / daß wirs können ertragen vnd überwinden. Hiebey lerne auch zuletzt diß / daß du dich über keines Menschen Fall lustig machest / du sollst vielmehr hertzlich Mitleiden haben / mit dem gemeinen Elend aller Menschen. Greiff nur in deinen eigen Busen / vnd fühle / was du für Fleisch habest. Allermeist wann sich ein Christ nach schwerem Fall gebessert hat / vnd vorhin gnugsam darüber betrübet geworden ist; sollstu jhm seine Trübsal nicht grösser machen / vnd jhm seinen Fall nicht auffrücken. Nun / heiliger Vatter / wir seynd schwach / vnd zu Sünden sehr geneiget / alles tichten vnd trachten ist nur böse / bewahr vns / lieber Vatter / daß wir nicht abfallen von deiner Gnade / vnd nimb deinen H. Geist nicht von vns. Verschaff allewege / daß die Versuchung ein solch ende gewinne / daß wir der Gewalt deß Satans entrinnen / durch den Heyland JEsum CHristum / Amen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0216" n="200"/><note place="left">1. Pet. 1, 17.</note>Sintemal jhr nun den zum Vatter anruffet / der ohn ansehen der Person richtet / nach eines jeglichen Werck / so führet ewren Wandel / so lang jhr hie wallet / mit Furchten / wie Petrus ermahnet / in seiner ersten Epistel am 1. Lasset keinen Tag anbrechen / darinnen jhr euch nicht auffs newe auffmuntert wider den Satan / mit wachen vnd beten. Lasset ewer stetiges seufftzen seyn: HERR / führ vns nicht in Versuchung. Ach HERR / nimb deinen H. Geist nicht von mir. Dabey nehmet euch in acht / daß jhr ja im anfang den Reitzungen zur Sünde nicht zu viel trawet / vnd haltet die fliegende Gedancken im Zaum / vnd vnd wo jhr ja auß Schwachheit fallet / so stehet wieder auff im Glauben deß Fürsprechers Jesu Christi. Alsdenn können wir GOtt sich erlich zutrawen / Er werde alle Versuchung so richten / daß wirs können ertragen vnd überwinden.</p> <note place="left">2. Ad condolendum in lapsu proximi.</note> <p>Hiebey lerne auch zuletzt diß / daß du dich über keines Menschen Fall lustig machest / du sollst vielmehr hertzlich Mitleiden haben / mit dem gemeinen Elend aller Menschen. Greiff nur in deinen eigen Busen / vnd fühle / was du für Fleisch habest. Allermeist wann sich ein Christ nach schwerem Fall gebessert hat / vnd vorhin gnugsam darüber betrübet geworden ist; sollstu jhm seine Trübsal nicht grösser machen / vnd jhm seinen Fall nicht auffrücken.</p> <p>Nun / heiliger Vatter / wir seynd schwach / vnd zu Sünden sehr geneiget / alles tichten vnd trachten ist nur böse / bewahr vns / lieber Vatter / daß wir nicht abfallen von deiner Gnade / vnd nimb deinen H. Geist nicht von vns. Verschaff allewege / daß die Versuchung ein solch ende gewinne / daß wir der Gewalt deß Satans entrinnen / durch den Heyland JEsum CHristum / Amen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [200/0216]
Sintemal jhr nun den zum Vatter anruffet / der ohn ansehen der Person richtet / nach eines jeglichen Werck / so führet ewren Wandel / so lang jhr hie wallet / mit Furchten / wie Petrus ermahnet / in seiner ersten Epistel am 1. Lasset keinen Tag anbrechen / darinnen jhr euch nicht auffs newe auffmuntert wider den Satan / mit wachen vnd beten. Lasset ewer stetiges seufftzen seyn: HERR / führ vns nicht in Versuchung. Ach HERR / nimb deinen H. Geist nicht von mir. Dabey nehmet euch in acht / daß jhr ja im anfang den Reitzungen zur Sünde nicht zu viel trawet / vnd haltet die fliegende Gedancken im Zaum / vnd vnd wo jhr ja auß Schwachheit fallet / so stehet wieder auff im Glauben deß Fürsprechers Jesu Christi. Alsdenn können wir GOtt sich erlich zutrawen / Er werde alle Versuchung so richten / daß wirs können ertragen vnd überwinden.
1. Pet. 1, 17. Hiebey lerne auch zuletzt diß / daß du dich über keines Menschen Fall lustig machest / du sollst vielmehr hertzlich Mitleiden haben / mit dem gemeinen Elend aller Menschen. Greiff nur in deinen eigen Busen / vnd fühle / was du für Fleisch habest. Allermeist wann sich ein Christ nach schwerem Fall gebessert hat / vnd vorhin gnugsam darüber betrübet geworden ist; sollstu jhm seine Trübsal nicht grösser machen / vnd jhm seinen Fall nicht auffrücken.
Nun / heiliger Vatter / wir seynd schwach / vnd zu Sünden sehr geneiget / alles tichten vnd trachten ist nur böse / bewahr vns / lieber Vatter / daß wir nicht abfallen von deiner Gnade / vnd nimb deinen H. Geist nicht von vns. Verschaff allewege / daß die Versuchung ein solch ende gewinne / daß wir der Gewalt deß Satans entrinnen / durch den Heyland JEsum CHristum / Amen.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/216>, abgerufen am 16.02.2025. |