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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Nach geschehener That war nicht seine Sorge / wie er mit GOtt möchte versöhnet werden / sondern alle seine Gedancken waren dahin gerichtet / wie er die Schmach möchte von sich abwenden / dacht auff List / ließ den frommen Vriam auß dem Krieg nach Hause beruffen / in meynung / er würde sich zu seinem Weibe der Bathseba legen / damit wäre denn das Bubenstück deß Königes bedeckt. Wie aber solches nicht angehet / ergreifft er einen andern Rath / der den guten Vriam vmb sein Leben bracht. Wie das geschehen / fähret der König zu / nimbt das geschändete Weib zur Ehe; damit war alles gut / vnd dachte König David auff keine Sünde.

Nun ists ein elend Ding / daß ein Mensch / der in Gottes Gnade lebet / also falle in Sünde / vnd durch die Sünde in die Gewalt deß Satans vnd der Höllen. Denn andere Hoffnung haben wir vns nicht zu machen / wo wir anders nach Gottes heiligem Worte richten wollen. Denn so spricht GOtt durch den Propheten Ezech. 18, 24.Ezechiel am 18. Cap. Wo sich der Gottlose kehret von seiner Gerechtigkeit / vnd thut böses / vnd lebet nach allen Greweln / die ein Gottloser thut / solt der leben? Ja / aller seiner Gerechtigkeit / die er gethan hat / soll nicht gedacht werden / sondern in seiner Vbertrettung vnd Sünde / die er gethan hat / soll er sterben. Vnd wann David bey seiner Sicherheit noch hätt sollen Gottes Gnad behalten / wobey solte man denn endlich mercken / daß wir gewiß im Glauben / vnd in einem seligen himlischen Stande wären? Die Schrifft saget nicht allein: Wo jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Die Christo angehören / creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden: sondern sie saget auch: Wer die Wercke deß Fleisches thut / der hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein / er gehöret Christo nicht zu. Zwar

Nach geschehener That war nicht seine Sorge / wie er mit GOtt möchte versöhnet werden / sondern alle seine Gedancken waren dahin gerichtet / wie er die Schmach möchte von sich abwenden / dacht auff List / ließ den frommen Vriam auß dem Krieg nach Hause beruffen / in meynung / er würde sich zu seinem Weibe der Bathseba legen / damit wäre denn das Bubenstück deß Königes bedeckt. Wie aber solches nicht angehet / ergreifft er einen andern Rath / der den guten Vriam vmb sein Leben bracht. Wie das geschehen / fähret der König zu / nimbt das geschändete Weib zur Ehe; damit war alles gut / vnd dachte König David auff keine Sünde.

Nun ists ein elend Ding / daß ein Mensch / der in Gottes Gnade lebet / also falle in Sünde / vnd durch die Sünde in die Gewalt deß Satans vnd der Höllen. Denn andere Hoffnung haben wir vns nicht zu machen / wo wir anders nach Gottes heiligem Worte richten wollen. Denn so spricht GOtt durch den Propheten Ezech. 18, 24.Ezechiel am 18. Cap. Wo sich der Gottlose kehret von seiner Gerechtigkeit / vnd thut böses / vnd lebet nach allen Greweln / die ein Gottloser thut / solt der leben? Ja / aller seiner Gerechtigkeit / die er gethan hat / soll nicht gedacht werden / sondern in seiner Vbertrettung vnd Sünde / die er gethan hat / soll er sterben. Vnd wann David bey seiner Sicherheit noch hätt sollen Gottes Gnad behalten / wobey solte man denn endlich mercken / daß wir gewiß im Glauben / vnd in einem seligen himlischen Stande wären? Die Schrifft saget nicht allein: Wo jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Die Christo angehören / creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden: sondern sie saget auch: Wer die Wercke deß Fleisches thut / der hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein / er gehöret Christo nicht zu. Zwar

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[196/0212] Nach geschehener That war nicht seine Sorge / wie er mit GOtt möchte versöhnet werden / sondern alle seine Gedancken waren dahin gerichtet / wie er die Schmach möchte von sich abwenden / dacht auff List / ließ den frommen Vriam auß dem Krieg nach Hause beruffen / in meynung / er würde sich zu seinem Weibe der Bathseba legen / damit wäre denn das Bubenstück deß Königes bedeckt. Wie aber solches nicht angehet / ergreifft er einen andern Rath / der den guten Vriam vmb sein Leben bracht. Wie das geschehen / fähret der König zu / nimbt das geschändete Weib zur Ehe; damit war alles gut / vnd dachte König David auff keine Sünde. Nun ists ein elend Ding / daß ein Mensch / der in Gottes Gnade lebet / also falle in Sünde / vnd durch die Sünde in die Gewalt deß Satans vnd der Höllen. Denn andere Hoffnung haben wir vns nicht zu machen / wo wir anders nach Gottes heiligem Worte richten wollen. Denn so spricht GOtt durch den Propheten Ezechiel am 18. Cap. Wo sich der Gottlose kehret von seiner Gerechtigkeit / vnd thut böses / vnd lebet nach allen Greweln / die ein Gottloser thut / solt der leben? Ja / aller seiner Gerechtigkeit / die er gethan hat / soll nicht gedacht werden / sondern in seiner Vbertrettung vnd Sünde / die er gethan hat / soll er sterben. Vnd wann David bey seiner Sicherheit noch hätt sollen Gottes Gnad behalten / wobey solte man denn endlich mercken / daß wir gewiß im Glauben / vnd in einem seligen himlischen Stande wären? Die Schrifft saget nicht allein: Wo jhr durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Die Christo angehören / creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden: sondern sie saget auch: Wer die Wercke deß Fleisches thut / der hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein / er gehöret Christo nicht zu. Zwar Ezech. 18, 24.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/212>, abgerufen am 24.11.2024.