Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

gestillet würde / musten die Richter mit Hand anlegen / vnd die Verbrecher erwürgen / daß in dieser Plage / wie Moses auffzeichnet / vier vnd zwantzig tausent getödtet seyn. Paulus setzet nur drey vnd zwantzig tausent: ist aber nicht wider einander. Denn eben nicht gerade drey vnd zwantzig / oder vier vnd zwantzig tausent gewesen / die gestorben seyn / sondern zwischen drey vnd vier vnd zwantzig tausent / mehr als drey / vnd weniger als vier vnd zwantzig tausent.

Hurerey / allermeist wo dieselbe muthwillig getrieben wird / ist eine schwere Sünde. Denn wir nehmen die Glieder / die Christo zugehören / vnd machen darauß Hurenglieder; damit entheiligen vnd zerbrechen wir den Tempel Gottes in vns. Gleich wie die Israeliten durch Hurenbrunst also verleitet wurden / daß sie jhren GOtt hindan setzten; so verblendet dieselbe Brunst noch die Leute / daß sie Gottes Gnad vnd Gunst hindan setzen / nur daß sie jhre Lust büssen. Wie wol GOtt solches gefalle / hat er in dieser Historia nicht allein bezeuget / mit einer harten schweren Plage / sondern mit dem Lobe Pineas. Denn da ein Mann auß den Kindern Israel / ein Fürst vnter den Simeonitern / kam vnd brachte vnter seine Brüder eine Midianitin / auch Fürstliches Geschlechts / vnd that solches offentlich / das Moses vnd die gantze Gemeine in jhrem trawren zusahen. Da stund auff Pineas / der Sohn Eleasar / deß Sohns Aarons deß Priesters / vnd nahm einen Spieß / vnd gieng dem Israelitischen Mann nach / in den Hurenwinckel / vnd durchstach sie beyde / den Israelitischen Mann / vnd das Weib / durch jhren Bauch. Derselbe Eyffer gefiel Gott so wol / daß er nicht allein dem Pineas einen herrlichen Segen versprach / sondern auch dem gantzen Volek gnädig ward. Darumb werden wir hie gewarnet: Lasset vns nicht Hurerey treiben / wie etliche vnter jenen Hurerey trieben; preiset Gott an Seel vnd Leib / denn das ist Gottes / vnd nicht ewer eigen.

4. In tentatione DEI.

Die vierdte Sünde / so an den Kindern Israel gestraffet

gestillet würde / musten die Richter mit Hand anlegen / vnd die Verbrecher erwürgen / daß in dieser Plage / wie Moses auffzeichnet / vier vnd zwantzig tausent getödtet seyn. Paulus setzet nur drey vnd zwantzig tausent: ist aber nicht wider einander. Denn eben nicht gerade drey vnd zwantzig / oder vier vnd zwantzig tausent gewesen / die gestorben seyn / sondern zwischen drey vnd vier vnd zwantzig tausent / mehr als drey / vnd weniger als vier vnd zwantzig tausent.

Hurerey / allermeist wo dieselbe muthwillig getrieben wird / ist eine schwere Sünde. Denn wir nehmen die Glieder / die Christo zugehören / vnd machen darauß Hurenglieder; damit entheiligen vnd zerbrechen wir den Tempel Gottes in vns. Gleich wie die Israeliten durch Hurenbrunst also verleitet wurden / daß sie jhren GOtt hindan setzten; so verblendet dieselbe Brunst noch die Leute / daß sie Gottes Gnad vnd Gunst hindan setzen / nur daß sie jhre Lust büssen. Wie wol GOtt solches gefalle / hat er in dieser Historia nicht allein bezeuget / mit einer harten schweren Plage / sondern mit dem Lobe Pineas. Denn da ein Mann auß den Kindern Israel / ein Fürst vnter den Simeonitern / kam vnd brachte vnter seine Brüder eine Midianitin / auch Fürstliches Geschlechts / vnd that solches offentlich / das Moses vnd die gantze Gemeine in jhrem trawren zusahen. Da stund auff Pineas / der Sohn Eleasar / deß Sohns Aarons deß Priesters / vnd nahm einen Spieß / vnd gieng dem Israelitischen Mann nach / in den Hurenwinckel / vnd durchstach sie beyde / den Israelitischen Mann / vnd das Weib / durch jhren Bauch. Derselbe Eyffer gefiel Gott so wol / daß er nicht allein dem Pineas einen herrlichen Segen versprach / sondern auch dem gantzen Volek gnädig ward. Darumb werden wir hie gewarnet: Lasset vns nicht Hurerey treiben / wie etliche vnter jenen Hurerey trieben; preiset Gott an Seel vnd Leib / denn das ist Gottes / vnd nicht ewer eigen.

4. In tentatione DEI.

Die vierdte Sünde / so an den Kindern Israel gestraffet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0200" n="184"/>
gestillet würde / musten die                      Richter mit Hand anlegen / vnd die Verbrecher erwürgen / daß in dieser Plage /                      wie Moses auffzeichnet / vier vnd zwantzig tausent getödtet seyn. Paulus setzet                      nur drey vnd zwantzig tausent: ist aber nicht wider einander. Denn eben nicht                      gerade drey vnd zwantzig / oder vier vnd zwantzig tausent gewesen / die                      gestorben seyn / sondern zwischen drey vnd vier vnd zwantzig tausent / mehr als                      drey / vnd weniger als vier vnd zwantzig tausent.</p>
        <p>Hurerey / allermeist wo dieselbe muthwillig getrieben wird / ist eine schwere                      Sünde. Denn wir nehmen die Glieder / die Christo zugehören / vnd machen darauß                      Hurenglieder; damit entheiligen vnd zerbrechen wir den Tempel Gottes in vns.                      Gleich wie die Israeliten durch Hurenbrunst also verleitet wurden / daß sie                      jhren GOtt hindan setzten; so verblendet dieselbe Brunst noch die Leute / daß                      sie Gottes Gnad vnd Gunst hindan setzen / nur daß sie jhre Lust büssen. Wie wol                      GOtt solches gefalle / hat er in dieser Historia nicht allein bezeuget / mit                      einer harten schweren Plage / sondern mit dem Lobe Pineas. Denn da ein Mann auß                      den Kindern Israel / ein Fürst vnter den Simeonitern / kam vnd brachte vnter                      seine Brüder eine Midianitin / auch Fürstliches Geschlechts / vnd that solches                      offentlich / das Moses vnd die gantze Gemeine in jhrem trawren zusahen. Da stund                      auff Pineas / der Sohn Eleasar / deß Sohns Aarons deß Priesters / vnd nahm einen                      Spieß / vnd gieng dem Israelitischen Mann nach / in den Hurenwinckel / vnd                      durchstach sie beyde / den Israelitischen Mann / vnd das Weib / durch jhren                      Bauch. Derselbe Eyffer gefiel Gott so wol / daß er nicht allein dem Pineas einen                      herrlichen Segen versprach / sondern auch dem gantzen Volek gnädig ward. Darumb                      werden wir hie gewarnet: Lasset vns nicht Hurerey treiben / wie etliche vnter                      jenen Hurerey trieben; preiset Gott an Seel vnd Leib / denn das ist Gottes / vnd                      nicht ewer eigen.</p>
        <note place="left">4. In tentatione DEI.</note>
        <p>Die vierdte Sünde / so an den Kindern Israel gestraffet
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184/0200] gestillet würde / musten die Richter mit Hand anlegen / vnd die Verbrecher erwürgen / daß in dieser Plage / wie Moses auffzeichnet / vier vnd zwantzig tausent getödtet seyn. Paulus setzet nur drey vnd zwantzig tausent: ist aber nicht wider einander. Denn eben nicht gerade drey vnd zwantzig / oder vier vnd zwantzig tausent gewesen / die gestorben seyn / sondern zwischen drey vnd vier vnd zwantzig tausent / mehr als drey / vnd weniger als vier vnd zwantzig tausent. Hurerey / allermeist wo dieselbe muthwillig getrieben wird / ist eine schwere Sünde. Denn wir nehmen die Glieder / die Christo zugehören / vnd machen darauß Hurenglieder; damit entheiligen vnd zerbrechen wir den Tempel Gottes in vns. Gleich wie die Israeliten durch Hurenbrunst also verleitet wurden / daß sie jhren GOtt hindan setzten; so verblendet dieselbe Brunst noch die Leute / daß sie Gottes Gnad vnd Gunst hindan setzen / nur daß sie jhre Lust büssen. Wie wol GOtt solches gefalle / hat er in dieser Historia nicht allein bezeuget / mit einer harten schweren Plage / sondern mit dem Lobe Pineas. Denn da ein Mann auß den Kindern Israel / ein Fürst vnter den Simeonitern / kam vnd brachte vnter seine Brüder eine Midianitin / auch Fürstliches Geschlechts / vnd that solches offentlich / das Moses vnd die gantze Gemeine in jhrem trawren zusahen. Da stund auff Pineas / der Sohn Eleasar / deß Sohns Aarons deß Priesters / vnd nahm einen Spieß / vnd gieng dem Israelitischen Mann nach / in den Hurenwinckel / vnd durchstach sie beyde / den Israelitischen Mann / vnd das Weib / durch jhren Bauch. Derselbe Eyffer gefiel Gott so wol / daß er nicht allein dem Pineas einen herrlichen Segen versprach / sondern auch dem gantzen Volek gnädig ward. Darumb werden wir hie gewarnet: Lasset vns nicht Hurerey treiben / wie etliche vnter jenen Hurerey trieben; preiset Gott an Seel vnd Leib / denn das ist Gottes / vnd nicht ewer eigen. Die vierdte Sünde / so an den Kindern Israel gestraffet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/200
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/200>, abgerufen am 27.04.2024.