Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Vätter auß Egyptenland geführet / auß dem Diensthause / vnd hat vor vnsern Augen solche grosse Zeichen gethan / vnd vns behütet auff dem gantzen Wege / den wir gezogen sind / vnd vnter allen Völckern / durch welche wir gegangen sind; vnd hat außgestossen vor vns her alle Völcker der Amoriter / die im Lande wohneten; darumb wollen wir auch dem HERRN dienen / denn Er ist vnser GOTT. So saget auch nun jhr / meine Lieben / was jhr gesonnen seyd / vnd macht einen Schluß. Das aber ist euch gesaget: Wo jhr der Sünden dienet / so seyd jhr zwar frey von der Gerechtigkeit / aber was habt jhr für Lohn? daß jhr euch müsset schämen / vnd das Ende ist der Todt. Hingegen / so jhr Gottes Knechte seyd / so habt jhr zwar die Freyheit deß eigenwilligen Fleisches nicht / aber jhr habt diese Frucht / daß jhr heilig werdet / vnd das Ende ist das ewige Leben. Nun sprecht jhr: Wir dienen GOTT. Zu wünschen wäre es. Aber prüfet euch. Im Sünden-Reich herrschet eigne Begierde / in Christi Reich herrschet der Geist Christi. Nun forsche / wann du etwas hast vorgehabt / oder so dir zu einem Dinge eine Begierden auffgestanden / wohin hastu gedacht? Wo du auff den Geist Christi gesehen / vnd durch denselben deß Fleisches Geschäffte getödtet / so lebestu / vnd dienest im Reich Christi. So du aber den Geist Christi auß dem Sinn geschlagen / vnd wenig drauff geachtet / was dem gefalle / so schmeichele dir nicht; gedencke nicht / daß du im Dienst Gottes lebest. Gibt dir denn dein Gewissen Zeugnüß / du habest dich beflissen / GOtt zu dienen / so ernewre deinen Vorsatz täglich: Ich will dem HERRN dienen / denn er ist mein GOtt. Bey solchem Vorsatz befleissige dich stetiglich / dir selbst abzusterben / denn je mehr du deinem Willen absagest / vnd deiner Begierde / als deß Satans Tochter / das Regiment benimbst / je mehr nimbt das Reich Gottes in dir zu. So dich aber dein Ge-

Vätter auß Egyptenland geführet / auß dem Diensthause / vnd hat vor vnsern Augen solche grosse Zeichen gethan / vnd vns behütet auff dem gantzen Wege / den wir gezogen sind / vnd vnter allen Völckern / durch welche wir gegangen sind; vnd hat außgestossen vor vns her alle Völcker der Amoriter / die im Lande wohneten; darumb wollen wir auch dem HERRN dienen / denn Er ist vnser GOTT. So saget auch nun jhr / meine Lieben / was jhr gesonnen seyd / vnd macht einen Schluß. Das aber ist euch gesaget: Wo jhr der Sünden dienet / so seyd jhr zwar frey von der Gerechtigkeit / aber was habt jhr für Lohn? daß jhr euch müsset schämen / vnd das Ende ist der Todt. Hingegen / so jhr Gottes Knechte seyd / so habt jhr zwar die Freyheit deß eigenwilligen Fleisches nicht / aber jhr habt diese Frucht / daß jhr heilig werdet / vnd das Ende ist das ewige Leben. Nun sprecht jhr: Wir dienen GOTT. Zu wünschen wäre es. Aber prüfet euch. Im Sünden-Reich herrschet eigne Begierde / in Christi Reich herrschet der Geist Christi. Nun forsche / wann du etwas hast vorgehabt / oder so dir zu einem Dinge eine Begierden auffgestanden / wohin hastu gedacht? Wo du auff den Geist Christi gesehen / vnd durch denselben deß Fleisches Geschäffte getödtet / so lebestu / vnd dienest im Reich Christi. So du aber den Geist Christi auß dem Sinn geschlagen / vnd wenig drauff geachtet / was dem gefalle / so schmeichele dir nicht; gedencke nicht / daß du im Dienst Gottes lebest. Gibt dir denn dein Gewissen Zeugnüß / du habest dich beflissen / GOtt zu dienen / so ernewre deinen Vorsatz täglich: Ich will dem HERRN dienen / denn er ist mein GOtt. Bey solchem Vorsatz befleissige dich stetiglich / dir selbst abzusterben / denn je mehr du deinem Willen absagest / vnd deiner Begierde / als deß Satans Tochter / das Regiment benimbst / je mehr nimbt das Reich Gottes in dir zu. So dich aber dein Ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0172" n="156"/>
Vätter auß Egyptenland geführet / auß dem Diensthause                      / vnd hat vor vnsern Augen solche grosse Zeichen gethan / vnd vns behütet auff                      dem gantzen Wege / den wir gezogen sind / vnd vnter allen Völckern / durch                      welche wir gegangen sind; vnd hat außgestossen vor vns her alle Völcker der                      Amoriter / die im Lande wohneten; darumb wollen wir auch dem HERRN dienen / denn                      Er ist vnser GOTT. So saget auch nun jhr / meine Lieben / was jhr gesonnen seyd                      / vnd macht einen Schluß. Das aber ist euch gesaget: Wo jhr der Sünden dienet /                      so seyd jhr zwar frey von der Gerechtigkeit / aber was habt jhr für Lohn? daß                      jhr euch müsset schämen / vnd das Ende ist der Todt. Hingegen / so jhr Gottes                      Knechte seyd / so habt jhr zwar die Freyheit deß eigenwilligen Fleisches nicht /                      aber jhr habt diese Frucht / daß jhr heilig werdet / vnd das Ende ist das ewige                      Leben. Nun sprecht jhr: Wir dienen GOTT. Zu wünschen wäre es. Aber prüfet euch.                      Im Sünden-Reich herrschet eigne Begierde / in Christi Reich herrschet der Geist                      Christi. Nun forsche / wann du etwas hast vorgehabt / oder so dir zu einem Dinge                      eine Begierden auffgestanden / wohin hastu gedacht? Wo du auff den Geist Christi                      gesehen / vnd durch denselben deß Fleisches Geschäffte getödtet / so lebestu /                      vnd dienest im Reich Christi. So du aber den Geist Christi auß dem Sinn                      geschlagen / vnd wenig drauff geachtet / was dem gefalle / so schmeichele dir                      nicht; gedencke nicht / daß du im Dienst Gottes lebest. Gibt dir denn dein                      Gewissen Zeugnüß / du habest dich beflissen / GOtt zu dienen / so ernewre deinen                      Vorsatz täglich: Ich will dem HERRN dienen / denn er ist mein GOtt. Bey solchem                      Vorsatz befleissige dich stetiglich / dir selbst abzusterben / denn je mehr du                      deinem Willen absagest / vnd deiner Begierde / als deß Satans Tochter / das                      Regiment benimbst / je mehr nimbt das Reich Gottes in dir zu. So dich aber dein                              Ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0172] Vätter auß Egyptenland geführet / auß dem Diensthause / vnd hat vor vnsern Augen solche grosse Zeichen gethan / vnd vns behütet auff dem gantzen Wege / den wir gezogen sind / vnd vnter allen Völckern / durch welche wir gegangen sind; vnd hat außgestossen vor vns her alle Völcker der Amoriter / die im Lande wohneten; darumb wollen wir auch dem HERRN dienen / denn Er ist vnser GOTT. So saget auch nun jhr / meine Lieben / was jhr gesonnen seyd / vnd macht einen Schluß. Das aber ist euch gesaget: Wo jhr der Sünden dienet / so seyd jhr zwar frey von der Gerechtigkeit / aber was habt jhr für Lohn? daß jhr euch müsset schämen / vnd das Ende ist der Todt. Hingegen / so jhr Gottes Knechte seyd / so habt jhr zwar die Freyheit deß eigenwilligen Fleisches nicht / aber jhr habt diese Frucht / daß jhr heilig werdet / vnd das Ende ist das ewige Leben. Nun sprecht jhr: Wir dienen GOTT. Zu wünschen wäre es. Aber prüfet euch. Im Sünden-Reich herrschet eigne Begierde / in Christi Reich herrschet der Geist Christi. Nun forsche / wann du etwas hast vorgehabt / oder so dir zu einem Dinge eine Begierden auffgestanden / wohin hastu gedacht? Wo du auff den Geist Christi gesehen / vnd durch denselben deß Fleisches Geschäffte getödtet / so lebestu / vnd dienest im Reich Christi. So du aber den Geist Christi auß dem Sinn geschlagen / vnd wenig drauff geachtet / was dem gefalle / so schmeichele dir nicht; gedencke nicht / daß du im Dienst Gottes lebest. Gibt dir denn dein Gewissen Zeugnüß / du habest dich beflissen / GOtt zu dienen / so ernewre deinen Vorsatz täglich: Ich will dem HERRN dienen / denn er ist mein GOtt. Bey solchem Vorsatz befleissige dich stetiglich / dir selbst abzusterben / denn je mehr du deinem Willen absagest / vnd deiner Begierde / als deß Satans Tochter / das Regiment benimbst / je mehr nimbt das Reich Gottes in dir zu. So dich aber dein Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/172
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/172>, abgerufen am 26.04.2024.