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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wann er hie auff fewrigen Kohlen gebraten wäre; ist er aber glückselig gewesen / so führet jhn der Todt auß Wollust in Schmertzen / auß Frewde zum Heulen / vnd was das jämmerlichste ist / in vnauffhörliche Schmertzen vnd Elend. Daher kan kein Mensch auff Erden solch ein Schrecken erleben / als die Seele erfahren muß / wann sie auß dem Leibe scheiden muß / so schrecklich wird der Anblick in dem Todte seyn.

Solches müssen die Gottlosen bekennen mit jhrer Furcht / die sie gegen dem Todte tragen / es ist geschrieben: Die Gottlosen werden jhr Leben nicht zur helffte bringen / vnd das ist wahr / denn wie alt sie auch seyn / kommet jhnen doch der Todt zu balde / wolten noch wol gerne länger leben. Mit dieser Furcht bezeugen sie / daß sie nicht viel gutes in dem Todte zu erwarten haben.

Psal. 34, 22.

Die Schrifft saget im 34. Psalm: Den Gottlosen wird das Vnglück tödten. Dem Gottlosen ist seine Gottlosigkeit das grösseste Vnglück / das wird jhn tödten / darumb ist sein Todt ein vnglückseliger Todt. Also bleibets freylich wahr gesagt von der Gottlosen Todte / daß er vnter allen erschrecklichen das erschrecklichste sey.

Non verun de morte piorum. Psal. 116, 15.

Von der Gottseligen Todte muß man anders urtheilen / denn sie finden einen besseren Tausch in jhrem Todte. Im 116. Psalm stehet geschrieben: Der Todt seiner Heiligen ist werth geachtet für dem HERRN. Freylich ist das ein köstlich Ding für GOtt / das Gottes Sohn gewürdiget hat / mit seiner Seelen vnd mit seinem Blute zu erkauffen / so werth ist der Seligen Todt für dem HERRN / aber das hat kein Weiser dieser Welt ersehen.

Nec verum de mystica morte impiorum. Rom. 6, 23.

Es ist noch ein Todt der Gottlosen / davon ein Heyde auch nichts hat wissen können / davon Paulus predigen kan / der nicht schrecklich / sondern sehr lieblich ist; Der Todt ist der Sün-

wann er hie auff fewrigen Kohlen gebraten wäre; ist er aber glückselig gewesen / so führet jhn der Todt auß Wollust in Schmertzen / auß Frewde zum Heulen / vnd was das jämmerlichste ist / in vnauffhörliche Schmertzen vnd Elend. Daher kan kein Mensch auff Erden solch ein Schrecken erleben / als die Seele erfahren muß / wann sie auß dem Leibe scheiden muß / so schrecklich wird der Anblick in dem Todte seyn.

Solches müssen die Gottlosen bekennen mit jhrer Furcht / die sie gegen dem Todte tragen / es ist geschrieben: Die Gottlosen werden jhr Leben nicht zur helffte bringen / vnd das ist wahr / denn wie alt sie auch seyn / kommet jhnen doch der Todt zu balde / wolten noch wol gerne länger leben. Mit dieser Furcht bezeugen sie / daß sie nicht viel gutes in dem Todte zu erwarten haben.

Psal. 34, 22.

Die Schrifft saget im 34. Psalm: Den Gottlosen wird das Vnglück tödten. Dem Gottlosen ist seine Gottlosigkeit das grösseste Vnglück / das wird jhn tödten / darumb ist sein Todt ein vnglückseliger Todt. Also bleibets freylich wahr gesagt von der Gottlosen Todte / daß er vnter allen erschrecklichen das erschrecklichste sey.

Non verũ de morte piorum. Psal. 116, 15.

Von der Gottseligen Todte muß man anders urtheilen / denn sie finden einen besseren Tausch in jhrem Todte. Im 116. Psalm stehet geschrieben: Der Todt seiner Heiligen ist werth geachtet für dem HERRN. Freylich ist das ein köstlich Ding für GOtt / das Gottes Sohn gewürdiget hat / mit seiner Seelen vnd mit seinem Blute zu erkauffen / so werth ist der Seligen Todt für dem HERRN / aber das hat kein Weiser dieser Welt ersehen.

Nec verum de mystica morte impiorum. Rom. 6, 23.

Es ist noch ein Todt der Gottlosen / davon ein Heyde auch nichts hat wissen können / davon Paulus predigen kan / der nicht schrecklich / sondern sehr lieblich ist; Der Todt ist der Sün-

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wann er hie auff fewrigen Kohlen gebraten wäre; ist er aber                      glückselig gewesen / so führet jhn der Todt auß Wollust in Schmertzen / auß                      Frewde zum Heulen / vnd was das jämmerlichste ist / in vnauffhörliche Schmertzen                      vnd Elend. Daher kan kein Mensch auff Erden solch ein Schrecken erleben / als                      die Seele erfahren muß / wann sie auß dem Leibe scheiden muß / so schrecklich                      wird der Anblick in dem Todte seyn.</p>
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[124/0140] wann er hie auff fewrigen Kohlen gebraten wäre; ist er aber glückselig gewesen / so führet jhn der Todt auß Wollust in Schmertzen / auß Frewde zum Heulen / vnd was das jämmerlichste ist / in vnauffhörliche Schmertzen vnd Elend. Daher kan kein Mensch auff Erden solch ein Schrecken erleben / als die Seele erfahren muß / wann sie auß dem Leibe scheiden muß / so schrecklich wird der Anblick in dem Todte seyn. Solches müssen die Gottlosen bekennen mit jhrer Furcht / die sie gegen dem Todte tragen / es ist geschrieben: Die Gottlosen werden jhr Leben nicht zur helffte bringen / vnd das ist wahr / denn wie alt sie auch seyn / kommet jhnen doch der Todt zu balde / wolten noch wol gerne länger leben. Mit dieser Furcht bezeugen sie / daß sie nicht viel gutes in dem Todte zu erwarten haben. Die Schrifft saget im 34. Psalm: Den Gottlosen wird das Vnglück tödten. Dem Gottlosen ist seine Gottlosigkeit das grösseste Vnglück / das wird jhn tödten / darumb ist sein Todt ein vnglückseliger Todt. Also bleibets freylich wahr gesagt von der Gottlosen Todte / daß er vnter allen erschrecklichen das erschrecklichste sey. Von der Gottseligen Todte muß man anders urtheilen / denn sie finden einen besseren Tausch in jhrem Todte. Im 116. Psalm stehet geschrieben: Der Todt seiner Heiligen ist werth geachtet für dem HERRN. Freylich ist das ein köstlich Ding für GOtt / das Gottes Sohn gewürdiget hat / mit seiner Seelen vnd mit seinem Blute zu erkauffen / so werth ist der Seligen Todt für dem HERRN / aber das hat kein Weiser dieser Welt ersehen. Es ist noch ein Todt der Gottlosen / davon ein Heyde auch nichts hat wissen können / davon Paulus predigen kan / der nicht schrecklich / sondern sehr lieblich ist; Der Todt ist der Sün-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/140>, abgerufen am 29.03.2024.