beschieden worden, sich so still,
als immer möglich, zu halten, und daß er keiner Sachen, so sonsten in seine
Amts-Verrichtungen einlauffen, bis auf fernere Verordnung, sich im geringsten
nicht annehmen solle. Des folgenden Tages, nemlich den 26. Januarii, ist an
bemeldten Stiffts-Hauptmann anderweiter Befehl von Dreßden ergangen, daß er die
Bedienten, Vasallen und Unterthanen zu Qvedlinburg ihrer Pflicht erlassen, und
hingegen mir anweisen, die vorhandene Brieffschafften abfolgen und extradiren,
und sich weiter keiner Gerichtbarkeit und Jurisdiction anmassen, sondern
hierüber mir, als über mein Eigenthum, freye Hand lassen solle; Bey so gestalten
Sachen, und weil hingegen die Bewerckstelligung der solennen Tradition sich
etwas verweilet, ich auch, wie erwehnet, nach bemeldter Transaction, durch
Auszahlung der verglichenen considerablen Summe Geldes, allbereits demjenigen,
worzu ich verbunden gewesen, ein Genügen gethan, habe ich zu meiner eigenen in
allen Rechten erlaubten Versicherung, am 30. ejusdem dasjenige, so mir des
Königs in Polen Majestät und Liebden, zu Folge des obangezogenen Instrumenti
Pacis, respective restituiret, cediret und eingeräumet, allen besorglichen und
würcklich angedroheten Turbationen und Praejudizen zuläßlich vorzukommen, in
Possession nehmen, und die Stadt-Thore mit einiger Mannschafft besetzen lassen,
womit der Stadt-Rath auch seines Theils wohl zufrieden gewesen, und Billete zum
Qvartier für dieselbe ertheilet, dargegen der Aebtißin Lbd. nicht nur dem
Stiffts-Hauptmann und dessen Leuten den Access zur Hauptmanney-Wohnung, welches
vorhin von keiner Aebtißin iemahls geschehen,
beschieden worden, sich so still,
als immer möglich, zu halten, und daß er keiner Sachen, so sonsten in seine
Amts-Verrichtungen einlauffen, bis auf fernere Verordnung, sich im geringsten
nicht annehmen solle. Des folgenden Tages, nemlich den 26. Januarii, ist an
bemeldten Stiffts-Hauptmann anderweiter Befehl von Dreßden ergangen, daß er die
Bedienten, Vasallen und Unterthanen zu Qvedlinburg ihrer Pflicht erlassen, und
hingegen mir anweisen, die vorhandene Brieffschafften abfolgen und extradiren,
und sich weiter keiner Gerichtbarkeit und Jurisdiction anmassen, sondern
hierüber mir, als über mein Eigenthum, freye Hand lassen solle; Bey so gestalten
Sachen, und weil hingegen die Bewerckstelligung der solennen Tradition sich
etwas verweilet, ich auch, wie erwehnet, nach bemeldter Transaction, durch
Auszahlung der verglichenen considerablen Summe Geldes, allbereits demjenigen,
worzu ich verbunden gewesen, ein Genügen gethan, habe ich zu meiner eigenen in
allen Rechten erlaubten Versicherung, am 30. ejusdem dasjenige, so mir des
Königs in Polen Majestät und Liebden, zu Folge des obangezogenen Instrumenti
Pacis, respective restituiret, cediret und eingeräumet, allen besorglichen und
würcklich angedroheten Turbationen und Praejudizen zuläßlich vorzukommen, in
Possession nehmen, und die Stadt-Thore mit einiger Mannschafft besetzen lassen,
womit der Stadt-Rath auch seines Theils wohl zufrieden gewesen, und Billete zum
Qvartier für dieselbe ertheilet, dargegen der Aebtißin Lbd. nicht nur dem
Stiffts-Hauptmann und dessen Leuten den Access zur Hauptmanney-Wohnung, welches
vorhin von keiner Aebtißin iemahls geschehen,
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0571"n="535"/>
beschieden worden, sich so still,
als immer möglich, zu halten, und daß er keiner Sachen, so sonsten in seine
Amts-Verrichtungen einlauffen, bis auf fernere Verordnung, sich im geringsten
nicht annehmen solle. Des folgenden Tages, nemlich den 26. Januarii, ist an
bemeldten Stiffts-Hauptmann anderweiter Befehl von Dreßden ergangen, daß er die
Bedienten, Vasallen und Unterthanen zu Qvedlinburg ihrer Pflicht erlassen, und
hingegen mir anweisen, die vorhandene Brieffschafften abfolgen und extradiren,
und sich weiter keiner Gerichtbarkeit und Jurisdiction anmassen, sondern
hierüber mir, als über mein Eigenthum, freye Hand lassen solle; Bey so gestalten
Sachen, und weil hingegen die Bewerckstelligung der solennen Tradition sich
etwas verweilet, ich auch, wie erwehnet, nach bemeldter Transaction, durch
Auszahlung der verglichenen considerablen Summe Geldes, allbereits demjenigen,
worzu ich verbunden gewesen, ein Genügen gethan, habe ich zu meiner eigenen in
allen Rechten erlaubten Versicherung, am 30. ejusdem dasjenige, so mir des
Königs in Polen Majestät und Liebden, zu Folge des obangezogenen Instrumenti
Pacis, respective restituiret, cediret und eingeräumet, allen besorglichen und
würcklich angedroheten Turbationen und Praejudizen zuläßlich vorzukommen, in
Possession nehmen, und die Stadt-Thore mit einiger Mannschafft besetzen lassen,
womit der Stadt-Rath auch seines Theils wohl zufrieden gewesen, und Billete zum
Qvartier für dieselbe ertheilet, dargegen der Aebtißin Lbd. nicht nur dem
Stiffts-Hauptmann und dessen Leuten den Access zur Hauptmanney-Wohnung, welches
vorhin von keiner Aebtißin iemahls geschehen,
</p></div></body></text></TEI>
[535/0571]
beschieden worden, sich so still, als immer möglich, zu halten, und daß er keiner Sachen, so sonsten in seine Amts-Verrichtungen einlauffen, bis auf fernere Verordnung, sich im geringsten nicht annehmen solle. Des folgenden Tages, nemlich den 26. Januarii, ist an bemeldten Stiffts-Hauptmann anderweiter Befehl von Dreßden ergangen, daß er die Bedienten, Vasallen und Unterthanen zu Qvedlinburg ihrer Pflicht erlassen, und hingegen mir anweisen, die vorhandene Brieffschafften abfolgen und extradiren, und sich weiter keiner Gerichtbarkeit und Jurisdiction anmassen, sondern hierüber mir, als über mein Eigenthum, freye Hand lassen solle; Bey so gestalten Sachen, und weil hingegen die Bewerckstelligung der solennen Tradition sich etwas verweilet, ich auch, wie erwehnet, nach bemeldter Transaction, durch Auszahlung der verglichenen considerablen Summe Geldes, allbereits demjenigen, worzu ich verbunden gewesen, ein Genügen gethan, habe ich zu meiner eigenen in allen Rechten erlaubten Versicherung, am 30. ejusdem dasjenige, so mir des Königs in Polen Majestät und Liebden, zu Folge des obangezogenen Instrumenti Pacis, respective restituiret, cediret und eingeräumet, allen besorglichen und würcklich angedroheten Turbationen und Praejudizen zuläßlich vorzukommen, in Possession nehmen, und die Stadt-Thore mit einiger Mannschafft besetzen lassen, womit der Stadt-Rath auch seines Theils wohl zufrieden gewesen, und Billete zum Qvartier für dieselbe ertheilet, dargegen der Aebtißin Lbd. nicht nur dem Stiffts-Hauptmann und dessen Leuten den Access zur Hauptmanney-Wohnung, welches vorhin von keiner Aebtißin iemahls geschehen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/571>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.