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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

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sition schlimmer, als die zu Utrecht seyn solte, nimmermehr zu dieser Conferenz gekommen seyn würde. Frantzösischer Seiten wolte man hingegen behaupten, daß der König an die Utrechter Proposition, weilen sie in dem vorgesetzten Termino nicht angenommen worden, um so weniger gehalten sey, als die seithero durch den Krieg erworbenen Vortheile der Sache eine gantz andere Gestalt gegeben hätten. Da aber hierüber die Conferenz abzubrechen, mich fest entschlossen bezeigte, liesse der Marchall zwar vermercken, ob dürffte der König in denen AEquivalenten für Freyburg etwas nachgeben, wolte aber von Beybehaltung Landau und Fort Louis, wie auch der für die geweste Churfürsten begehrte völlige Satisfaction, im geringsten nicht abweichen, mich gleichwohl sehr angelegentlich ersuchend, meine Abreise so lange noch einzustellen, bis er durch einen Courier seines Königs weitere Befehle würde einholen können, worzu mich denn abermahlen habe bewegen lassen, theils um meines wenigen Orts alle Moderation zu erweisen, theils auch, um von Seiten Ihrer Käyserlichen Majestät und des Reichs, nichts unversucht zu lassen, was zu Beförderung eines sichern und reputirlichen Friedens nur einiger Massen gereichen könte. Nachdem aber hiedurch wiederum bis 14. Tage verlauffen, ohne daß man inzwischen das geringste vernehmen konte, so hat zwar bey Zurückkunfft des Couriers geschienen, als dürffte man endlich Frantzösischer Seiten, auf die hier gefundene standhaffte Begegnung, zu einer Linderung und Nachlaß der bey den Bayerischen Puncten bishero begehrten Indemnisation kommen. Hingegen verbliebe der Marchall bey dessen völligen Re-

sition schlimmer, als die zu Utrecht seyn solte, nimmermehr zu dieser Conferenz gekommen seyn würde. Frantzösischer Seiten wolte man hingegen behaupten, daß der König an die Utrechter Proposition, weilen sie in dem vorgesetzten Termino nicht angenommen worden, um so weniger gehalten sey, als die seithero durch den Krieg erworbenen Vortheile der Sache eine gantz andere Gestalt gegeben hätten. Da aber hierüber die Conferenz abzubrechen, mich fest entschlossen bezeigte, liesse der Marchall zwar vermercken, ob dürffte der König in denen AEquivalenten für Freyburg etwas nachgeben, wolte aber von Beybehaltung Landau und Fort Louis, wie auch der für die geweste Churfürsten begehrte völlige Satisfaction, im geringsten nicht abweichen, mich gleichwohl sehr angelegentlich ersuchend, meine Abreise so lange noch einzustellen, bis er durch einen Courier seines Königs weitere Befehle würde einholen können, worzu mich denn abermahlen habe bewegen lassen, theils um meines wenigen Orts alle Moderation zu erweisen, theils auch, um von Seiten Ihrer Käyserlichen Majestät und des Reichs, nichts unversucht zu lassen, was zu Beförderung eines sichern und reputirlichen Friedens nur einiger Massen gereichen könte. Nachdem aber hiedurch wiederum bis 14. Tage verlauffen, ohne daß man inzwischen das geringste vernehmen konte, so hat zwar bey Zurückkunfft des Couriers geschienen, als dürffte man endlich Frantzösischer Seiten, auf die hier gefundene standhaffte Begegnung, zu einer Linderung und Nachlaß der bey den Bayerischen Puncten bishero begehrten Indemnisation kommen. Hingegen verbliebe der Marchall bey dessen völligen Re-

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[4/0040] sition schlimmer, als die zu Utrecht seyn solte, nimmermehr zu dieser Conferenz gekommen seyn würde. Frantzösischer Seiten wolte man hingegen behaupten, daß der König an die Utrechter Proposition, weilen sie in dem vorgesetzten Termino nicht angenommen worden, um so weniger gehalten sey, als die seithero durch den Krieg erworbenen Vortheile der Sache eine gantz andere Gestalt gegeben hätten. Da aber hierüber die Conferenz abzubrechen, mich fest entschlossen bezeigte, liesse der Marchall zwar vermercken, ob dürffte der König in denen AEquivalenten für Freyburg etwas nachgeben, wolte aber von Beybehaltung Landau und Fort Louis, wie auch der für die geweste Churfürsten begehrte völlige Satisfaction, im geringsten nicht abweichen, mich gleichwohl sehr angelegentlich ersuchend, meine Abreise so lange noch einzustellen, bis er durch einen Courier seines Königs weitere Befehle würde einholen können, worzu mich denn abermahlen habe bewegen lassen, theils um meines wenigen Orts alle Moderation zu erweisen, theils auch, um von Seiten Ihrer Käyserlichen Majestät und des Reichs, nichts unversucht zu lassen, was zu Beförderung eines sichern und reputirlichen Friedens nur einiger Massen gereichen könte. Nachdem aber hiedurch wiederum bis 14. Tage verlauffen, ohne daß man inzwischen das geringste vernehmen konte, so hat zwar bey Zurückkunfft des Couriers geschienen, als dürffte man endlich Frantzösischer Seiten, auf die hier gefundene standhaffte Begegnung, zu einer Linderung und Nachlaß der bey den Bayerischen Puncten bishero begehrten Indemnisation kommen. Hingegen verbliebe der Marchall bey dessen völligen Re-

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Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/40>, abgerufen am 24.11.2024.