Kräffte an, dem
Feinde Vorschub und Beförderung zu thun, welche zuförderst auf meine, und meines
wohlseligen Bruders verlassener unmündiger Kinder Desolation, das gar wider die
Natur streitet, gerichtet sind. Gestalten er denenselben das mit mir
gemeinschafftlich habende Archiv annoch beständig vorenthält, und abfolgen zu
lassen weigert: Und stehet dasselbe also, wofern es nicht allschon denen
Frantzosen ausgeliefert, in der Gefahr, in deren Hände zu verfallen, zu mein,
deroselben Pupillen, des gesammten Hauses Leiningen, ja des heiligen Reichs
grossen Praejudiz, Nachtheil und unwiederbringlichen Schaden. Demnach so
gelanget an Euer Excellenz, Hochwürden und meine hochgeehrte Herren meine
dienst- und freundliche Bitte, dieselbige geruhen wollen, die eilend zu
reichende Beförderung dahin zu thun, daß ich, als ein treuer Stand des Reichs,
in so betrübter Unterdrückung, zusamt vorangeregten Vater-losen Wäysen,
kräfftigst geschützet, in das Meinige wieder eingesetzet, fernere Machinationes
gehemmet, der übermachten Treulosigkeit nachdrücklich gesteuret, und ich mit
ihnen, Pupillen, von aller besorgenden Gefahr befreyet werden möge. Welches wie
es zu Beybehaltung des Käyserlicher Majestät und dem heiligen Reich gebührenden
Respects und Gehorsams, Handhabung der Gerechtigkeit, und zu Vorkommung
allerhand unrechtmäßiger Inconvenientien und Unthaten, gereichet: Also will
mich, in Zuversicht baldiger Hülffe und gewieriger Rettung, äuserst und
möglichst bestreben, es um Eure Excell. Hochwürden, und meine hochgeehrte
Herren, die damit sammt und son-
Kräffte an, dem
Feinde Vorschub und Beförderung zu thun, welche zuförderst auf meine, und meines
wohlseligen Bruders verlassener unmündiger Kinder Desolation, das gar wider die
Natur streitet, gerichtet sind. Gestalten er denenselben das mit mir
gemeinschafftlich habende Archiv annoch beständig vorenthält, und abfolgen zu
lassen weigert: Und stehet dasselbe also, wofern es nicht allschon denen
Frantzosen ausgeliefert, in der Gefahr, in deren Hände zu verfallen, zu mein,
deroselben Pupillen, des gesammten Hauses Leiningen, ja des heiligen Reichs
grossen Praejudiz, Nachtheil und unwiederbringlichen Schaden. Demnach so
gelanget an Euer Excellenz, Hochwürden und meine hochgeehrte Herren meine
dienst- und freundliche Bitte, dieselbige geruhen wollen, die eilend zu
reichende Beförderung dahin zu thun, daß ich, als ein treuer Stand des Reichs,
in so betrübter Unterdrückung, zusamt vorangeregten Vater-losen Wäysen,
kräfftigst geschützet, in das Meinige wieder eingesetzet, fernere Machinationes
gehemmet, der übermachten Treulosigkeit nachdrücklich gesteuret, und ich mit
ihnen, Pupillen, von aller besorgenden Gefahr befreyet werden möge. Welches wie
es zu Beybehaltung des Käyserlicher Majestät und dem heiligen Reich gebührenden
Respects und Gehorsams, Handhabung der Gerechtigkeit, und zu Vorkommung
allerhand unrechtmäßiger Inconvenientien und Unthaten, gereichet: Also will
mich, in Zuversicht baldiger Hülffe und gewieriger Rettung, äuserst und
möglichst bestreben, es um Eure Excell. Hochwürden, und meine hochgeehrte
Herren, die damit sammt und son-
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Kräffte an, dem
Feinde Vorschub und Beförderung zu thun, welche zuförderst auf meine, und meines
wohlseligen Bruders verlassener unmündiger Kinder Desolation, das gar wider die
Natur streitet, gerichtet sind. Gestalten er denenselben das mit mir
gemeinschafftlich habende Archiv annoch beständig vorenthält, und abfolgen zu
lassen weigert: Und stehet dasselbe also, wofern es nicht allschon denen
Frantzosen ausgeliefert, in der Gefahr, in deren Hände zu verfallen, zu mein,
deroselben Pupillen, des gesammten Hauses Leiningen, ja des heiligen Reichs
grossen Praejudiz, Nachtheil und unwiederbringlichen Schaden. Demnach so
gelanget an Euer Excellenz, Hochwürden und meine hochgeehrte Herren meine
dienst- und freundliche Bitte, dieselbige geruhen wollen, die eilend zu
reichende Beförderung dahin zu thun, daß ich, als ein treuer Stand des Reichs,
in so betrübter Unterdrückung, zusamt vorangeregten Vater-losen Wäysen,
kräfftigst geschützet, in das Meinige wieder eingesetzet, fernere Machinationes
gehemmet, der übermachten Treulosigkeit nachdrücklich gesteuret, und ich mit
ihnen, Pupillen, von aller besorgenden Gefahr befreyet werden möge. Welches wie
es zu Beybehaltung des Käyserlicher Majestät und dem heiligen Reich gebührenden
Respects und Gehorsams, Handhabung der Gerechtigkeit, und zu Vorkommung
allerhand unrechtmäßiger Inconvenientien und Unthaten, gereichet: Also will
mich, in Zuversicht baldiger Hülffe und gewieriger Rettung, äuserst und
möglichst bestreben, es um Eure Excell. Hochwürden, und meine hochgeehrte
Herren, die damit sammt und son-
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Kräffte an, dem Feinde Vorschub und Beförderung zu thun, welche zuförderst auf meine, und meines wohlseligen Bruders verlassener unmündiger Kinder Desolation, das gar wider die Natur streitet, gerichtet sind. Gestalten er denenselben das mit mir gemeinschafftlich habende Archiv annoch beständig vorenthält, und abfolgen zu lassen weigert: Und stehet dasselbe also, wofern es nicht allschon denen Frantzosen ausgeliefert, in der Gefahr, in deren Hände zu verfallen, zu mein, deroselben Pupillen, des gesammten Hauses Leiningen, ja des heiligen Reichs grossen Praejudiz, Nachtheil und unwiederbringlichen Schaden. Demnach so gelanget an Euer Excellenz, Hochwürden und meine hochgeehrte Herren meine dienst- und freundliche Bitte, dieselbige geruhen wollen, die eilend zu reichende Beförderung dahin zu thun, daß ich, als ein treuer Stand des Reichs, in so betrübter Unterdrückung, zusamt vorangeregten Vater-losen Wäysen, kräfftigst geschützet, in das Meinige wieder eingesetzet, fernere Machinationes gehemmet, der übermachten Treulosigkeit nachdrücklich gesteuret, und ich mit ihnen, Pupillen, von aller besorgenden Gefahr befreyet werden möge. Welches wie es zu Beybehaltung des Käyserlicher Majestät und dem heiligen Reich gebührenden Respects und Gehorsams, Handhabung der Gerechtigkeit, und zu Vorkommung allerhand unrechtmäßiger Inconvenientien und Unthaten, gereichet: Also will mich, in Zuversicht baldiger Hülffe und gewieriger Rettung, äuserst und möglichst bestreben, es um Eure Excell. Hochwürden, und meine hochgeehrte Herren, die damit sammt und son-
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/386>, abgerufen am 24.11.2024.
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