Fall sich ereignet, oder alle in gesammter Investitur begriffene mit Tode
abgangen, die würckliche Belehnung vorgenommen, und denn erst ein gesammter
neuer Lehen-Brieff ausgefertiget, die Muthungen und darüber desiderirte
Lehn-Scheine der würcklichen Belehnung ad interim an Kräfften gleich geachtet
werden mögen. Wir hätten Euer Liebden wegen dieser Angelegenheit eher
geantwortet, wenn nicht unsere Abwesenheit von unser Residenz, auch, daß wir in
denen hier vorhandenen Lehens-Acten etwas deshalber zuvorhero nachsuchen zu
lassen, nöthig befunden, einige Hinderniß verursachet; Zweifeln dahero nicht,
Eure Liebden werden solchen Verzug im besten vermercken. Müssen sonst bekennen,
daß die Sache von sonderbarer Wichtigkeit, und ist, nebens andern gefährlichen
Beschwerlichkeiten, welche bey denen Communionen und Theilungen der
Fürstenthümer im Reiche sich zu ereignen pflegen, dieses nicht die geringste,
daß wegen der Lehens-Folge, auch Einricht- und Ablösung der Lehen-Brieffe,
sowohl zwischen dem Lehen-Hofe und Vasallen, als zuweiln diesen unter sich
selbst öffters allerhand Zweifel und Irrungen sich hervorthun. Daß man aber bey
Eurer Liebden Fürstlichem Sammt-Hause auf der hergebrachten Observanz, welche
Zweifels-frey gnüglich beyzubringen seyn wird, hierinnen beharret, und zu
grosser Beschwer- und schädlicher Vermehrung der Lehens-Kosten, keine Neuerung
einführen lassen will, können dieselbe wir nicht verdencken, und wollen hoffen,
es werde bey dem Käyserlichen Reichs-Hof-Rathe, auf beschehene gnugsame
Vorstellung, welche Zweifelsfrey durch den, Euer Liebden Anführen nach,
allbereit
Fall sich ereignet, oder alle in gesammter Investitur begriffene mit Tode
abgangen, die würckliche Belehnung vorgenommen, und denn erst ein gesammter
neuer Lehen-Brieff ausgefertiget, die Muthungen und darüber desiderirte
Lehn-Scheine der würcklichen Belehnung ad interim an Kräfften gleich geachtet
werden mögen. Wir hätten Euer Liebden wegen dieser Angelegenheit eher
geantwortet, wenn nicht unsere Abwesenheit von unser Residenz, auch, daß wir in
denen hier vorhandenen Lehens-Acten etwas deshalber zuvorhero nachsuchen zu
lassen, nöthig befunden, einige Hinderniß verursachet; Zweifeln dahero nicht,
Eure Liebden werden solchen Verzug im besten vermercken. Müssen sonst bekennen,
daß die Sache von sonderbarer Wichtigkeit, und ist, nebens andern gefährlichen
Beschwerlichkeiten, welche bey denen Communionen und Theilungen der
Fürstenthümer im Reiche sich zu ereignen pflegen, dieses nicht die geringste,
daß wegen der Lehens-Folge, auch Einricht- und Ablösung der Lehen-Brieffe,
sowohl zwischen dem Lehen-Hofe und Vasallen, als zuweiln diesen unter sich
selbst öffters allerhand Zweifel und Irrungen sich hervorthun. Daß man aber bey
Eurer Liebden Fürstlichem Sammt-Hause auf der hergebrachten Observanz, welche
Zweifels-frey gnüglich beyzubringen seyn wird, hierinnen beharret, und zu
grosser Beschwer- und schädlicher Vermehrung der Lehens-Kosten, keine Neuerung
einführen lassen will, können dieselbe wir nicht verdencken, und wollen hoffen,
es werde bey dem Käyserlichen Reichs-Hof-Rathe, auf beschehene gnugsame
Vorstellung, welche Zweifelsfrey durch den, Euer Liebden Anführen nach,
allbereit
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Fall sich ereignet, oder alle in gesammter Investitur begriffene mit Tode
abgangen, die würckliche Belehnung vorgenommen, und denn erst ein gesammter
neuer Lehen-Brieff ausgefertiget, die Muthungen und darüber desiderirte
Lehn-Scheine der würcklichen Belehnung ad interim an Kräfften gleich geachtet
werden mögen. Wir hätten Euer Liebden wegen dieser Angelegenheit eher
geantwortet, wenn nicht unsere Abwesenheit von unser Residenz, auch, daß wir in
denen hier vorhandenen Lehens-Acten etwas deshalber zuvorhero nachsuchen zu
lassen, nöthig befunden, einige Hinderniß verursachet; Zweifeln dahero nicht,
Eure Liebden werden solchen Verzug im besten vermercken. Müssen sonst bekennen,
daß die Sache von sonderbarer Wichtigkeit, und ist, nebens andern gefährlichen
Beschwerlichkeiten, welche bey denen Communionen und Theilungen der
Fürstenthümer im Reiche sich zu ereignen pflegen, dieses nicht die geringste,
daß wegen der Lehens-Folge, auch Einricht- und Ablösung der Lehen-Brieffe,
sowohl zwischen dem Lehen-Hofe und Vasallen, als zuweiln diesen unter sich
selbst öffters allerhand Zweifel und Irrungen sich hervorthun. Daß man aber bey
Eurer Liebden Fürstlichem Sammt-Hause auf der hergebrachten Observanz, welche
Zweifels-frey gnüglich beyzubringen seyn wird, hierinnen beharret, und zu
grosser Beschwer- und schädlicher Vermehrung der Lehens-Kosten, keine Neuerung
einführen lassen will, können dieselbe wir nicht verdencken, und wollen hoffen,
es werde bey dem Käyserlichen Reichs-Hof-Rathe, auf beschehene gnugsame
Vorstellung, welche Zweifelsfrey durch den, Euer Liebden Anführen nach,
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[218/0254]
Fall sich ereignet, oder alle in gesammter Investitur begriffene mit Tode abgangen, die würckliche Belehnung vorgenommen, und denn erst ein gesammter neuer Lehen-Brieff ausgefertiget, die Muthungen und darüber desiderirte Lehn-Scheine der würcklichen Belehnung ad interim an Kräfften gleich geachtet werden mögen. Wir hätten Euer Liebden wegen dieser Angelegenheit eher geantwortet, wenn nicht unsere Abwesenheit von unser Residenz, auch, daß wir in denen hier vorhandenen Lehens-Acten etwas deshalber zuvorhero nachsuchen zu lassen, nöthig befunden, einige Hinderniß verursachet; Zweifeln dahero nicht, Eure Liebden werden solchen Verzug im besten vermercken. Müssen sonst bekennen, daß die Sache von sonderbarer Wichtigkeit, und ist, nebens andern gefährlichen Beschwerlichkeiten, welche bey denen Communionen und Theilungen der Fürstenthümer im Reiche sich zu ereignen pflegen, dieses nicht die geringste, daß wegen der Lehens-Folge, auch Einricht- und Ablösung der Lehen-Brieffe, sowohl zwischen dem Lehen-Hofe und Vasallen, als zuweiln diesen unter sich selbst öffters allerhand Zweifel und Irrungen sich hervorthun. Daß man aber bey Eurer Liebden Fürstlichem Sammt-Hause auf der hergebrachten Observanz, welche Zweifels-frey gnüglich beyzubringen seyn wird, hierinnen beharret, und zu grosser Beschwer- und schädlicher Vermehrung der Lehens-Kosten, keine Neuerung einführen lassen will, können dieselbe wir nicht verdencken, und wollen hoffen, es werde bey dem Käyserlichen Reichs-Hof-Rathe, auf beschehene gnugsame Vorstellung, welche Zweifelsfrey durch den, Euer Liebden Anführen nach, allbereit
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/254>, abgerufen am 24.11.2024.
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