silia expisciren
wolte, geantwortet. Der Frantzösische Secretarius Achachja ist mit einem andern
Friedens-Project wieder hier angelanget, hat bey den Churfürsten Audienz gehabt,
und ist von hinnen nach Posen gereiset, das Project habe ich gesehen, wird aber
von Monsieur Jullen Zweifels ohne übersandt werden, der Habaeus ist auch wieder
von hinnen nach den Ort, da er hergekommen ist; Pohlen und Holland tractiren
aber gar in geheim, daß die Pohlen den Holländern daß Jus Civitatis in Riga
bewilligen, und diese jenen, selbigen Ort zu occupiren, assistiren sollen. Was
sonsten aus Königsberg von denen in Friedrichsödde gefangenen, und nach Riga
geführten Dänischen Völckern, geschrieben wird, haben Eure Königliche Majestät
aus der Beylage mit mehrerm allergnädigst zu vernehmen. Der Herr Feld
Zeugmeister Sparr wird übermorgen mit der sämmtlichen Artillerie und Munition
von Colberg allhier erwartet, so seyn auch dieser Tagen unterschiedliche
Compagnien zu Fuß allhier angelanget, und wird die grosse Einqvartierung und
schweren Pressuren, die das Land lange auszuhalten nicht vermag, den Churfürsten
zu anderer Resolution nöthigen. Gestern Abend ist der Königliche Pohlnische Rath
und Cammer-Secretarius, Monsieur Rautenfelß, anhero gekommen, er wird von hier
nach Dreßden gehen, und bestehet seine Verrichtung in folgenden Puncten: 1. Daß
der König in Pohlen sich beschweret, daß er, non attento Instrumento Pacis, als
worinnen er mit begriffen, von den Schweden überfallen, und von vielen Teutschen
Fürsten und Grafen verfolget worden. 2. Daß es nicht vor übel genom-
silia expisciren
wolte, geantwortet. Der Frantzösische Secretarius Achachja ist mit einem andern
Friedens-Project wieder hier angelanget, hat bey den Churfürsten Audienz gehabt,
und ist von hinnen nach Posen gereiset, das Project habe ich gesehen, wird aber
von Monsieur Jullen Zweifels ohne übersandt werden, der Habaeus ist auch wieder
von hinnen nach den Ort, da er hergekommen ist; Pohlen und Holland tractiren
aber gar in geheim, daß die Pohlen den Holländern daß Jus Civitatis in Riga
bewilligen, und diese jenen, selbigen Ort zu occupiren, assistiren sollen. Was
sonsten aus Königsberg von denen in Friedrichsödde gefangenen, und nach Riga
geführten Dänischen Völckern, geschrieben wird, haben Eure Königliche Majestät
aus der Beylage mit mehrerm allergnädigst zu vernehmen. Der Herr Feld
Zeugmeister Sparr wird übermorgen mit der sämmtlichen Artillerie und Munition
von Colberg allhier erwartet, so seyn auch dieser Tagen unterschiedliche
Compagnien zu Fuß allhier angelanget, und wird die grosse Einqvartierung und
schweren Pressuren, die das Land lange auszuhalten nicht vermag, den Churfürsten
zu anderer Resolution nöthigen. Gestern Abend ist der Königliche Pohlnische Rath
und Cammer-Secretarius, Monsieur Rautenfelß, anhero gekommen, er wird von hier
nach Dreßden gehen, und bestehet seine Verrichtung in folgenden Puncten: 1. Daß
der König in Pohlen sich beschweret, daß er, non attento Instrumento Pacis, als
worinnen er mit begriffen, von den Schweden überfallen, und von vielen Teutschen
Fürsten und Grafen verfolget worden. 2. Daß es nicht vor übel genom-
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wolte, geantwortet. Der Frantzösische Secretarius Achachja ist mit einem andern
Friedens-Project wieder hier angelanget, hat bey den Churfürsten Audienz gehabt,
und ist von hinnen nach Posen gereiset, das Project habe ich gesehen, wird aber
von Monsieur Jullen Zweifels ohne übersandt werden, der Habaeus ist auch wieder
von hinnen nach den Ort, da er hergekommen ist; Pohlen und Holland tractiren
aber gar in geheim, daß die Pohlen den Holländern daß Jus Civitatis in Riga
bewilligen, und diese jenen, selbigen Ort zu occupiren, assistiren sollen. Was
sonsten aus Königsberg von denen in Friedrichsödde gefangenen, und nach Riga
geführten Dänischen Völckern, geschrieben wird, haben Eure Königliche Majestät
aus der Beylage mit mehrerm allergnädigst zu vernehmen. Der Herr Feld
Zeugmeister Sparr wird übermorgen mit der sämmtlichen Artillerie und Munition
von Colberg allhier erwartet, so seyn auch dieser Tagen unterschiedliche
Compagnien zu Fuß allhier angelanget, und wird die grosse Einqvartierung und
schweren Pressuren, die das Land lange auszuhalten nicht vermag, den Churfürsten
zu anderer Resolution nöthigen. Gestern Abend ist der Königliche Pohlnische Rath
und Cammer-Secretarius, Monsieur Rautenfelß, anhero gekommen, er wird von hier
nach Dreßden gehen, und bestehet seine Verrichtung in folgenden Puncten: 1. Daß
der König in Pohlen sich beschweret, daß er, non attento Instrumento Pacis, als
worinnen er mit begriffen, von den Schweden überfallen, und von vielen Teutschen
Fürsten und Grafen verfolget worden. 2. Daß es nicht vor übel genom-
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silia expisciren wolte, geantwortet. Der Frantzösische Secretarius Achachja ist mit einem andern Friedens-Project wieder hier angelanget, hat bey den Churfürsten Audienz gehabt, und ist von hinnen nach Posen gereiset, das Project habe ich gesehen, wird aber von Monsieur Jullen Zweifels ohne übersandt werden, der Habaeus ist auch wieder von hinnen nach den Ort, da er hergekommen ist; Pohlen und Holland tractiren aber gar in geheim, daß die Pohlen den Holländern daß Jus Civitatis in Riga bewilligen, und diese jenen, selbigen Ort zu occupiren, assistiren sollen. Was sonsten aus Königsberg von denen in Friedrichsödde gefangenen, und nach Riga geführten Dänischen Völckern, geschrieben wird, haben Eure Königliche Majestät aus der Beylage mit mehrerm allergnädigst zu vernehmen. Der Herr Feld Zeugmeister Sparr wird übermorgen mit der sämmtlichen Artillerie und Munition von Colberg allhier erwartet, so seyn auch dieser Tagen unterschiedliche Compagnien zu Fuß allhier angelanget, und wird die grosse Einqvartierung und schweren Pressuren, die das Land lange auszuhalten nicht vermag, den Churfürsten zu anderer Resolution nöthigen. Gestern Abend ist der Königliche Pohlnische Rath und Cammer-Secretarius, Monsieur Rautenfelß, anhero gekommen, er wird von hier nach Dreßden gehen, und bestehet seine Verrichtung in folgenden Puncten: 1. Daß der König in Pohlen sich beschweret, daß er, non attento Instrumento Pacis, als worinnen er mit begriffen, von den Schweden überfallen, und von vielen Teutschen Fürsten und Grafen verfolget worden. 2. Daß es nicht vor übel genom-
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/116>, abgerufen am 24.11.2024.
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