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Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856.

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der außerordentlich, oder -- er will sich nicht gern in
die Augen seh'n lassen von ihm. Aber er muß ihn
doch endlich einmal aus den Armen thun; er
nimmt ihn unter den rechten und zieht ihn in die
Thüre.

Schön, daß du kommst! herrlich, daß du kommst!
Es war eigentlich nicht nöthig -- ein Einfall von dem
im blauen Rock, und der hat nichts mehr zu befehlen
im Geschäft. Aber es ist wirklich schön von dir; es
thut mir nur leid, daß du deiner Braut unnütz die
Augen roth machst. Deiner Braut! das sprach er so
deutlich und mit so erhöhter Stimme, daß man es in
der Wohnstube vernehmen und verstehen konnte.

Der Ankömmling suchte mit feuchten Augen in
des Bruders Angesicht, wie um Zug für Zug durch¬
zugeh'n, ob auch Alles noch darin sei, was ihm so lieb
und theuer gewesen. Der Bruder that nichts dazu,
das Geschäft ihm zu erleichtern. Was auch ihn hin¬
dern mochte; er sah von dem Andern nur, was sich
zwischen Kinn und Fußspitzen desselben befand. Er
hatte vielleicht gedacht, sich mit der alten Wendung auf
den Fersen an die Spitze des Zuges zu stellen. Aber
nach dem Wenigen, das er geseh'n, paßte "der Träu¬
mer" nicht mehr und die Wendung unterblieb.

Der Vater hat es haben wollen, sagte der Ankömm¬
ling unbefangen. Und was du da von einer Braut
sagst --

der außerordentlich, oder — er will ſich nicht gern in
die Augen ſeh'n laſſen von ihm. Aber er muß ihn
doch endlich einmal aus den Armen thun; er
nimmt ihn unter den rechten und zieht ihn in die
Thüre.

Schön, daß du kommſt! herrlich, daß du kommſt!
Es war eigentlich nicht nöthig — ein Einfall von dem
im blauen Rock, und der hat nichts mehr zu befehlen
im Geſchäft. Aber es iſt wirklich ſchön von dir; es
thut mir nur leid, daß du deiner Braut unnütz die
Augen roth machſt. Deiner Braut! das ſprach er ſo
deutlich und mit ſo erhöhter Stimme, daß man es in
der Wohnſtube vernehmen und verſtehen konnte.

Der Ankömmling ſuchte mit feuchten Augen in
des Bruders Angeſicht, wie um Zug für Zug durch¬
zugeh'n, ob auch Alles noch darin ſei, was ihm ſo lieb
und theuer geweſen. Der Bruder that nichts dazu,
das Geſchäft ihm zu erleichtern. Was auch ihn hin¬
dern mochte; er ſah von dem Andern nur, was ſich
zwiſchen Kinn und Fußſpitzen deſſelben befand. Er
hatte vielleicht gedacht, ſich mit der alten Wendung auf
den Ferſen an die Spitze des Zuges zu ſtellen. Aber
nach dem Wenigen, das er geſeh'n, paßte „der Träu¬
mer“ nicht mehr und die Wendung unterblieb.

Der Vater hat es haben wollen, ſagte der Ankömm¬
ling unbefangen. Und was du da von einer Braut
ſagſt —

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[44/0053] der außerordentlich, oder — er will ſich nicht gern in die Augen ſeh'n laſſen von ihm. Aber er muß ihn doch endlich einmal aus den Armen thun; er nimmt ihn unter den rechten und zieht ihn in die Thüre. Schön, daß du kommſt! herrlich, daß du kommſt! Es war eigentlich nicht nöthig — ein Einfall von dem im blauen Rock, und der hat nichts mehr zu befehlen im Geſchäft. Aber es iſt wirklich ſchön von dir; es thut mir nur leid, daß du deiner Braut unnütz die Augen roth machſt. Deiner Braut! das ſprach er ſo deutlich und mit ſo erhöhter Stimme, daß man es in der Wohnſtube vernehmen und verſtehen konnte. Der Ankömmling ſuchte mit feuchten Augen in des Bruders Angeſicht, wie um Zug für Zug durch¬ zugeh'n, ob auch Alles noch darin ſei, was ihm ſo lieb und theuer geweſen. Der Bruder that nichts dazu, das Geſchäft ihm zu erleichtern. Was auch ihn hin¬ dern mochte; er ſah von dem Andern nur, was ſich zwiſchen Kinn und Fußſpitzen deſſelben befand. Er hatte vielleicht gedacht, ſich mit der alten Wendung auf den Ferſen an die Spitze des Zuges zu ſtellen. Aber nach dem Wenigen, das er geſeh'n, paßte „der Träu¬ mer“ nicht mehr und die Wendung unterblieb. Der Vater hat es haben wollen, ſagte der Ankömm¬ ling unbefangen. Und was du da von einer Braut ſagſt —

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_himmel_1856/53>, abgerufen am 23.11.2024.