tüchtigen Jugend des Sohnes gegenüber in seiner Blind¬ heit nichts mehr war und nichts mehr konnte. Der Arg¬ wohn, den seine Hülflosigkeit ihn gelehrt, mußte ihm sagen, daß Apollonius trotz seines mühsamen Verbergens dahin¬ ter gekommen war, und so sah er auch die Verachtung mit unter den Beweggründen von des Sohnes Handeln.
Seit, in der Nacht vor seines älteren Sohnes ge¬ waltsamem Tode, Herr Nettenmair wiederum als Leiter an die Spitze des Geschäftes getreten war, berichtete ihm Apollonius täglich über den Fortgang der laufen¬ den Arbeiten und holte seine Befehle ab. Ist eine Arbeit einmal in ihr Geleis gebracht, dann führt sie sich selbst und es bedarf von Seite des Leitenden nur Beaufsichtigung und gelegentliches Antreiben. Soll aber eine neue unternommen werden, dann gilt es die Geleise erst zu suchen, in denen sie laufen kann, und aus diesen wieder das kürzeste, das am sichersten und gewinnvollsten zum Ziele führende auszuwählen. Der Arbeitgeber erschwert oft die Aufgabe, indem er selbst mit hineinsprechen will, oder besondere Nebenwünsche hat, die der Meister zugleich miterfüllen soll. Ort, Zeit und Material machen ihre Selbständigkeit und Eigenartigkeit geltend. Nicht jede Arbeit kann man jedem Arbeiter anvertraun; über der neuen darf der Meister nicht die bereits laufenden vergessen. Wahl, richtige Anstellung und Vertheilung der Kräfte haben ihre Schwierigkeit. Entfernung, Wetter sprechen dann
tüchtigen Jugend des Sohnes gegenüber in ſeiner Blind¬ heit nichts mehr war und nichts mehr konnte. Der Arg¬ wohn, den ſeine Hülfloſigkeit ihn gelehrt, mußte ihm ſagen, daß Apollonius trotz ſeines mühſamen Verbergens dahin¬ ter gekommen war, und ſo ſah er auch die Verachtung mit unter den Beweggründen von des Sohnes Handeln.
Seit, in der Nacht vor ſeines älteren Sohnes ge¬ waltſamem Tode, Herr Nettenmair wiederum als Leiter an die Spitze des Geſchäftes getreten war, berichtete ihm Apollonius täglich über den Fortgang der laufen¬ den Arbeiten und holte ſeine Befehle ab. Iſt eine Arbeit einmal in ihr Geleis gebracht, dann führt ſie ſich ſelbſt und es bedarf von Seite des Leitenden nur Beaufſichtigung und gelegentliches Antreiben. Soll aber eine neue unternommen werden, dann gilt es die Geleiſe erſt zu ſuchen, in denen ſie laufen kann, und aus dieſen wieder das kürzeſte, das am ſicherſten und gewinnvollſten zum Ziele führende auszuwählen. Der Arbeitgeber erſchwert oft die Aufgabe, indem er ſelbſt mit hineinſprechen will, oder beſondere Nebenwünſche hat, die der Meiſter zugleich miterfüllen ſoll. Ort, Zeit und Material machen ihre Selbſtändigkeit und Eigenartigkeit geltend. Nicht jede Arbeit kann man jedem Arbeiter anvertraun; über der neuen darf der Meiſter nicht die bereits laufenden vergeſſen. Wahl, richtige Anſtellung und Vertheilung der Kräfte haben ihre Schwierigkeit. Entfernung, Wetter ſprechen dann
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tüchtigen Jugend des Sohnes gegenüber in ſeiner Blind¬
heit nichts mehr war und nichts mehr konnte. Der Arg¬
wohn, den ſeine Hülfloſigkeit ihn gelehrt, mußte ihm ſagen,
daß Apollonius trotz ſeines mühſamen Verbergens dahin¬
ter gekommen war, und ſo ſah er auch die Verachtung mit
unter den Beweggründen von des Sohnes Handeln.
Seit, in der Nacht vor ſeines älteren Sohnes ge¬
waltſamem Tode, Herr Nettenmair wiederum als Leiter
an die Spitze des Geſchäftes getreten war, berichtete
ihm Apollonius täglich über den Fortgang der laufen¬
den Arbeiten und holte ſeine Befehle ab. Iſt eine
Arbeit einmal in ihr Geleis gebracht, dann führt ſie
ſich ſelbſt und es bedarf von Seite des Leitenden nur
Beaufſichtigung und gelegentliches Antreiben. Soll
aber eine neue unternommen werden, dann gilt es die
Geleiſe erſt zu ſuchen, in denen ſie laufen kann, und
aus dieſen wieder das kürzeſte, das am ſicherſten und
gewinnvollſten zum Ziele führende auszuwählen. Der
Arbeitgeber erſchwert oft die Aufgabe, indem er ſelbſt
mit hineinſprechen will, oder beſondere Nebenwünſche
hat, die der Meiſter zugleich miterfüllen ſoll. Ort,
Zeit und Material machen ihre Selbſtändigkeit und
Eigenartigkeit geltend. Nicht jede Arbeit kann man
jedem Arbeiter anvertraun; über der neuen darf der
Meiſter nicht die bereits laufenden vergeſſen. Wahl,
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Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_himmel_1856/277>, abgerufen am 26.11.2024.
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