Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856.nicht zum Tanze und das ist gut. Es kann doch nichts Es war etwas Wildes in des Bruders Rede. Unser Ja, du meinst, ich soll sein wie du, fromm und Der Vater rief dich gestern in das Gärtchen -- Ja und zog seine weißen Augenbrauen, die wie mit Ist's möglich? Und warum? Ja, hast du je gehört, daß der im blauen Rock ein nicht zum Tanze und das iſt gut. Es kann doch nichts Es war etwas Wildes in des Bruders Rede. Unſer Ja, du meinſt, ich ſoll ſein wie du, fromm und Der Vater rief dich geſtern in das Gärtchen — Ja und zog ſeine weißen Augenbrauen, die wie mit Iſt's möglich? Und warum? Ja, haſt du je gehört, daß der im blauen Rock ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="15"/> nicht zum Tanze und das iſt gut. Es kann doch nichts<lb/> werden; ich muß mir eine Andere anſchaffen und bis<lb/> ich eine finde, iſt böhmiſch Bier mein Schatz.</p><lb/> <p>Es war etwas Wildes in des Bruders Rede. Unſer<lb/> Held ſah ihn verwundert und zugleich bekümmert an.<lb/> Warum kann nichts werden? fragte er. Und wie biſt<lb/> du nur?</p><lb/> <p>Ja, du meinſt, ich ſoll ſein wie du, fromm und<lb/> geduldig, wenn nur kein Federchen etwa an deinem<lb/> Rocke ſitzt. Ich bin ein andrer Kerl und muß mich<lb/> austoben, wird mir ein Strich durch meine Rechnung<lb/> gemacht. Warum nichts werden kann? Weil der Alte<lb/> im blauen Rock es nicht will.</p><lb/> <p>Der Vater rief dich geſtern in das Gärtchen —</p><lb/> <p>Ja und zog ſeine weißen Augenbrauen, die wie mit<lb/> dem Lineal gemacht ſind, anderthalb Zoll in die Höh'.<lb/> Ich hatte mir's wohl gedacht. „Du gehſt mit der Beate<lb/> vom Einnehmer. Das hat aufgehört von heut' an.“</p><lb/> <p>Iſt's möglich? Und warum?</p><lb/> <p>Ja, haſt du je gehört, daß der im blauen Rock ein<lb/> Warum vorgebracht hätte? Und haſt du ihn je gefragt:<lb/> warum denn aber, Vater? Ich möchte ſein Geſicht<lb/> ſeh'n, fragte ihn einer von uns: Warum? Er hat's<lb/> nicht geſagt, aber ich weiß es, warum das aufgehört<lb/> haben ſoll mit mir und der Beate. Ich hab's die<lb/> ganze Woche her erwartet; wenn er die Hand aufhob,<lb/> meint' ich, er deutet nach dem Gärtchen, und war be¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0024]
nicht zum Tanze und das iſt gut. Es kann doch nichts
werden; ich muß mir eine Andere anſchaffen und bis
ich eine finde, iſt böhmiſch Bier mein Schatz.
Es war etwas Wildes in des Bruders Rede. Unſer
Held ſah ihn verwundert und zugleich bekümmert an.
Warum kann nichts werden? fragte er. Und wie biſt
du nur?
Ja, du meinſt, ich ſoll ſein wie du, fromm und
geduldig, wenn nur kein Federchen etwa an deinem
Rocke ſitzt. Ich bin ein andrer Kerl und muß mich
austoben, wird mir ein Strich durch meine Rechnung
gemacht. Warum nichts werden kann? Weil der Alte
im blauen Rock es nicht will.
Der Vater rief dich geſtern in das Gärtchen —
Ja und zog ſeine weißen Augenbrauen, die wie mit
dem Lineal gemacht ſind, anderthalb Zoll in die Höh'.
Ich hatte mir's wohl gedacht. „Du gehſt mit der Beate
vom Einnehmer. Das hat aufgehört von heut' an.“
Iſt's möglich? Und warum?
Ja, haſt du je gehört, daß der im blauen Rock ein
Warum vorgebracht hätte? Und haſt du ihn je gefragt:
warum denn aber, Vater? Ich möchte ſein Geſicht
ſeh'n, fragte ihn einer von uns: Warum? Er hat's
nicht geſagt, aber ich weiß es, warum das aufgehört
haben ſoll mit mir und der Beate. Ich hab's die
ganze Woche her erwartet; wenn er die Hand aufhob,
meint' ich, er deutet nach dem Gärtchen, und war be¬
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