kämpfte. Er brach in ein Gelächter aus, eine schau¬ rige Karrikatur des jovialen Lachens, womit er sich ehe¬ dem seine eigenen Einfälle zu belohnen pflegte. Es war verwünscht, daß Apollonius sich glauben machen ließ, Fritz Nettenmair sei eifersüchtig! Der joviale Fritz Nettenmair! Und noch dazu auf ihn. Es war noch nichts Verwünschteres auf der Welt passirt als das! Er las in der Frau Gesicht, wie die Wendung sie er¬ leichterte. Er wagte es, sich auf sie zu berufen, wie verwünscht das sei. Ihre Bejahung machte ihn noch kühner. Er lachte nun über die Frau, die so verwünscht sei, ihm zornig vorzuhalten, daß er sie von der Gnade des Gehaßten abhängig gemacht, und lachte, daß daher die kleinen Ehezwiste kamen. Er lachte über Apollo¬ nius, daß er einen kleinen Zank so ernst nahm. Wo waren die Eheleute, bei denen dergleichen nicht vorkam? Man sah eben, daß Apollonius noch ein Junggeselle war!
Apollonius hörte die Stimme des Bauherrn in der Hausflur, der nach ihm fragte, und ging rasch hinaus, damit der Bauherr nicht hereinkomme und Zeuge des Auftritts werde. Der Bruder hörte sie zusammen weg¬ gehen. Er war noch keineswegs beruhigt. Das ehr¬ liche Gesicht Apollonius' kämpfte, als er hinausging noch immer mit dem Gedanken. Fritz Nettenmair war voll Wuth über sich selbst und mußte sie an der Frau auslassen. Er fühlte in dem Augenblick, daß er Alles
kämpfte. Er brach in ein Gelächter aus, eine ſchau¬ rige Karrikatur des jovialen Lachens, womit er ſich ehe¬ dem ſeine eigenen Einfälle zu belohnen pflegte. Es war verwünſcht, daß Apollonius ſich glauben machen ließ, Fritz Nettenmair ſei eiferſüchtig! Der joviale Fritz Nettenmair! Und noch dazu auf ihn. Es war noch nichts Verwünſchteres auf der Welt paſſirt als das! Er las in der Frau Geſicht, wie die Wendung ſie er¬ leichterte. Er wagte es, ſich auf ſie zu berufen, wie verwünſcht das ſei. Ihre Bejahung machte ihn noch kühner. Er lachte nun über die Frau, die ſo verwünſcht ſei, ihm zornig vorzuhalten, daß er ſie von der Gnade des Gehaßten abhängig gemacht, und lachte, daß daher die kleinen Ehezwiſte kamen. Er lachte über Apollo¬ nius, daß er einen kleinen Zank ſo ernſt nahm. Wo waren die Eheleute, bei denen dergleichen nicht vorkam? Man ſah eben, daß Apollonius noch ein Junggeſelle war!
Apollonius hörte die Stimme des Bauherrn in der Hausflur, der nach ihm fragte, und ging raſch hinaus, damit der Bauherr nicht hereinkomme und Zeuge des Auftritts werde. Der Bruder hörte ſie zuſammen weg¬ gehen. Er war noch keineswegs beruhigt. Das ehr¬ liche Geſicht Apollonius' kämpfte, als er hinausging noch immer mit dem Gedanken. Fritz Nettenmair war voll Wuth über ſich ſelbſt und mußte ſie an der Frau auslaſſen. Er fühlte in dem Augenblick, daß er Alles
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kämpfte. Er brach in ein Gelächter aus, eine ſchau¬
rige Karrikatur des jovialen Lachens, womit er ſich ehe¬
dem ſeine eigenen Einfälle zu belohnen pflegte. Es
war verwünſcht, daß Apollonius ſich glauben machen
ließ, Fritz Nettenmair ſei eiferſüchtig! Der joviale Fritz
Nettenmair! Und noch dazu auf ihn. Es war noch
nichts Verwünſchteres auf der Welt paſſirt als das!
Er las in der Frau Geſicht, wie die Wendung ſie er¬
leichterte. Er wagte es, ſich auf ſie zu berufen, wie
verwünſcht das ſei. Ihre Bejahung machte ihn noch
kühner. Er lachte nun über die Frau, die ſo verwünſcht
ſei, ihm zornig vorzuhalten, daß er ſie von der Gnade
des Gehaßten abhängig gemacht, und lachte, daß daher
die kleinen Ehezwiſte kamen. Er lachte über Apollo¬
nius, daß er einen kleinen Zank ſo ernſt nahm. Wo
waren die Eheleute, bei denen dergleichen nicht vorkam?
Man ſah eben, daß Apollonius noch ein Junggeſelle
war!
Apollonius hörte die Stimme des Bauherrn in der
Hausflur, der nach ihm fragte, und ging raſch hinaus,
damit der Bauherr nicht hereinkomme und Zeuge des
Auftritts werde. Der Bruder hörte ſie zuſammen weg¬
gehen. Er war noch keineswegs beruhigt. Das ehr¬
liche Geſicht Apollonius' kämpfte, als er hinausging
noch immer mit dem Gedanken. Fritz Nettenmair war
voll Wuth über ſich ſelbſt und mußte ſie an der Frau
auslaſſen. Er fühlte in dem Augenblick, daß er Alles
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Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_himmel_1856/161>, abgerufen am 04.12.2024.
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